Ehrung der Opfer des Faschismus, der Kriegsgegner, Kriegsdienstverweigerer und Deserteure

Anlässlich des Volkstrauertages 13. November laden wir hiermit dazu ein, Blumen und Gebinde am Denkmal für die Opfer des Faschismus und am Deserteursdenkmal abzulegen.

Treffpunkt ist am Sonntag, 13. November um 11.00 Uhr

vor dem Denkmal für die Opfer des Faschismus

beim ZOB/Norderhofenden, gegenüber der Polizeidirektion.

Wir gehen dann durch die Innenstadt zum Deserteursdenkmal am Platz der Gärtner und legen auch dort gegen 12.00 Uhr Blumen und Blumengebinde ab.

Wir freuen uns über Euer/Ihr Kommen.

Mit herzlichen, pazifistischen und antifaschistischen Grüßen

Anne und Ludwig Hecker VVN-BdA

Siglinde und Ralf Cüppers DFG-VK

Positive Bilanz der Ostermärsche 2022

Ostermarsch am Karfreitag nach Jagel

Das Netzwerk Friedenskooperative zieht eine positive Bilanz der Ostermärsche 2022. In über 120 Städten fanden über Ostern Aktionen für Frieden und Abrüstung statt. Zentrale Forderungen bei den Ostermärschen waren ein Waffenstillstand und Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine und die Ablehnung gegenüber den Aufrüstungsplänen der Bundesregierung.

Ostermarsch am Sonnabend in Flensburg „Frieden und Freiheit“ in ukrainischer Sprache, dahinter auf dem Herzen in ukrainischen und russischen Farben und Sprache „Worte statt Blut“

Insgesamt stieg die Zahl der Teilnehmenden 2022 im Vergleich zu den Vorjahren moderat an. Auch in diesem Jahr kamen weitere Städte mit Ostermärschen hinzu, wie etwa in Weimar, Nordenham und Neuruppin.

Hier gab es die Ostermärsche von Schleswig nach Jagel und in Flensburg. Diesmal waren im Gegensatz zu den vorherigen Ostermärschen keine DKP-Fahnen dabei. Es sollte vermieden werden, daß die Ostermärsche zur Selbstdarstellung von Parteien im Landtagswahlkampf benutzt werden, deshalb wurde vorab vereinbart: Keine Fahnen und Transparente von Parteien. Daran haben wir uns gehalten. Aber wir Kommunisten waren selbstverständlich dabei.

Ostermarsch am Karfreitag nach Jagel

Karfreitag in Jagel waren über 100 Teilnehmer, die Beteiligung war etwa so stark wir „vor Corona“. Die inhaltlichen Beiträgen sind auf https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2022/reden nachzulesen. Dazu Musikbeiträge und Gesang, „Sag mir, wo die Blumen sind … “ und nach der Melodie von Hawa Nagila: „Frieden, wir wollen Frieden, wir wollen Frieden, wir wollen kein Militär.“

Bläser Jan und Schorsch in Jagel
Interkulturelles Musikprojekt in Schleswig

Der Flensburger Ostermarsch wurde NICHT abgesagt, er konnte stattfinden.

Angeführt wurde der Flensburger Ostermarsch ab dem Nordertorplatz von der Vereinigten der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten mit ihrem Transparent: „Für eine Welt ohne Faschismus und Krieg“

Auf dem Weg zum Denkmal für die Opfer faschistischer Gewaltherrschaft wurden von Ralf Strobach von der Klimagruppe Flensburg Friedenslieder gesungen.

Am Denkmal für die Opfer faschistischer Gewaltherrschaft wurde eine Schweigeminute für die Opfer des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, aber auch der Opfer der Kriege im Jemen, in Mali, Afghanistan und Syrien gedacht.

Ludwig Hecker von der VVN-BDA erklärte die Bedeutung des Denkmals . In seinem Redebeitrag erinnerte er an alle Opfergruppen der faschistischen Gewaltherrschaft, die von den Nazis verfolgt und getötet wurden. Er erinnerte auch an die von der Wehrmacht und der Waffen-SS ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen.

Ekkehartd Krüger am Deserteursdenkmal in Schleswig

Zum Abschluß des Ostermarsches sprach Ekkehard Krüger am Deserteursdenkmal über die Entstehungsgeschichte dieses Flensburger Deserteurdenkmals und die politische Auseinandersetzung um die Aufstellung.

Asyl für Deserteure und Kriegsdienstverweigerer – Ostermarsch am Karfreitag in Schleswig

Ralf Cüppers von der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen wies in seinem Beitrag auf die Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aus der Ukraine und Russlands hin und dass sie unsere Unterstützung benötigen, ebenso wie die Reservisten der Bundeswehr, die jetzt verweigern. Er verwies auf die italienischen und griechischen Gewerkschafter, die gestreikt und damit verhindert hatten, dass über die Häfen von Genua, Livorno und Thessaloniki Waffenlieferungen in den Ukraine-Krieg verschifft werden. Dies wird von den Medien verschwiegen, aber das sollte Schule machen, wenn es darum geht, deutsche Panzer Leopard 1 fit zu machen für den Export in den Ukraine-Krieg.

