Ökologischer Terrorismus verursacht einen Schaden von fünf Milliarden Euro

Der Sprengstoffanschlag auf die North Stream Trasse ist ein durch nichts zu rechtfertigender Terrorakt und eine ökologische Katastrophe. Durch die Löcher trat über viele Tage Methan in unsere Atmosphäre aus. Die klimaschädliche Wirkung von unverbranntem Erdgasmethan in der Atmosphäre ist, bezogen auf einen Zeitraum von 25 Jahren (1) und das Volumen, etwa 25 Mal, auf das Gewicht 65 Mal so groß im Vergleich zum Kohlendioxid.

„Aus dem Leck der Ostseepipeline entfleucht so viel Gas, wie Dänemark in drei Monaten verbraucht,“ lautete die Bildunterschrift zu diesem Foto in der „Jungen Welt“. Wenn dieses Gas verbraucht, also verbrannt wird, ergeben 438000 Tonnen Methan etwa 1,2 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Da unverbranntes Methan 65 mal klimaschädlicher ist, hat es aber die Wirkung von etwa 28,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid

Nicht nur die beiden North Stream 1 Röhren, auch die beiden North Stream 2 Röhren waren bereits mit Erdgasmethan gefüllt, Aus dem Durchmesser (1,2 Meter) und der Länge (1230 Kilometer) der vier Röhren beider Trassen (= Rauminhalt insgesamt 5,9 Millionen Kubikmeter), dem Gasdruck von 103 bar in den Röhren (entsprechend 608 Millionen Kubikmeter bei 1 bar auf Meeresspiegelniveau) und dem Molgewicht von Methan (16 g/Mol = 0,72 kg pro Kubikmeter auf Meeresspiegelniveau: 608 Millionen Kubikmeter = 438 Millionen Kilogramm) ist leicht auszurechnen: Die klimaschädliche Wirkung dieses ökoterroristischen Anschlages entspricht in etwa der einer Menge des Kohlendioxides, das in vollen zwei Wochen von allen Einwohnern ganz Deutschlands in die Atmosphäre abgegeben wird: 28,3 Millionen Tonnen CO2 oder 3,75 % der Jahresemission von 755 Millionen Tonnen Kohlendioxid,

Wenn wir uns klar machen, welche Kosten wir arbeitende Menschen aufbringen müßten, um unseren Kohlendioxidausstoß um 3,75% zu reduzieren, dann wird auch der wirtschaftliche Schaden dieses Verbrechens an der Umwelt berechenbar. Das Umweltbundesamt schätzte nämlich bereits 2018 die Kosten auf 180 Euro für jede zusätzliche Tonne CO2, wovon die verschmutzenden kapitalistischen Konzerne nach Brennstoffemissionshandelsgesetz im Jahr 2021 allerdings nur einen Preis von 25 Euro für das Verschmutzungsrecht pro Tonne CO2 bezahlen. Den Rest zahlt die Allgemeinheit der Steuerzahlenden, die arbeitenden Menschen.

Die klimaschädliche Wirkung des Ablassens des Methaninhaltes der North Stream 1 und 2 Röhren entsprechend 28,4 Millionen Tonnen CO2 zu 180 Euro pro Tonne ergeben also einen wirtschaftlichen Schaden von 5 Milliarden Euro. Nach dem Verursacherprinzip müssen die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen werden und dafür haften und bezahlen.

Auch wenn es im Vergleich zu dieser Riesensauerei nur ein winzig kleiner Beitrag ist:

Unterschreibt das Klimabegehren! (siehe unter auf dieser Seite)

(1) der Einschub „bezogen auf einen Zeitraum von 25 Jahren“ wurde erst am Tag nach der Erstveröffentlichung ergänzt. Wir erhielten nämlich den Hinweis: „Das Treibhauspotential (hier: Methan) wird immer auf die Masse bezogen angegeben. 1 Kilogramm Methan hat demnach ein GWP von 25 (bezogen auf ein Kilogramm Kohlenstoffdioxid). 1 Kubikmeter Methan (Dichte: 0,707 kg/m³) hat dann gegenüber 1 Kubikmeter Kohlenstoffdioxid (Dichte: 01,96 kg/m³) ein GWP von 9“ Und dieses ist auch richtig, dann, wenn wir es über einen Zeitraum von 100 Jahren betrachten. Die unterschiedlichen Werte sind darin begründet, daß sich Methan sich schneller in der Atmosphäre abbaut als Kohlendioxid und auch zum Beispiel Lachgas, deren Abbau etwa zehnmal so lange dauert. Für Lachgas ist der GWP-Wert um 290 für die Zeiträume von 20, 25 oder 100 Jahre in etwa gleich, nicht so für Methan.

