Mit dem Anstieg auf 229,50 EUR hat die Rheinmetall-Aktie am 26.1.2023 ein neues All-Time-High erreicht. Die Rheinmetall-Aktie befindet sich seit dem 21.12.2022 im langfristigen Aufwärtstrend und hat in diesem Zeitraum +24,91% an Wert gewonnen. Der Abstand zur 200-Tage-Linie beträgt aktuell +24,02%. So ist es veröffentlicht auf https://www.boerse.de/aktien/Rheinmetall-Aktie/DE0007030009
Bei der Grafik sind beide Anstiege so übereinandergelegt, damit der Zeitstrahl denselben Maßstab hat. Wir haben auf diesen Zusammenhang schon im April 2022 hingewiesen. Damals waren es etwa fünf Millionen Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine gflüchtet sind, jetzt sind es dreieinhalbmal so viele. Es sterben mehr Menschen in der Ukraine und Rheinmetall-Defence macht noch mehr Profit, wodurch die Aktienkurse noch weiter steigen bishin zum Allzeithoch.
Aber es wäre zu einfach, die Verantwortung für die durch deutsche Leopard-2-Panzer verursachten Kriegstoten nur den dummen Politikern und gewissenlosen, geldgeilen Rüstungskapitalisten zuzuschreiben. Das Lumpenproletariat, das für diese Firma die Drecksarbeit macht, ist auch mitverantwortlich. In Italien und Griechenland haben Arbeiter gestreikt, um Waffenlieferungen in das Kriegsgebiet zu verhindern. Deutschen Rüstungsarbeitern scheinen die Kriegstoten an ihrem Gewissen vorbei zu gehen, solange sie meinen, sie bekämen für Mordwaffenproduktion einen etwas höheren Stundenlohn als z. B. für die Produktion von landwirtschaftlichen Maschinen. Niemand ist gezwungen, Blutgeld zu verdienen und sich dafür sozial ächten zu lassen. Es gibt Fachkräftemangel und (gerade überprüft) mehrere offen ausgeschriebene Stellen im regionalen Landmaschinenbau auf z. B. https://jensen-gmbh.de/. Diese Firma hat schöne leuchtendorange Kettenfahrzeuge in ihrer Produktpalette, die für die für die Landschaftspflege nützlich sind und nicht zu dem Ziel gebaut werden, dass damit Menschen getötet werden.
Panzer kann man nicht essen, aber mit dem Geld dafür kann der Hunger auf der Welt beseitigt werden
Ludwig Hecker, VVN-BdA, sprach vor 50 Zuhörer*innen zum Strafbataillon 999 und Ferdinand Janns
Wie jedes Jahr fand eine Gedenkfeier gegen das Vergessen der Verbrechen des Naziregimes statt.
Zum Gedenken an Ferdinand Janns, Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands und Widerstandskämpfer gegen das Naziregime wurde auf dem Gehsteig vor dem Haus Süderstraße 13 in Harrislee ein Stolperstein verlegt. Es war der letzte Wohnort von Ferdinand Janns. Der wurde verfolgt, verhaftet und ins Strafbataillon 999 einberufen und kam nie wieder zurück.
(siehe auch Beitrag vom 17.1.2023 weiter unten auf dieser Seite)
Der Stolperstein und das Bild von Ferdinand Janns wurden mit Blumen geschmückt
Ludwig Hecker von der Vereinigung der Verfolgten den Naziregimes/Bund der Antifaschisten wies darauf hin, dass noch nicht erforscht ist, wie viele Menschen aus Flensburg und Umgebung als Widerstandskämpfer gegen das Naziregime ins Strafbataillon 999 einberufen und dort ihr Leben verloren haben. Da bestehe noch viel Recherchebedarf.
Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, das im Jahr 1992 begann. Nach dem Motto: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist!“ will Gunter Demnig die Erinnerung an das Schicksal von Menschen wach halten, die von den Nazis ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Selbstmord getrieben wurden. Er will den verfolgten und ermordeten jüdischen Menschen, den Sinti und Roma, den Zeugen Jehovas, den Homosexuellen und Euthanasieopfern sowie den politisch Verfolgten, die in den Konzentrationslagern zu Nummern degradiert wurden, ihren Namen und ihre Identität wiedergeben und darüber hinaus darauf hinweisen, dass deren Verfolgung und Deportation mitten in der Gesellschaft stattfand.
