
Die Ölpreise sind heute, (16.6.2022) „angesichts der trüben Stimmung an den Finanzmärkten“ gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 117,68 US-Dollar. Das waren 83 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 66 Cent auf 114,69 Dollar.
Das behauptet jedenfalls Börse-online.
https://www.boerse-online.de/nachrichten/rohstoffe/oelpreise-geben-nach-1031532698
Merken wir das an den Zapfsäulen? Offensichtlich nicht.
In den von der Kapitalistenklasse beherrschten Medien wird immer wieder behauptet, der steigende Kraftstoffpreis sei Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Ist das plausibel? Es ist die maßlose Gier der Energiekonzerne.

Zur Zeit des Syrienkrieges 2014 war der Weltmarktpreis für Rohöl ähnlich hoch wie heute 2022
Nur hatten die Mineralölkonzerne sich damals noch mit einer bescheideneren Profitrate zufriedengegeben. Die Differenz zwischen dem Einkaufspreis auf dem Weltmarkt und dem Preis an der Zapfsäule ist das, was die Energiekonzerne für sich einnehmen wollen. Und die ist jetzt höher als vor zehn Jahren.
Der Staat hat jetzt auf Steuereinnahmen verzichtet, um seine Bürger zu entlasten.
Der Staat hat nicht etwa den Extraprofit abgeschöpft, den die Kapitaleigner der Energiekonzerne die Bürger betrogen haben. Durch den Verzicht auf Mineralölsteuereinnahmen hat er den Energiekonzernen sogar ermöglicht, die Bürger noch mehr zu betrügen. Denn mit der Steuersenkung war keinesfalls die Verpflichtung verbunden, den Bürgern den „Tankrabatt“ weiterzugeben. Jedenfalls sind die deutschen Steuern auf den der EU vertraglich vereinbarten Mindeststeuersatz gesenkt worden. Kein anderes EU-Land darf die Mineralöle niedriger besteuern. Trotzdem ist der Kraftstoffpreis in Deutschland so hoch wie in kaum einem anderen Land.
Dieselpreis in Europäischen Länden mit Stand von Mai 2022
Nur Schweden (hier nicht abgebildet) ist noch teurer.

Hohe Kraftstoffpreise haben dazu geführt, in Kasachstan gingen die Bürger auf die Straße und der Ministerpräsident trat zurück. Im Frankreich gingen die „Gelbwesten“ auf die Straße. Nur die Deutschen verhalten sich wie geduldige Schafe und zahlen die maßlos überteuerten Kraftstoffpreise.

Wir Kommunisten fordern einen Energiepreisstopp und die Enteignung der Energiekonzerne. Es scheint so, als seien wir damit bisher die einzigen. Wenn man heute das Wort Energiepreisstopp in die Suchmaschine (metager.de) eingibt, werden viele lesenswerte Beiträge von DKP-Seiten angezeigt und dann noch eine aus Österreich. Für andere Parteien in Deutschland ist der Energiepreisstopp wohl noch kein Thema.
Mehr unter: www.energiepreisstopp-jetzt.de