https://de.abcdef.wiki/wiki/Global_warming_potential erklärt die Bedeutung des Zeithorizonts wie folgt: „Das GWP eines Stoffes hängt von der Anzahl der Jahre (gekennzeichnet durch einen Index) ab, über die das Potenzial berechnet wird. Ein Gas, das schnell aus der Atmosphäre entfernt wird, kann zunächst eine große Wirkung haben, aber für längere Zeiträume verliert es an Bedeutung, wenn es entfernt wird. So hat Methan ein Potenzial von 34 über 100 Jahre (GWP 100 = 34), aber 86 über 20 Jahre (GWP 20 = 86); umgekehrt hat Schwefelhexafluorid ein GWP von 22.800 über 100 Jahre, aber 16.300 über 20 Jahre (IPCC Third Assessment Report). Der GWP-Wert hängt davon ab, wie die Gaskonzentration in der Atmosphäre mit der Zeit abnimmt. Dies ist oft nicht genau bekannt und daher sollten die Werte nicht als genau angesehen werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei der Angabe eines GWP einen Hinweis auf die Berechnung anzugeben.“ Letzteres wurde leider zunächst versäumt, das bitten wir zu entschuldigen.

Weshalb für diesen Beitrag entschieden wurde, hier die Zahlen für einen kürzeren Zeitraum als 100 Jahre zu verwenden, hat ein Leser richtig erkannt: „In den kritischen ersten 20 Jahren, die entscheidend sind für das Auslösen von Kipppunkten des Weltklimas, der Treibhauseffekt von Methan erheblich höher, nämlich 85 mal höher als der von CO2. Die Schlussfolgerung bleibt: wir müssen schnellstens raus aus der Verfeuerung von Kohle UND Methan. … Klimabegehren unterschreiben, wer immer es noch nicht getan hat! Geht noch bis Ende Oktober, notfalls auf https://klimabegehren-flensburg.de/unterschreiben/ Liste runterladen, unterschreiben und bis Ende Oktober in einer der Sammelstellen oder bei Burgplatz 1 abgeben!

Keine Energiepreisverteuerung!

Energiekonzerne haben durch die hohen Kraftstoffpreise so viel Profit eingefahren, daß in einigen Ländern eine „Übergewinnsteuer“ erhoben wird, nur nicht in Deutschland. „Übergewinn“ ist ein schönes neues Wort. Bislang hieß dies „Wucher“.

Wenn aber Energiekonzerne durch steigende Gaspreise ein Verlust droht, auf dem sie hängen bleiben, plant die Regierung ein Gesetz, nach dem die energieverbrauchenden Menschen noch mehr zahlen müssen als mit ihnen vorher vertraglich vereinbart wurde. Es ist also entgegen der kapitalismuslegitimierenden Propagandalüge nicht der Unternehmer, der das Risiko trägt, und dafür Gewinne machen darf. Bei Verlust wird dieser nicht auf die Aktionäre umgelegt, sondern auf die Kunden.

Wegen des völkerechtswidrigen russischen Krieges gegen die Ukraine darf kein Gas durch North-Stream 2 fließen. Dabei wäre es das am wenigsten klimaschädliche Gas, was wir kriegen könnten. Flüssiggas und Frackinggas haben eine Gesamt-CO2-Bilanz, die wesentlich schlimmer ist. Die Länder, aus denen wir als Ersatz für russisches Gas Flüssiggas beziehen sollen, führen ebenfalls völkerrechtswidrige Kriege. Saudi-Arabien, Katar, Bahrein, Emirate sind verantwortlich für die größte humanitäre Katastrophe im Jemen.. Putin müßte noch einige Kriege mehr beginnen, um mit den USA „gleichzuziehen“. Trotz der US-amerikanischen Angriffe auf Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien und viele andere mehr gab es nie Sanktionen gegen die USA. Durch das Angebot der Inbetriebnahme von North-Stream 2 kann man Russland doch wohl eher zu Verhandlungen und Zugeständnissen bewegen als durch weitere Eskalation und in die Ecke drängen mit Sanktionen.

Der DKP-Vorsitzende Patrick Köbele schreibt in der Presseerklärung:

„Weg mit den Sanktionen. Stoppt die Pläne für noch höhere Gaspreise durch eine Umlage, die nur den Konzernen nützt.

Die Bundesregierung plant eine zusätzliche Umlage auf die bereits horrend gestiegenen Preise. Damit sollen unter anderem die Milliarden, die der Konzern Uniper erhält, finanziert werden.