Zur Verabschiedung von den Teilnehmer*innen des Ostermarsches sang Ralf Strobach mit klangvoller Stimme einen Choral für den Frieden.

Dieser Ostermarsch wird nicht für sich alleine stehen. Es wird weitere Mahnwachen und Demonstrationen geben. Die nächste, das wurde gerade am Rande des Flensburger Ostermarsches besprochen, wird für den nächsten Freitag, 22.4.2022 ab 11.00 Uhr vor FFG-Rheinmetall-Defence, Schiffbrücke gegenüber vom Volksbad angemeldet.

Ehrung des Aktiven Widerstandes

Am Volkstrauertag 2020 ehrten Flensburger Bürger auf Einladung von VVN-BdA und DFG-VK die Menschen, die gegen Faschismus und Krieg Widerstand geleistet haben mit Blumen am Denkmal für die Opfer des Faschismus und am Deserteursdenkmal.

Bei der Niederlegung der Blumen am Denkmal für die Opfer des Faschismus

Ludwig Hecker hatte die Teilnehmenden bei den Stolpersteinen auf aktive Widerstandskämpfer aus Flensburg hingewiesen und hier dokumentieren wir seinen Beitrag zum Kommunisten Oskar Reincke:

In der 1. Etage im Haus Große Straße 15 befand sich im Jahr 1933 das Parteibüro der Flensburger KPD.

Mit dem Demonstrationsverbot am 1. Februar 1933 durch den preußischen Innenminister Göring erfolgten in Flensburg die ersten Terrormaßnahmen. Kommunisten, Sozialdemokraten und aktive Gewerkschafter wurden verhaftet und in das Polizeigefängnis in der Waldstraße gebracht oder in den Kellern des Rathauses eingesperrt.

Noch am Abend des 1. Februar 1933 schloß die Polizeibehörde, von der Flensburger KPD-Parteileitung nicht unerwartet, das Parteibüro der KPD in der Großen Straße 15 sowie die Verkehrslokale der Partei und ihrer Untergliederungen.

Über diese Aktion, die nicht nur das volle Verständnis der Redakteure, sondern auch die Zustimmung der auf Ruhe und Ordnung bedachten bürgerlichen Nachbarschaft fand, hieß es in einem Artikel der Flensburger Nachrichten:

„In allen Flensburger Niederlassungen der Kommunistischen Partei hielt die Polizei am gestrigen Mittwochabend Haussuchungen ab, so im Parteibüro auf der Großen Straße, ferner in den Treffpunkten und Geschäftsstellen der verschiedenen kommunistischen Organisationen in der Marien-, Duburger- und Kappelner Straße. Es wurde zwar noch allerlei an Papieren beschlagnahmt, doch war unschwer festzustellen, daß diese Durchsuchungen den Kommunisten nicht unerwartet kamen. Sie hatten rechtzeitig alles, was mit Generalstreik- und Hochverratsparolen irgendwie in Verbindung stehen konnte, gründlich beseitigt. Sogar aus den Kassenbüchern hatten sie Seiten herausgeschnitten. Die Haussuchung im Parteibüro der hiesigen KPD, das sich in dem gut bürgerlichen Hause Große Straße 15 in der 1. Etage befindet, dauerte über eine Stunde. Jeder Winkel wurde durchsucht. Interessiert verfolgte eine Menschenansammlung von draußen die Vorgänge hinter den Fensterscheiben, von denen die Kommunisten selbst vor einigen Tagen schon die Gardinen abgenommen hatten. Eine größere Anzahl von Personen, darunter auch der Geschäftsführer Reinecke(!), wurden mit dem Polizeiauto zur Wache gebracht. Die Bewohner würden sich, wie sie uns erklärten, ausnahmslos glücklich schätzen, wenn dieses KPD-Büro wieder von hier verschwände, denn sie leben in der ständigen Befürchtung unliebsamer Zwischenfälle. Besondere politische Ereignisse spiegeln sich, so wurde uns mitgeteilt, hier im Hause deutlich wider. So war zum Entsetzen der Hausbewohner am Abend des letzten nationalsozialistischen Umzuges und in der ganzen darauffolgenden Nacht im Hause ein ständiges Kommen und Gehen vom und zum KPD-Büro, wo beim Scheine abgeblendeter Taschenlampen Beratungen gepflogen wurden.“

(FN 2.2.1933)

Stolperstein für Oskar Reincke

Oskar Reincke,geboren 1907 in Hamburg,

im Widerstand/KPD, verhaftet 1933 KZ Sonnenburg

1941 Widerstandsgruppe Bästlein-Jakob-Abshagen

1942 Hamburg Holstenglacis, enthauptet 10.7.1944

Am 21. November 2019 wurde auf Initiative der VVN-BdA Kreisvereinigung Flensburg, im Beisein der Oberbürgermeisterin Simone Lange, von dem Künstler Gunter Demnig vor dem ehemaligen Parteibüro der KPD in der Große Straße 15 zum Gedenken an den KPD-Unterbezirkssekretär Oskar Reincke, der wegen seines Widerstands von den Nazis ermordet wurde, der 27. Flensburger Stolperstein verlegt.