Bei den Stolpersteinen handelt es sich um Betonsteine mit einer Seitenlänge von 10 cm, auf deren Oberseite eine Messingplatte angebracht ist. Auf der Messingplatte sind der Name, der Geburtsjahr-gang, auf den Einzelfall bezogene Texte, das Deportationsjahr sowie der Todesort eingraviert. Die Steine werden in der Regel vor dem letzten frei gewählten Wohnhaus von NS-Opfern in das Pflaster des Bürgersteigs eingelassen.
Bis Ende Januar 2022 wurden über 90.000 Stolpersteine in Deutschland, wie auch in 26 weiteren europäischen Ländern, verlegt. Sie gelten inzwischen als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.
Widerstand in Flensburg und an der Grenze
Widerstand gegen den Nationalsozialismus bedeutete in der Grenzstadt Flensburg – ebenso in Harrislee und Harrisleefeld für einen großen Teil der Widerstandskämpferinnen und -kämpfer nicht nur, den Kontakt zueinander zu halten, Flugblätter und anderes illegal gedrucktes Material untereinander weiterzugeben und/oder an andere zu verteilen und verbotene Radiosender abzuhören, sondern vor allem auch Verfolgten zu Wasser, z.B. über die Ochseninseln, und zu Lande die Flucht ins sichere Ausland zu ermöglichen. Dies ging bis Oktober 1938 häufig vonstatten mit dem sogenannten „Groschenpaß“, der drei Tage gültig war und für den man kein Paßbild benötigte.
Auch Fluchthelferinnen und -helfer aus Flensburg und Umgebung konnten sich bei Bekanntwerden ihrer Widerstandsarbeit auf diesen Fluchtwegen dem Zugriff der Nazis entziehen. Bruderorganisationen in Dänemark wie auch dort frühzeitig vielfach von Emigrantinnen und Emigranten gegründete Gruppen, Komitees usw. suchten die Widerstandsarbeit im Reich zu unterstützen, wie z.B. das von dem Sozialdemokraten Richard Hansen aufgebaute „Grenzsekretariat Nord“ und die seitens der KPD Ende 1935 aufgebaute „Abschnittsleitung“ Nord in Kopenhagen.
Sie stellten die Antifaschistinnen und Antifaschisten in Flensburg vor die Aufgabe, das Einschleusen von in Dänemark hergestellten Materialien, das Hinausbringen von Informationen bzw. Treffen und Konferenzen in Dänemark durch Ein- und Ausschleusen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu ermöglichen.
So gelangten z. B. Berichte von SPD-Mitgliedern über Flensburg nach Kopenhagen und von dort weiter nach Prag zur Exil-SPD, wo sie in die „Deutschland- Berichte“ der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands im Exil (Sopade) Aufnahme fanden. Der „Neue Vorwärts“, der seit Juni 1933 in Karlsbad, Tschechoslowakei, gedruckt wurde und über Prag und Polen z. B. nach Sonderburg gelangte, wurde von dort per Schiff oder in Torfwagen versteckt durch das Jardelunder Moor ins Deutsche Reich transportiert. Fluchthilfe und Materialtransport und -verteilung leisteten Mitglieder der SPD, KPD, SAP und der Freien Gewerkschaften.
Angehörige der dänischen Minderheit in Flensburg organisierten und transportierten darüber hinaus Medikamente und Lebensmittel für dänische Häftlinge im KZ Neuengamme, sowie Waffen und Sprengstoff.