Dabei verdienen heute Konzerne an den gestiegenen Gaspreise, indem sie Gas, das nach alten Verträgen günstig bezogen wird, teuer nach Polen weiterverkaufen und damit hier das Gas verknappen, um wiederum an der Preisschraube zu drehen.

Wie immer zahlen Arbeiter, Angestellte, Arbeitslose, Rentnerinnen und Rentner, Studentinnen und Studenten die Zeche der Konzerne und ihrer Regierung. Robert Habeck, olivgrüner Wirtschaftsminister wird zitiert: „Es wird Härten geben und die Härten werden getragen werden müssen.“ Ehrlicher wäre gewesen, er hätte gesagt: „Ihr zahlt die Zeche für unsere Sanktions- und Kriegspolitik.“

Die DKP sagt Sanktionen stoppen keine Kriege, sie eskalieren – deswegen fordern wir ein Ende der Sanktionen. Wir fordern ein Einfrieren der Energiepreise auf dem Stand von Juni 2021, wir fordern die Inbetriebnahme von North Stream II anstatt des Imports von umweltschädigendem Frackinggas“

Unterschreibt die Forderung nach dem Energiepreisstopp: www.energiepreisstopp-jetzt.de

Stoppt die betrügerischen Energiekonzerne

Die Ölpreise sind heute, (16.6.2022) „angesichts der trüben Stimmung an den Finanzmärkten“ gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete 117,68 US-Dollar. Das waren 83 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 66 Cent auf 114,69 Dollar.

Das behauptet jedenfalls Börse-online.

https://www.boerse-online.de/nachrichten/rohstoffe/oelpreise-geben-nach-1031532698

Merken wir das an den Zapfsäulen? Offensichtlich nicht.

In den von der Kapitalistenklasse beherrschten Medien wird immer wieder behauptet, der steigende Kraftstoffpreis sei Folge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine. Ist das plausibel? Es ist die maßlose Gier der Energiekonzerne.

blaue Kurve Dieselpreis für Endverbraucher (Quelle statista.com), rote Kurve: Rohhölpreis auf dem Weltmarkt, Barrel = 157 Liter (Quelle: Börse-online). Die Zeitachsen sind angeglichen, stimmen aber nicht exakt überein, daher die unterschiedliche Beschriftung der Zeitachse. Als der Rohölpreis 2014 ebenfalls über 100 $ pro Barrel lag, stieg der Dieselpreis für den Endverbraucher nie über 1,40 €. /l Bei gleichem Rohölpreis 2022 stieg der Dieselpreis für den Endverbraucher bis über 2,25 €./l.

Zur Zeit des Syrienkrieges 2014 war der Weltmarktpreis für Rohöl ähnlich hoch wie heute 2022

Nur hatten die Mineralölkonzerne sich damals noch mit einer bescheideneren Profitrate zufriedengegeben. Die Differenz zwischen dem Einkaufspreis auf dem Weltmarkt und dem Preis an der Zapfsäule ist das, was die Energiekonzerne für sich einnehmen wollen. Und die ist jetzt höher als vor zehn Jahren.

Der Staat hat jetzt auf Steuereinnahmen verzichtet, um seine Bürger zu entlasten.

Der Staat hat nicht etwa den Extraprofit abgeschöpft, den die Kapitaleigner der Energiekonzerne die Bürger betrogen haben. Durch den Verzicht auf Mineralölsteuereinnahmen hat er den Energiekonzernen sogar ermöglicht, die Bürger noch mehr zu betrügen. Denn mit der Steuersenkung war keinesfalls die Verpflichtung verbunden, den Bürgern den „Tankrabatt“ weiterzugeben. Jedenfalls sind die deutschen Steuern auf den der EU vertraglich vereinbarten Mindeststeuersatz gesenkt worden. Kein anderes EU-Land darf die Mineralöle niedriger besteuern. Trotzdem ist der Kraftstoffpreis in Deutschland so hoch wie in kaum einem anderen Land.

Dieselpreis in Europäischen Länden mit Stand von Mai 2022

Nur Schweden (hier nicht abgebildet) ist noch teurer.

Dieselpreis in verschiedenen europäischen Ländern (Quelle: statista.com) Dunkelblau Dieselpreis einschließlich Steuern, Hellblau Dieselpreis ohne Steuern.

Hohe Kraftstoffpreise haben dazu geführt, in Kasachstan gingen die Bürger auf die Straße und der Ministerpräsident trat zurück. Im Frankreich gingen die „Gelbwesten“ auf die Straße. Nur die Deutschen verhalten sich wie geduldige Schafe und zahlen die maßlos überteuerten Kraftstoffpreise.