Oskar Reincke, am 10. Januar 1907 in Hamburg geboren, wuchs als Sohn eines Schiffskontrolleurs auf und begann eine Zimmermannslehre. Weil er diesem Beruf körperlich nicht gewachsen war, brach er die Lehre ab und arbeitete als Quartiermacher. 1924 schloß Reincke sich dem Kommunistischen Jugendverband an und übernahm wenig später eine Kreisleitung. 1927 wurde er als Hilfserzieher eines Hamburger Jugendamts angestellt und besuchte 1929 ein sozialpädagogisches Seminar. Wenig später trat Reincke der KPD bei und übernahm 1932 die Leitung des Unterbezirks Flensburg. Im selben Jahr heiratete er Ella Seidel, die seit 1924 der KPD angehörte.

Am 12. März 1933 wurde Reincke in die Flensburger Stadtverordneten-Versammlung gewählt. Aufgrund der erlassenen „Reichstagsbrand-Verordnung“ konnte er sein Mandat nicht wahrnehmen. Bereits Mitte März 1933 verhaftet, wurde Reincke bis 1935 in Konzentrationslagern gefangengehalten. Seine Frau versuchte unterzutauchen, wurde jedoch festgenommen und zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Nach ihrer Freilassung lebten beide in Hamburg. Reincke fand nach erneuter kürzerer Haft Arbeit in einer Papiersackfabrik und gehörte seit 1939 erneut Hamburger Widerstandskreisen an.

Im Dezember 1941 beschloß Reincke zusammen mit, Bernhard Bästlein, Robert Abshagen und Franz Jacob die Gründung einer Widerstandsgruppe gegen das Naziregime und gehörte der dreiköpfigen Leitung an. Er wurde am 17. Oktober 1942 erneut verhaftet, zum Tode verurteilt und am 10. Juli 1944 im Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis in Hamburg hingerichtet.

Reinckes Name ist Bestandteil einer Ehrentafel am Eingang zum Flensburger Ratssaal, die an die Mitglieder der Flensburger Stadtverordneten-Versammlung erinnert, denen ihr Mandat durch das NS-Regime entzogen wurde.

Bei der Niederlegung der Blumen am Deserteursdenkmal berichtete Siglinde Cüppers über Kriegsdienstverweigerer der letzten 2000 Jahre

Gedenken und Ehrung für Deserteure und Opfer des Faschismus

Auch im letzten Jahr wurden die Opfer des Faschismus und Deserteure mit Blumen geehrt

Liebe Kameradinnen und Kameraden,

liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

sehr geehrte Damen und Herren,

anlässlich des Volkstrauertages 15. November laden wir hiermit dazu ein, Blumen und Gebinde am Denkmal für die Opfer des Faschismus und am Deserteursdenkmal abzulegen.

Treffpunkt ist am Sonntag, 15. November um 11.00 Uhr

vor dem Denkmal für die Opfer des Faschismus am ZOB gegenüber der Polizeidirektion.

Wir gehen dann durch die Innenstadt zum Deserteursdenkmal am Platz der Gärtner und legen auch dort gegen 12.00 Uhr Blumen und Blumengebinde ab.

Wir freuen uns über Euer/Ihr Kommen.

Mit herzlichen, pazifistischen und antifaschistischen Grüßen

Anne und Ludwig Hecker VVN-BdA

Siglinde und Ralf Cüppers DFG-VK

Gedenken und Ehrung für Deserteure und Opfer des Faschismus

Liebe Kameradinnen und Kameraden,

liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,

sehr geehrte Damen und Herren,

anlässlich des Volkstrauertages 17. November laden wir hiermit dazu ein, Blumen und Gebinde am Denkmal für die Opfer des Faschismus und am Deserteursdenkmal abzulegen.

Treffpunkt ist am Sonntag, 17. November um 11.00 Uhr

vor dem Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus am ZOB gegenüber der Polizeidirektion.

Wir gehen dann durch die Innenstadt zum Deserteursdenkmal am Platz der Gärtner und legen auch dort gegen 12.00 Uhr Blumen und Blumengebinde ab.

Wir freuen uns über Euer/Ihr Kommen.

Mit herzlichen, pazifistischen und antifaschistischen Grüßen

Anne und Ludwig Hecker VVN-BdA

Siglinde und Ralf Cüppers DFG-VK