Verlegestelle: 24955 Harrislee, Süderstraße 23, Stolperstein für Ferdinand Janns
Ferdinand Nikolai Janns,
geboren am 2.3.1902 in Flensburg, Harrisleefeld, Süderstraße 23. Berufliche Tätigkeit: Arbeiter
Ferdinand Janns gehörte bis 1933 der KPD in Flensburg an. Weil er hier weiterhin für die KPD tätig war und sich an der Verbreitung illegaler Druckschriften aus dem Ausland beteiligt hatte, wurde er am 7. April 1934 zusammen mit anderen in Untersuchungshaft genommen und kam in das Gerichtsgefängnis in Flensburg. Am 19. Mai 1934 wurde er angeklagt, in Flensburg und Umgebung in den Jahren 1933/34 „das hochverräterische Unternehmen, die Verfassung des Deutschen Reiches gewaltsam zu ändern, vorbereitet und durch dieselbe Handlung es übernommen zu haben, den organisatorischen Zusammenhalt einer anderen Partei als der NSDAP aufrechtzuerhalten“. So lautete die Anklage.
Im Prozeß verurteilte ihn das Kammergericht in Berlin im August 1934 zu 18 Monaten Gefängnis, die er in Neumünster verbüßte. 1943 wurde er zum Strafbataillohn 999 eingezogen und zuletzt in Jugoslawien eingesetzt. Er galt seit Februar 1945 als vermißt. Das Amtsgericht Flensburg hat Ferdinand Janns zum 31. Dezember 1945 für tot erklärt.
Mahnmal Harrislee Bahnhof
Anschließend luden der Bürgervorsteher, der Bürgermeister von Harrislee und die Arbeitsgruppe Harrislee Bahnhof zum Gedenken am Mahnmal Harrislee Bahnhof ein.
Frau Anke Spoorendonk wies in ihrem Redebeitrag darauf hin, dass das Mahnmal vor 25 Jahren errichtet worden ist. Die Bahnplanken symbolisieren den Weg in die Hölle der Konzentrationslager. 1600 Menschen wurden im Bahnhof Harrislee in primitivsten Viehwaggons verladen und in Konzentrationslager verbracht. Es waren jüdische Menschen, Roma und Sinti, Homosexuelle, Widerstandskämpfer gegen das menschenverachtende System.
Schülerinnen beim Vortrag von Poetry Slam
Sie wies darauf hin, dass seit 25 Jahren mehrere Generationen von Schüler*innen der Duborg-Skole und der Harrisleer Zentralschule, anfangs auch der Auguste-Viktoria-Schule mit ihren musikalischen. literarischen Beiträgen die Erinnerungskultur an die Verbrechen kreativ und engagiert aufrecht erhalten. Das sei keine Selbstverständlichkeit, denn als Schüler*innen vor 25 Jahren das Denkmal mit eingeweiht hatten, seien die Schüler*innen, die jetzt ihren Beitrag gegen das Vergessen leisten, noch gar nicht geboren worden.
Es war eine würdige und anrührende Gedenkfeier, zu der besonders die Schüler*innen ihren Beitrag geleistet hatten.
Schülerinnen sangen „Nein, meine Söhne geb ich nicht“, Liedtext von Reinhard Mey
Danke dafür!
Nein, meine Söhne geb ich nicht , Songtext von Reinhard Mey,
„Das Handeln Russlands zu relativieren, in dem man die Ukraine vorrangig als kleptokratisch und/oder sogar faschistisch darstellt, das Recht auf ihre Grenzen und das Selbstverteidigungsrecht der Ukrainer in Frage zu stellen, ist Wasser auf die Mühlen der russischen Kriegspropaganda und Unterstützung der russischen Kriegsziele.“ hieß es in einer Email an dkpflensburg@gmail.com
Ukrainer kämpfen unter der Faschistenflagge. Bildausschnitt aus Panorama vom NDR spiegelverkehrte Beschriftung HYO ist eigentlich OYH, kyrillisch für OUN, „Organisation ukrainischer Nationalisten“. Das waren die „Henkersknechte“ (Adamowitsch), die als ukrainische SS-Freiwillige im Auftrag der deutschen Naziwehrmacht die ukrainischen Juden ermordeten.