Wir Kommunisten fordern einen Energiepreisstopp und die Enteignung der Energiekonzerne. Es scheint so, als seien wir damit bisher die einzigen. Wenn man heute das Wort Energiepreisstopp in die Suchmaschine (metager.de) eingibt, werden viele lesenswerte Beiträge von DKP-Seiten angezeigt und dann noch eine aus Österreich. Für andere Parteien in Deutschland ist der Energiepreisstopp wohl noch kein Thema.

Mehr unter: www.energiepreisstopp-jetzt.de

Siehe auch: https://dkpflensburg.wordpress.com/2022/03/13/profitgier-der-fossilkonzerne-maslose-verteuerung-von-kraftstoffen/

Klimabegehren Flensburg: Unsere Energie ist erneuerbar!

Der Stadtwerkeschornstein hat es in sich

Die Stadtwerke Flensburg gehören zu 100 % der Stadt und stoßen jedes Jahr mehr als eine halbe Million Tonnen Kohlendioxid (CO2) aus. Dazu kommen noch weit über 100.000 kg Schwefeldioxid (SO2) sowie weitere gesundheits- und klimaschädliche Stoffe. Das ist der größte Verschmutzer der Region. Die Stadtwerke geben jährlich über 30 Millionen Euro für Verschmutzungsrechte aus, das Geld wird von den Bürger*innen der Stadt über die Heizkostenrechnung eingetrieben, also jede*r mit Fernwärmeanschluss zahlt über 300 Euro allein dafür.

Flensburger Bürger*innen haben sich zu einem Klimabegehren Flensburg zusammengeschlossen und gemäß § 16 g der Gemeindeordnung ein Bürger*innenbegehren formuliert:

Klimabegehren Flensburg: Unsere Energie ist erneuerbar!

Die Unterzeichnenden beantragen, dass folgende Angelegenheit der Stadt Flensburg zum Bürgerentscheid gestellt wird:

Sind Sie dafür, dass die Stadt Flensburg die Geschäftsführung der Stadtwerke Flensburg GmbH anweist, dass diese in den von ihr betriebenen Heizkraftwerken fossile Brennstoffe zur Produktion von Wärme und Strom derart reduziert, dass ab 2028 nur noch max. 50 %, ab 2032 noch max. 25 % und ab 2035 0 % der CO²-Mengen von 2019 ausgestoßen werden, wobei die Stadtwerke Flensburg GmbH die dadurch wegfallenden Leistungen durch CO²-freie erneuerbare Energien ersetzen?“

Da die Stadtwerke sich im Besitz der Stadt befindet, kann die Stadt so eine Weisung geben. Wäre es Besitz eines profitorientierten privaten Investors, wäre es dessen „unternehmerische Freiheit“, das Klima weiter zu schädigen. Es zahlt sich nun aus, daß wir seit 2003 die Pläne geldgieriger Stadtvertreter, die Stadtwerke an ausländische Investoren zu verkaufen und zu Lasten der Energieverbraucher mit cross-border-leasing zurückzumieten, verhindern konnten. Aber dafür ist es nötig, daß die Bürger der Stadt Flensburg quasi als Eigentümer der Stadtwerke ihre Rechte wahrnehmen und es ihnen nicht egal ist, dass ihre Stadtwerke weiter die Umwelt schädigen. Bislang hat die Geschäftsführung nichts Gutes für die Umwelt gemacht: es wurden Millionen Euro für einen Gasbrenner verschwendet. Das russische Erdgas hat wegen des Methanausstoßes eine ebenso schlechte Klimabilanz wie die schmutzigste Kohle. Wenn denn nun künftig wegen der Russlandsanktionen vermehrt USamerikanisches durch Fracking gewonnenes Flüssiggas verbrannt würde, wird die klimaschädliche Wirkung noch weiter gesteigert. Wir hatten dazu berichtet: https://dkpflensburg.wordpress.com/2019/12/03/zur-angeblichen-klimafreundlichkeit-des-gasbrenners-der-flensburger-stadtwerke/

Die Deutsche Kommunistische Partei unterstützt das Klimabegehren Flensburg.

Flensburger Kommunisten unterschreiben das Klimabegehren und sammeln Unterschriften.

Unterschriftenlisten sind hier herunterzuladen:

https://klimabegehren-flensburg.de/unterschreiben

Profitgier der Fossilkonzerne – maßlose Verteuerung von Kraftstoffen

Ähnlich wie die Corona-Pandemie als Vorwand genommen wurde, aus Steuermitteln den Konzernen 600 Milliarden Euro „Spielgeld“ für die Aktienmärkte zur Verfügung zu stellen, dient jetzt der Ukraine-Krieg als Vorwand zur Ausplünderung der arbeitenden Menschen. Die Fossilkonzerne haben die Energiepreise maßlos verteuert, angeblich sei dies der vermehrten Nachfrage geschuldet. Da steige eben der Preis.

In Dänemark ist der Preisanstieg für Kraftstoffe nicht so extrem wie in Deutschland

Ist das glaubhaft? Selbstverständlich ist ein Krieg auch eine gewaltige Ernergieverschwendung. Ein Kriegsflugzeug verbrennt in einem Einsatzflug mehr Kraftstoff als ein Berufspendler in seinemganzen Arbeitsleben. Nur dass die westlichen Fossilkonzerne den Kraftstoff für den russischen Angriff auf die Ukraine lieferten und deshalb bei uns der Kraftstoff knapp wird, wird niemand angesichts des Russlandboykotts ernathaft behaupten wollen. Russland ist selbst ein Ölförderland und wird den Kraftstoff für die Kriegführung kaum von westlichen Konzernen kaufen wollen. Und trotz der westlichen Wirtschaftssanktionen gegen Russland hat die russische Seite ihre Energielieferungen nach Europa bislang nicht gestoppt. Russland würde nicht „mit gleicher Münze zurückzahlen“, wenn westliche Länder Sanktionen verhängen.

Das die gesellschaftlich notwendige durchschnittliche Arbeitszeit für die Förderung und Raffinerie von Erdöl sich auf einen Schlag um das eineinhalbfache verlängert wurde, ist auch nicht glaubhaft. Es handelt sich also um einen reinen Mitnahmeeffekt der Konzerne. Das, was die Kunden mehr bezahlen sollen, kommt auch nicht dem Staatshaushalt zu Gute. Es ist keine Ökosteuer zur Finanzierung der Energiewende. Es landet in den Taschen der Aktionäre der Fossilkonzerne, deren Börsenwert weiter steigt.

Die Deutschen lassen es mit sich machen. In Kasachstan hat die Erhöhung der Kraftstoffpreise zu Massendemonstrationen und dem erzwungenen Rücktritt des Ministerpräsidenten geführt, in Frankreich demonstrierten die Gelbwesten. Hier regt sich kaum Protest.

In einem Rechtstaat müßte nun der § 291 StGB zur Anwendung kommen, der da lautet: Wer die Zwangslage, die Unerfahrenheit, den Mangel an Urteilsvermögen oder die erhebliche Willensschwäche eines anderen dadurch ausbeutet, daß er sich …. für eine sonstige Leistung … Vermögensvorteile versprechen oder gewähren läßt, die in einem auffälligen Mißverhältnis zu der Leistung oder deren Vermittlung stehen, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter …. die Tat gewerbsmäßig begeht,“

Dass es sich bei den derzeitigen Kraftstoffpreisen um Wucher handelt, kann man leicht beim Blick über die nördliche Landesgerenze sehen. Während an diesem Wochenende hier der Dieselpreis 2,28 Euro bis 2,30 Euro kostet, war der Preis in Dänemark 13,89 Kronen, umgerechnet 1,87 Euro. Vor dem Ukraine Krieg gab es keinen Preísunterschied, jetzt ist er mehr als 40 Cent pro Liter. Die dänischen Fossilkonzerne machen dabei auch ihren Profit, aber die Profitgier südlich der Grenze scheint grenzenlos.

Schon vor dem Krieg hat die DKP die Energiepreisstopp-Kampagne initiiert. Unterschreiben und weitere Informationen unter www.energiepreisstopp-jetzt.de

Die Profitgier der Fossilkonzerne verteuert den Kraftstoff

Es ist nicht die CO2-Steuer, sondern die Profitgier

Kapitalismus stürzen: Demonstration in Flensburg, Rathausstraße
Dieselpreiserhöhungen 2021

Von September bis November 2020 kostete der Liter Diesel konstant 1,05 Euro. In der Zeit beschloss die Bundesregierung, daß es auf einen Liter Diesel ab 1.1.2021 eine zusätzliche Steuer von sieben Cent pro Liter geben soll. Da gab es schon im Dezember einen Anstieg auf durchschnittlich 1,10 Euro, kurz vor Jahresschluss konnte man aber auch noch für 99 Cent tanken. Heute am 25. Januar 2022 kostet der Liter von 1,59 Euro (Rostock) bis 1,74 Euro (Trier). In diesem Preis sind auch die sieben Cent Steuererhöhung enthalten, die zum Januar 2021 beschlossen worden sind.