Die Ukraine ist wirklich keine Demokratie
Wir weisen auf den kleptokratischen und faschistischen Charakter der Kiewer Regierung hin und verurteilen klar und eindeutig trotzdem den Überfall des russischen Militärs auf die Menschen in der Ukraine. Ein sofortiger Waffenstillstand muss in Kraft treten. Auch Kleptokraten und Faschisten haben ein Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Sie müssen gewaltfrei und politisch bekämpft werden. Todesstrafe ist abgeschafft. In vielen Ländern der Welt sind Faschisten an der Macht. Hätte man Brasilien mit Krieg überfallen müssen, als die Menschen dort den Faschisten Bolsonaro zum Präsidienten gewählt haben?
rotschwarze „Banderafahne“ der Organisation Ukrainischer Nationalisten wurde auf der Friedensdemo offensichtlich geduldet.
Selbstverständlich verurteilen wir den russischen Angriff auf die Ukraine. Einen Krieg zu beginnen kann niemals zu einem positiven Ergebnis führen. Dieser Krieg hat auf beiden Seiten zusammen wohl bereits über eine Viertelmillion Tordesopfer gebracht. Das ist durch nichts zu rechtfertigen. Die Begründing des russischen Präsidenten, durch den Einsatz des Militärs eine Entnazifizierung der Ukraine erreichen zu wollen, ist schon deshalb verlogen, weil es gerade die faschistische Ideologie ist, die auf hemmungslose militärische Gewalt setzt. Da die russische Regierung den Krieg begonnen hat, steht sie nun ebenso faschistisch da wie die ukrainische Regierung. Aber der Hass auf die Putinsche Kriegsführung darf nicht dazu führen, dass sich mit ukrainischen Nationalisten solidarisiert wird.
Die Ukraine als Demokratie schönzureden, dafür gibt es nun wirklich keinen Grund. Die Verbrechen der ukrainischen Faschisten und die Kriegsverbrechen des ukrainischen Militärs zu verschweigen, damit tun wir uns hier keinen Gefallen, auch nicht der ukrainischen Opposition gegen den Krieg, und das dient auch nicht dem Frieden in der Ukraine.
Die Ukraine ist fast das korrupteste Land Europas.
Zumindest nach dem Korruptionsindex von Transparency International. Dort belegt sie Platz 122 von 180. Nur in einem Land auf dem europäischen Kontinent sieht es in Sachen Korruption noch schlechter aus – in Russland. Quelle unter anderem: https://www.tagesschau.de/ausland/ukraine-korruption-101.html
„Pandora Papers“: Enthüllungen treffen auch Selenskyj
Auch laut einem Bericht des Europäischen Rechnungshofes (ECA) sind Korruption und die Vereinnahmung des Staates durch private Interessen in der Ukraine weit verbreitet. Die EU habe dafür keine echte Strategie entwickelt, sie hätte härter eingreifen müssen, heißt es in dem Sonderreport vom September 2021, der aber nach Angaben eines ECA-Sprechers nicht mehr den aktuellen Stand widerspiegelt. Ebenfalls 2021 enthüllten die „Pandora Papers“, dass Selenskyj mithilfe von Briefkastenfirmen Vermögen verschleierte und Kontakte zu einem Oligarchen unterhielt, dem Milliardenbetrug vorgeworfen wird. Quelle unter anderem: https://www.tagesschau.de/ausland/europa/eu-ukraine-korruptionskontrolle-101.html
Antiziganismus und Antisemitismus
Die anarchistisch-pazifistische Zeitung „Graswurzelrevolution“ berichtete ausführlich über einen alltäglichen, institutionellen und strukturellen Rassismus gegen Roma in der Ukraine. In der Ukraine ist er sehr viel offener und hat gravierendere Auswirkungen als in westeuropäischen Ländern, etwa was den Zugang zu Bildung, Arbeit und Wohnraum angeht, aber auch im Alltag gibt es einen viel offeneren Rassismus. Gleichzeitig gibt es einen starken Nationalismus. Roma sind in dieser Situation die ersten Sündenböcke.
Rechtsextreme Bürgerwehren vertrieben in verschiedenen ukrainischen Städten Roma und haben ihre Siedlungen zerstört. Bei diesen Angriffen kam es zu mehreren Toten und Verletzten in der Roma-Community.