Auch Heizöl verteuerte sich im Schnitt um 57 Prozent. Weitere Steigerungen sind angekündigt. Gleichzeitig werden auch Lebensmittel und andere Güter des täglichen Bedarfs teurer. Das macht vor allem Familien mit geringen Löhnen zu schaffen. Aber auch „Besserverdienende“ bekommen zunehmend Probleme und müssen den Gürtel immer enger schnallen. Energiekonzerne verdienen sich eine goldene Nase.

Von der Preiserhöhung des letzten Jahres bekommt der Staat durch die Steuererhöhung von sieben Cent pro Liter gerade einmal ein Achtel, die er für Klimaschutzaufgaben einsetzen könnte. Da diese Steuer nicht zweckgebunden ist, könnte er sie auch anders verwenden, etwa für klimaschädliche neue Kriegsflugzeuge.

Kursanstieg Chevron www.lynxbroker.de

Aber sieben Achtel der Preiserhöhung gehen an die fossilen Energiekonzerne, die Ausbeuterklasse der Aktienbesitzer. Der Preis für die Aktie des Ölkonzernes Chevron innerhalb des letzten Jahres um 45,86% gestiegen. Die Größenordnung entspricht der Energiepreiserhöhung, die die Kleinverbraucher zahlen. Großverbraucher kommen durch Mengenrabatte etwas günstiger weg.

Ein Berufstätiger fährt durchschnittlich 34 km pro Arbeitstag zu seiner Arbeitsstätte hin und zurück, etwa 100 km an drei Tagen. In einem Arbeitsmonat braucht er für 700 km etwa 35 Liter Diesel, wenn er sparsam fährt. Dafür gibt er jetzt in einem Jahr über 200 Euro mehr aus. Die Kilometerpauschale ist unverändert 0,3 Euro/km für den einfachen Weg von 17 km.

Zu den Forderungen der Kommunisten gehören auch das Verbot von Strom- und Gassperren. Energieversorgung und Mobilität sind Grundrechte. Sie müssen für alle bezahlbar sein und gehören in öffentliche Hand und unter demokratische Kontrolle. Als Sofortmaßnahme fordert die DKP einen gesetzlichen Preisstopp für jede Form von Energie für private Haushalte und kleine Unternehmen und Soforthilfen für arme Familien!

Deswegen hat die DKP die Energiepreisstopp-Kampagne initiiert. Unterschreiben und weitere Informationen unter www.energiepreisstopp-jetzt.de

„System Change“ statt „Climate change“!

Vortrag mit Diskussion von/mit Dr. Tina Sanders  –  Umwelt-Mikrobiologin aus Hamburg

​Montag, den 31.01.2022 um 18:30 Uhr

Online-Veranstaltung der DKP-Schleswig-Holstein

Bitte jetzt anmelden!  (für den Zugangslink) unter schleswig-holstein@dkp.de

Die Erde brennt, taut, trocknet aus und wird überflutet. Auf allen Erdteilen sind die Folgen des menschengemachten Klimawandels zu sehen. In der Antarktis droht gerade ein Gletscher in den Ozean abzubrechen; die Folge wird ein Anstieg des Meeresspiegels von mehr als 65 cm sein. In vielen Teilen der Welt nehmen Wald- und Moorbrände zu, Überschwemmungen nach Starkregenereignissen stehen auf der Tagesordnung. Die Lebensgrundlage der Menschen im globalen Süden ist akut bedroht, und folgen des Klimawandels sind jetzt schon ein Hauptgrund für Krieg und Flucht.

Verursacher des Klimawandels ist der immense Ausstoß an Treibhausgasen vor allem durch die Verbrennung von fossilen Energieträgern wir Kohle, Öl und Gas. Hauptverursacher dieser Emissionen sind die Energiekonzerne und die Länder der westlichen Welt.  Und sie wissen es ganz genau. Es ist Ihnen klar, dass sie ihre Energieversorgung und Wirtschaften „nachhaltiger“ und „grüner“ gestalten müssen, um langfristig das Überleben der Menschheit zu sichern. Die Profite der eigenen Konzerne sollen dabei nicht angetastet werden. Soll doch die Konkurrenz dafür zahlen, zum Beispiel die Chinesen. Oder besser noch die arbeitenden Menschen, die eh schon ihren Profit erwirtschaften.

Aktuell steigen Preise für Energie und Lebensmittel rapide an, als Grund werden die brüchigen Lieferketten genannt, die durch die Pandemie entstanden sind. Das kommt den Konzernen zu Gute und spült noch mehr Geld in die Taschen von wenigen Superreichen.  Die Regierungen und die Zentralbanken leiten keine Maßnahmen gegen die Inflation ein, denn das würde die Profite schmälern. Ob Menschen am Ende des Monats entscheiden müssen, ob die frieren oder hungern, ist ihnen egal.

Was bleibt uns zu tun?

  • Die Profiteure des Energiemarktes los werden. Enteignung der Energiekonzerne
  • Konzepte entwickeln, wie wir die Emissionen radikal runterfahren können

Mittel dabei sind Solidarität und Internationale Zusammenarbeit! Eben ein internationaler system change!

Zur angeblichen Klimafreundlichkeit des Gasbrenners der Flensburger Stadtwerke

Nur in Flensburg wird der CO2 Ausstoß gemindert, wenn „schmutzige“ Braunkohle durch Erdgas ersetzt wird.

Hier die gesamte Klimabilanz:

Bei der Förderung von Braunkohle entstehen zusätzliche CO2 Emissionen durch die mit fossiler Energie betriebenen Bagger der Tagebaue, dann wird die Kohle mit Küsten-/Binnenschiffen von der Lausitz oderabwärts und über die Ostsee transportiert, noch mal CO2 durch die Schiffsdiesel für die Fahrt Oder-Ostsee.

Bei der Erdgasförderung entstehen CO2 Emissionen weniger durch die Bohrer und Pumpen, viel mehr durch das dauerhafte Abfackeln des Nebenstromgases, nur entstehen diese nicht hierzulande, sondern in den Erdgasfördergebieten z. B. im sibirischen Urengoi. Für das Klima ist es aber völlig egal, wo auf der Nordhalbkugel das CO2 ausgestoßen wird, ob hier in Flensburg, ein paar hundert (Oder-Lausitz) oder ein paar tausend (Urengoi) Kilometer weiter östlich. Die CO2-Belastung durch die Erdgasförderung kommt nämlich in der Klimadiskussion nicht vor, weil die entsteht ja nicht hierzulande, sondern weit weg.

Und nun der „Hammer“, der den angenommen Vorteil des Erdgases vollends zerschlägt.

Der heißt Methan, CH4

Methan ist als Treibhausgas etwa um den Faktor 25 schädlicher als CO2. Eine Tonne freigesetzten Methan hat die Wirkung von 25 Tonnen CO2 und wenn die Molgewichte 16:44 mitgerechnet werden, ist das Ergebnis:

Ein Kubikmeter Methan hat die Wirkung von 68 Kubikmetern Kohlenstoffdioxid.

Methan wird nur bei der Erdgasförderung freigesetzt, dann noch bei den zahlreichen Leckagen in den Pipelines, nicht aber bei der Förderung der „schmutzigen“ Braunkohle.

Von Philipp Austermann kam der wichtige Hinweis: „Bei Abbau, Lagerung und Transport entweichen zwischen 1.8% und 5.8% des geförderten Erdgases. Der Treibhauseffekt über 100 Jahre ist zwischen 21x und 33x stärker als der von CO – schlimmer noch: über 20 Jahre betrachtet ist es über 80x stärker. Dabei sind gerade die nächsten 20 Jahre extrem entscheidend für die Klimawende! Die Brücke, die diese „Brückentechnologie“ beschreitet, könnte uns also geradewegs in die Klimakatastrophe führen.“

Quelle: wissenschaftlicher Dienst des Bundestages

Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages zeigt auf https://www.bundestag.de/resource/blob/406432/70f77c4c170d9048d88dcc3071b7721c/wd-8-056-07-pdf-data.pdf , dass Erdgas in einem Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) mit höherem Wirkungsgrad nur etwa zwei Drittel des CO2 erzeugt wie ein Kohlekraftwerk. Rechnen wir aber nur 2 % Methanverlust mit einer nur 25fachen Treibhauseffektwirkung hinzu, dann beträgt die Summe bereits 116%. Rechnen wir 5 % Methanverlust mit 60facher Treibhauseffektwirkung, dann sind wir bei 366% im Vergleich zur Kohle. Irgendwo dazwischen liegt die Klimaschädlichkeit unseres mit Steuergeldern subventionierten Gasbrenners der Stadtwerke, das ist somit sicher höher als wenn es bei der Kohleverfeuerung geblieben wäre.

Dabei wurde zugunsten der Erdgasförderung angenommen, daß es sich um russisches Erdgas aus Urengoi handelt, das „nur“ abgepumpt wird.