Geflüchtete Romnja aus der Oblast Donezk und anderen stark umkämpften Orten haben durch die russischen Angriffe ihre Häuser verloren. Sie haben Gewalt durch Ukrainer erlebt haben, sowohl von Angehörigen der Armee als auch von Zivilist:innen. Das rechtsextreme Asow-Regiment, das für ein besonders gewalttätiges Vorgehen gegen Roma berüchtigt ist, macht sich mittlerweile auch im Westen der Ukraine breit. In Transkarpatien wurden inzwischen Roma von ukrainischen Nazis aus ihren Häusern vertrieben.
In der Ukraine wurden Roma mit gelbem Klebeband an Laternen etc. festgebunden, und ihnen werden die Gesichter mit grüner oder blauer Farbe angemalt. Teilweise wurden sie ausgezogen und misshandelt. Die Bilder davon wurden in sozialen Medien verbreitet.
Eine ukrainische Flensburgerin kam zu den Mahnwachen, die regelmäßig freitags am Südermarkt stattfinden. Angesprochen auf ihre sehr guten Deutschkenntnisse sagte sie, sie sei nicht erst jetzt vor dem Krieg geflohen, sondern bereits vor acht Jahren wegen der antisemitischen Übergriffe und Misshandlungen von ukrainischen Nationalisten. Ein Elternteil sei Jude, der andere Ukrainer. Sie wurde von den Nazis als Jüdin angesehen und massiv bedroht. Sie beschrieb die antisemitische Übergriffe so wie die „Graswurzelrevolution“ die antiziganistischen.
Neben Antisemitismus und Antiziganismus haben ukrainische Nationalisten und die ukrainische Regierung auch Hass auf Gewerkschaften:
Vor achteinhalb Jahren am 2. Mai forderte der grauenvolle faschistische und von der ukrainischen Regierung und Justiz gedeckte (oder gar befeuerte?) Überfall auf Antifaschisten und Gewerkschafter in Odessa den Tod von mindestens 46 Menschen. Die ukrainischen Nationalisten hatten angegriffen und nachdem diese vor den Angreifern in das Gewerkschaftshaus geflüchtet sind, habe die ukrainischen Nationalisten es angezündet. Die Tageszeitung Junge Welt hat darüber ausführlich berichtet. „Massaker in der Ukraine. Erinnerung an Odessa. Vor acht Jahren starben 46 Menschen durch rechten Hass und fehlendes Einschreiten der Polizei. Aufklärung hat nicht stattgefunden“https://www.jungewelt.de/artikel/425624.massaker-in-der-ukraine-erinnerung-an-odessa.html
Die ukrainische Regierung hat die Gewerkschaftshäuser enteignet, gewerkschaftliche Arbeit in Betrieben unter 250 Beschäftigten verboten. In größeren Betrieben wurden „private“ Gewerkschaften installiert, die eher den Charakter einer nationalsozialistischen Arbeitsfront haben und keine betriebliche Interessenvertretung der arbeitenden Menschen sind.
Verfolgung von Kommunisten, Pazifisten und Kriegsgegnern
Es gibt legale Oppositionsparteien in der Ukraine, die sind aber alle auch für den Krieg.
Alle Oppositionsparteien, die gegen den Krieg sind und für Verhandlungen mit Russland eintreten, sind verboten worden und deren Repräsentanten werden verfolgt. Das betrifft insbesondere und zuerst die Kommunisten. Es betrifft aber nicht nur Kommunisten, sondern z. B. auch einen reichen Kapitalisten und Besitzer eines Privatfernsehens, der seinen Sender dazu nutzte, Informationen zu verbreiten, die der Propaganda der ukrainischen Regierung widersprechen. Der war gewählter Abgeordneter, konnte aber sein Mandat nicht ausüben, weil er eingesperrt war.
Ukrainische Kriegsdienstverweigerer können das Land nicht verlassen, mindestens 2000, geschätzt eher 5000 sind in ukrainischen Gefängnissen eingesperrt.
In der Ukraine gibt es verständlicherweise einen Hass gegen die russische Kriegsführung. Der wird jedoch so ausgeweitet, dass er sich gegen russische Kultur insgesamt richten soll. Selbst verstorbene Russen wie Bulgakow, Dostojewski, Tolstoi, Tschechow, Schostakowitsch werden ausradiert, ihre Denkmäler und Straßenschilder mit ihren Namen entfernt. Den russischen Menschen ist die russische Sprache als Amtssprache verboten worden. In der Jungen Welt vom 3./4.12.2022 war zu lesen, die ukrainische Regierung will nun auch noch die russisch-orthodoxe Kirche verbieten.
Susann Witt-Stahl hat bei der DKP in Gießen und einen ausführlichen fundierten und spannenden Vortrag über Faschismus in der Ukraine gehalten. Dieser empfehlenswerte Vortrag über die Geschichte, aktuelle Stärken und den Einfluss der Faschisten in der Ukraine ist nachzuhören auf
Es geht dabei aber auch darum, mögliche Rechtfertigungen von Krieg zurückzuweisen. Susanns Vortrag könnte ja nun dazu benutzt werden, zu argumentieren: „Ja es gibt Nazis in der Ukraine, also hat Putin mit seinem Entnazifizierungskrieg doch recht.“ Das wäre natürlich menschenverachtender völliger Blödsinn.
Aber genauso blöd ist es, die Ukraine als „Demokratie“ zu verharmlosen. Wer die Ukraine für demokratisch hält und meint, dort würden „westliche Werte“ mit Kriegswaffen verteidigt, vor dem müssen wir Angst haben, was so jemand unter „westlichen Werten“ versteht. Mit Parteienverbot gegen Kommunisten und anderen Kriegsgegnern, Zerschlagung der Gewerkschaften und künftig auch der russisch orthodoxen Kirche, Antisemitismus und Antiziganismus und Inhaftierungen ist die Ukraine etwa so demokratisch, wie das Nazideutschland der Jahre 1933 -1936. Freie Wahlen in der Ukraine sind kein Gegenargument, denn auch Hitler wurde frei gewählt.
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten, die Gemeinde Harrislee und die Arbeitsgruppe Harrislee Bahnhof laden anläßlich des Gedenktages zu folgenden Veranstaltungen ein:Einladung zur Verlegung eines Stolpersteins für
Ferdinand Janns
am Donnerstag, 26. Januar 2023 um 10.00 Uhrin der Süderstraße 23 in Harrislee
Zu den Todesopfern der Nazi-Gewaltherrschaft gehörte auch Ferdinand Janns, ein junger Mann aus Harrisleefeld, der Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) war. Er wurde 1934 verhaftet, weil er Flugblätter gegen das faschistische Gewaltregime illegal aus Dänemark geschmuggelt hatte. Er wurde wegen des Vorbereites zum Hochverrat angeklagt und verurteilt.
Ferdianad Janns
ln der Anklageschrift heiBt es u. a., dass er in den Jahren 1933 bis 1934 „das hochverräterische Unternehmen, die Verfassung des Deutschen Reiches gewaltsam zu ändern, vorbereitet durch die selbe Handlung es unternommen habe, den organisatorischen Zusammenhalt einer anderen Partei als der NSDAP aufrechtzuerhalten …“
Während seiner Haftstrafe, die er zum Teil im Gefängnis Neurnünster verbüßte, wurde er 1943 in das als Todesbataillon berüchtigte Strafbataillon 999 zwangsverpflichtet und kehrte niemals zurück.
Um an das Unrecht an Ferdinand Janns zu erinnern, laden die Gemeinde Harrislee,die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/ Bund der Antifaschisten (VVN/BdA) und die AG „Harrislee-Bahnhof‘ alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zur Verlegung eines Stolpersteins auf dem Gehweg vor dem Haus Süderstraße 23 im Rahmen einer Feierstunde ein. Es war der Wohnort von Ferdinand Janns bis zu seiner Verhaftung.