Wenn nun die USA die „North Stream 2“ verhindern wollen, um uns dazu zu erpressen, daß wir US-amerikanisches Frackinggas mit gekühlten Flüssiggastankschiffen quer über den ganzen Atlantik und die Nordsee geliefert bekommen müssen, dann wird die Klimabilanz von Erdgas ganz gruselig. Die Kühlung des Flüssiggases geschieht natürlich durch fossile Energie, und wenn die Kühlanlage ausfällt, gibt es für den Kapitän nur die Wahl, das gesamte Erdgasmethan in die Atmosphäre abzulassen oder die Explosion des Tankers in Kauf zu nehmen. Schon bei der Förderung gilt: „3,6 bis 7,9 Prozent des geförderten Erdgases gehen bei der Schiefergasförderung mittels Fracking insgesamt verloren. Das sei ein Drittel bis zum Doppelten mehr als bei der Förderung von konventionellem Gas“, so der wissenschaftliche Dienst des Bundestages, siehe https://www.bundestag.de/resource/blob/416930/808896c1723c80eba8d9621ad2a7e49a/wd-8-095-14-pdf-data.pdf Die 3,6% bis 7,9%, die „verloren gehen“, entweichen natürlich in die Atmosphäre mit und steigern den Treibhauseffekt.

Die Investition von Steuergeldern in den Gasbrenner der Stadtwerke ist jedenfalls klimapolitisch kein Gewinn.

Das ist Steuergeldverschwendung aus reiner Dummheit.

Erst dann, wenn dieser Brenner mit 100% Biogas betrieben wird, wäre die CO2 Bilanz neutral, aber selbst Naturstrom hat kein 100 % Biogas im Angebot, sondern nur einen Erdgas-Biogas-Mix. Wer kennt einen 100% Biogas-Lieferanten? Am besten einen, der es aus der Biomasse von Brachland erzeugt und nicht zur „Vermaisung“ des ländlichen Raumes beiträgt.

Richtig ist, daß die Stadtwerke klimaschädlichen Großverbrauch belohnt.

Überspitzt: die armen Menschen in der „Hartz-IV-Wohnung“ bzw. die Steuerzahler, die deren Transferleistung bezahlen, subventionieren über die Grundgebühr für Trinkwasser die Befüllung der Swimmingpools der ganz Reichen! Siehe unten: https://dkpflensburg.wordpress.com/2019/11/27/die-erhohung-des-trinkwasserpreises-in-flensburg-ist-ungerecht/

Über die Grundgebühr wird die Energieverschwendung an Strom für die Großverbraucher subventioniert.

Über die Grundgebühr wird die Energieverschwendung an Fernwärme für die Großverbraucher subventioniert.

Also die Grundgebühren abschaffen und auf den Verbrauch umlegen, keine Rabatte für Großkunden, eine Kliowattstunde ist eine Kilowattsunde und bleibt eine Kilowattstunde, die für alle gleich viel kostet.

Das belohnt den sparsamen Verbrauch und das ist Klimaschutz.

Die Fernwärme war nur so lange ein Vorteil, wie man den ansonsten in die Atmosphäre abgelassenen Wasserdampf, der bei der Stromerzeugung geradezu „umsonst“ nebenbei anfällt, in die Rohrleitungen presst = Kraft-Wärme-Kopplung.

Aber ab dem Zeitpunkt, wo für die Wärmeerzeugung extra Brennstoff von den Stadtwerken verbrannt wird, hebt der Wirkungsgradverlust durch die schlecht isolierten Rohrleitungen den Klimavorteil der Fernwärme mehr als auf: dann kann ich genausogut dezentral mit Braunkohlebriketts oder Heizöl heizen, der Wärmeverlust durch den Schornstein ist geringer.

Bei einer 50 Jahre alten Kohle- oder Ölheizung gehen etwa 85 % der Wärme ins Haus und 15 % als Verlust durch den Schornstein. Moderne „Brennwertkessel“ schaffen 100%.

Von der Fernwärme der Stadtwerke kommen etwa die Hälfte der Kilowattstunden ins Haus, der Rest wärmt das Erdreich um die Rohre herum. Dort, wo die Fernwärmeleitungen liegen, haben wir eine „Fußbodenheizung“ auf Straßen und Gehwegen, da brauchen wir im Winter schon jetzt keinen Schnee mehr zu fegen.

Und wenn wir es zulassen, daß unsere Politiker so weiter machen, hat es sich mit dem Schneefegen ohnehin bald dauerhaft erledigt.