Einladung zum Gedenken am 26. Januar um 11.30 Uhr am Mahnmal Grenzübergang Harrislee/Padborg
Programm:
Begrüßung durch die Gemeinde Harrislee
Ansprache der Arbeitsgruppe Harrislee-Bahnhof
Beiträge von Schülerinnen und Schülern der Duborg-Skolen und der Zentralschule Harrislee Kranzniederlegung am Mahnmal
Die am letzten Freitag anwesenden Aktiven haben sich verabredet: Die nächste Friedensmahnwache wird also am Freitag, 20. Januar 2023 ab 11.oo Uhr auf dem Südermarkt stattfinden.
68 Staaten dieser Erde haben sich für Menschlichkeit und Vernunft ausgesprochen – die Bundesrepublik Deutschland ist nicht dabei.
Am 22. Januar vor zwei Jahren trat der UN-Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft, er ist jetzt bereits von 68 Staaten ratifiziert worden. siehe Grafik.
Die Atommächte und die NATO-Staaten sind nicht dabei. Sie tragen weiterhin dazu bei, dass die Gefahr eines Atomkrieges steigt. Sie nehmen den Tod von Millionen Menschen für ihre Kriegspolitik in kauf. Zur gegenwärtigen Atomkriegsgefahr finden sich 9,5 Millionen Artikel im Netz, hier der Link zu zwei davon aus der neutralen Schweiz.
hat auch die russische Regierung den UN-Atomwaffenverbotsvertrag nicht unterzeichnet und trägt mit dem Krieg in der Ukraine zur Atomkriegsgefahr erheblich bei.
Ein Atomkrieg kann auch durch eine Fehlinformation, einen Unfall oder einen Computerfehler ausgelöst werden. Es gab im „Kalten Krieg“ schon mehrere Situationen, die beinahe einen Atomkrieg ausgelöst haben.
Ein Atomkrieg kann dauerhaft verhindert werden, wenn die Atomwaffen vernichtet werden und auch alle Anlagen, die zur Herstellung von Atomwaffen dienen, abgeschafft werden.
Die Bundesrepublik Deutschland muss endlich den UN-Atomwaffenverbotsvertrag unterschreiben und ratifizieren und damit auch die Teilhabe an den US-amerikanischen Atombomben beenden.
Wir danken den Menschen, die sich in ihren Staaten erfolgreich eingesetzt haben, dass ihre Regierungen den UN-Atomwaffenverbotsvertrag unterschrieben und ratifiziert haben.
Wir schämen uns für unsere Regierungen, die dazu bisher nicht bereit gewesen sind und bitten unsere Mitmenschen: „Setzt Euch dafür ein, dass auch die Bundesrepublik Deutschland endlich den UN-Atomwaffenverbotsvertrag unterschreibt.
Frieden schaffen geht nur ohne Waffen
Bei der Mahnwache gibt es Informationsmaterial zum UN-Atomwaffenverbotsvertrag, zu den Auswirkungen eines Atomkriegs auf das Klima und einen Appell an die Bundesregierung den UN-Atomwaffenverbotsvertrag zu unterschreiben.
Nach Ansicht der Bundesregierung sollen wir nicht mehr nach China reisen. An diesem Wochenende ging die Reisewarnung durch die Nachrichten. Nun haben die meisten arbeitenden Menschen gar nicht so viel Geld übrig, sich eine Fernreise leisten zu können, und wegen des Kohlendioxidausstoßes sind Reisen mit dem Flugzeug ohnehin nicht angesagt. Die Bundesregierung begründet dies aber mit dem Anstieg der Coronainfektionen in China, nachdem dort die Null-Covid-Einschränkungen aufgehoben worden sind. China gilt nun als ein Hochrisikogebiet. Das Gesundheitswesen in China sei stark belastet.
Kongreß der chinesischen Kommunistischen Partei
In China sind inzwischen 90% der Bevölkerung vollständig geimpft, der sichere und wirksame chinesische Impfstoff darf in Deutschland nur in der chinesischen Botschaft und auch nur an chinesische Staatsangehörige verabreicht werden. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist nach der Aufhebung der Null-Covid-Einschränkungen von weit unter 0,1 jetzt auf 3 angestiegen, das ist immerhin eine Steigerung um über 3000 % ! Das klingt gefährlich.
Biontecpfizerland ist auf der Karte von https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/ im Januar 2023 immer noch nicht grün, wohl aber China auch noch nach Aufhebung der Coronarestriktionen
Wie sieht es in Deutschland aus? Nachdem wir mit der Corona-Inzidenz hierzulande im letzten Jahr meist auf dem drittletzten Platz standen, haben wir uns in diesem Januar auf den dreizehntletzten Platz von über 200 Staaten verbessert und liegen damit immer noch weit hinter China. Deutschland hat mit einer Inzidenz von 151 über fünfzig Mal so viele Neuinfektionen wie China. Mit einer Inzidenz von 204 haben Flensburg und NRW fast siebzigmal so viele Neuinfektionen wie die Chinesen relativ zur Einwohnerzahl. Noch schlechter sind heute die Niedersachsen dran, dort sind es sogar 250. Als die Inzidenz erstmals über 100 stieg, wurde von der Bundesregierung Panik gemacht. Jetzt haben wir uns daran gewöhnt, das es immer schlimmer ist.
Unsinnig und frech ist es, den Chinareisenden negative Coronatests vorzuschreiben bei einer Inzidenz von 3. Wenn schon, denn schon: testen wir doch lieber die Reiserückkehrer aus Niedersachsen, wenn sie aus dem Hochrisikogebiet, wo die Inzidenz 83 Mal so hoch ist wie in China, über die Elbe zu uns kommen.
Vernünftiger sind die Dänen, wie Flensborg Avis berichtete: „København. Test af rejsende fra Kina har ikke den store betydning for spredningen af corona i Danmark. Det skrev SSI lørdag i en vurdering, som er sendt til Sundhedsministeriet.„
Kopenhagen: Tests von Reisenden aus China haben keine große Bedeutung für die Verbreitung von Corona in Dänemark. Das schrieb das staatliche Serum-Institut am Sonnabend in einer Beurteilung, die an das Gesundheitsministerium gesendet wurde.
Die nächste Friedensmahnwache wird am Freitag, 6. Januar 2023 ab 11.oo Uhr auf dem Südermarkt stattfinden.
Der Krieg in der Ukraine darf kein Jahr alt werden! Friedensverhandlungen JETZT!
Wir verurteilen den Angriffskrieg der russischen Armee auf die Ukraine.
Jeder Krieg, auch ein Verteidigungskrieg, ist ein Klimakiller, der die Lebensgrundlagen zerstört.
Militärische Verteidigung ist Selbstzerstörung.
Sogar der „Spiegel“, der im letzten Jahr ein Sprachrohr der Kriegshetze war und dem Lobo Spaltenplatz gewährte, gegen „Lumpenpazifisten“ zu polemisieren, kommt um wissenschaftliche Erkenntnis nicht mehr herum. Er verweist u. a. auf Erica Chenoweth, die aus der Auswertung aller Konflikte der letzten 120 Jahre mit mehr als 1000 Beteiligten statistisch den Beweis erbracht hat: der gewaltfreie Widerstand führt mit höherer Wahrscheinlichkeit zum Erfolg als der militärische. Wer der Ukraine einen militärischen Sieg wünscht und sie aufrüstet, wird wahrscheinlich erreichen, daß sie vernichtet wird. Konsequente Gewaltfreiheit führt wahrscheinlich zum Erfolg. https://www.spiegel.de/panorama/ein-bisschen-frieden-a-82d52463-d999-408e-a07a-df2e5ab4b8b0 Wer sich nicht mit der verkürzten Darstellung aus dem „Spiegel“ zufrieden gibt und englisch lesen kann, dem sei jetzt das Original empfohlen: Erica Chenoweth: CIVIL RESISTANCE – WHAT EVERYONE NEEDS TO KNOW, Oxford University Press ausführliche Rezension des Buches u. a. hier auf https://dkpflensburg.wordpress.com/rezensionen-literatur/