Mit dem Anstieg auf 229,50 EUR hat die Rheinmetall-Aktie am 26.1.2023 ein neues All-Time-High erreicht. Die Rheinmetall-Aktie befindet sich seit dem 21.12.2022 im langfristigen Aufwärtstrend und hat in diesem Zeitraum +24,91% an Wert gewonnen. Der Abstand zur 200-Tage-Linie beträgt aktuell +24,02%. So ist es veröffentlicht auf https://www.boerse.de/aktien/Rheinmetall-Aktie/DE0007030009
Bei der Grafik sind beide Anstiege so übereinandergelegt, damit der Zeitstrahl denselben Maßstab hat. Wir haben auf diesen Zusammenhang schon im April 2022 hingewiesen. Damals waren es etwa fünf Millionen Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine gflüchtet sind, jetzt sind es dreieinhalbmal so viele. Es sterben mehr Menschen in der Ukraine und Rheinmetall-Defence macht noch mehr Profit, wodurch die Aktienkurse noch weiter steigen bishin zum Allzeithoch.
Aber es wäre zu einfach, die Verantwortung für die durch deutsche Leopard-2-Panzer verursachten Kriegstoten nur den dummen Politikern und gewissenlosen, geldgeilen Rüstungskapitalisten zuzuschreiben. Das Lumpenproletariat, das für diese Firma die Drecksarbeit macht, ist auch mitverantwortlich. In Italien und Griechenland haben Arbeiter gestreikt, um Waffenlieferungen in das Kriegsgebiet zu verhindern. Deutschen Rüstungsarbeitern scheinen die Kriegstoten an ihrem Gewissen vorbei zu gehen, solange sie meinen, sie bekämen für Mordwaffenproduktion einen etwas höheren Stundenlohn als z. B. für die Produktion von landwirtschaftlichen Maschinen. Niemand ist gezwungen, Blutgeld zu verdienen und sich dafür sozial ächten zu lassen. Es gibt Fachkräftemangel und (gerade überprüft) mehrere offen ausgeschriebene Stellen im regionalen Landmaschinenbau auf z. B. https://jensen-gmbh.de/. Diese Firma hat schöne leuchtendorange Kettenfahrzeuge in ihrer Produktpalette, die für die für die Landschaftspflege nützlich sind und nicht zu dem Ziel gebaut werden, dass damit Menschen getötet werden.
Panzer kann man nicht essen, aber mit dem Geld dafür kann der Hunger auf der Welt beseitigt werden
Am 18.12.2020 fand wieder eine Mahnwache gegen den Panzerbau in Flensburg statt. Die nächste Mahnwache ist am Freitag, 8. Januar 2021 wieder vor FFG/Rheinmetall Defence, Schiffbrücke, Parkplatz gegenüber Volksbad.
Mahnwache am 18.12.2020
Dino Erichsen will einen SPD-Ratsherrn wegen Geschäftsschädigung anklagen, weil der weitere Rechtsverstöße der FFG nicht mehr dulden will. Wenn der SPD-Ratsherr angeklagt werden sollte, dann doch eher deshalb, weil der die bisherigen Rechtsverstöße der FFG geduldet hat. Und derjenige, dem Geschäftsschädigung der FFG vorzuwerfen wäre, ist Dino Erichsen selbst. Wenn er den veröffentlichten Vorschlag aufgreift, Windenergieanlagen herzustellen, die vom Betriebsgelände aus ohne zusätzliche Straßentransprtkosten direkt auf Schiffe verladen werden könnten, um sie in der Ostsee „offshore“ aufzustellen, dann wären die Arbeitsplätze langfristig gesichert. Stattdessen setzt er um des kurzfistigen Profites Willen auf viel Panzer. Rüstungsproduktion ist ein unsicheres Geschäft, wie das Beispiel des bayerischen Rüstungsexporteurs EMT aus Penzberg zeigt. EMT hat eine Filiale in Osterrönfeld. EMT verkaufte seine Produkte auch an Schurkenstaaten, die Krieg führen. Eine Lieferung durfte jetzt aufgrund von Sanktionsbestimmungen nicht stattfinden, wurde damit auch nicht bezahlt und deshalb ist EMT jetzt in Insolvenz. Um einen solchen Betrieb ist es nicht schade und wenn FFG jetzt auch pleite ginge wäre es nur gut. Dann könnte ein anderer Betrieb das Gelände für die Produktion von Windkraftanlagen nutzen. Oder besser noch die Belegschaft übernimmt den Betrieb in Eigenverwaltung: Jagt Dino Erichsen davon, vergesellschaftet die Produktionsmittel und baut etwas, was alle brauchen, wie z. B. Windkraft statt Rüstung.
Kinderspielplatzgeräte sind besser als Kindertötungsgeräte
Am 1. Dezember gingen Antimilitarist*innen und Umweltaktivist*innen in die Sitzung des Städtischen Umwelt- und Planungsausschuß (SUPA) im Bürgersaal des Flensburger Rathauses und machten mit Transparenten, Spruchbändern und ausgestreutem Laub unter dem Motto „Bäume statt Panzer!“ klar, dass sie den Panzerbau der FFG und die geplante Waldvernichtung ablehnen Ausschussvorsitzender Axel Kohrt (SPD) und seine Kolleg*innen waren überrascht über den lautstarken und wütenden Protest.
Dann beschloss der SUPA die Vorlage für die Ratsversammlung am folgenden Donnerstag. Darin stand der für die Flensburger Bürger fataler und unerträglicher Satz „Flensburg bleibt führender Wirtschaftsstandort in der Region. Flensburg macht Wirtschaft zum kommunalen Handlungsschwerpunkt“.
Wir fordern statt dessen: „Flensburg soll ein Ort mit guter Lebensqualität bleiben. Flensburg macht Umwelt- und Klimaschutz und den Erhalt der Lebensqualität in Flensburg zum kommunalen Handlungsschwerpunkt und setzt sich für Frieden und Abrüstung ein anstatt ein Waldstück dem Panzerbau zu opfern“
Zur Ratsversammlung am 3.12.20 hatte die DFG-VK zu einer Mahnwache aufgerufen.
Die Mitglieder der Ratsversammlung mußten symbolisch über Leichen gehen um zu ihrer Sitzung zu kommen. Vor dem Deutschen Haus gab es Protest.
Dieses Bild veröffentlichte der SHZ-VerlagDieses Bild ist aus der Flensborg Avis
Wer den Klueser Wald opfern will, das auch noch ohne Bebauungsplan und Umweltverträglichkeitsprüfung, unterläuft damit den Minimalstandard kommunaler Demokratie.
In der Sitzung hatte Ratsfrau Gabriele Ritter (Linke) nämlich versucht, die Pläne der FFG in das Bebauungsplan-Verfahren mit aufzunehmen. Eine solche Verhinderungsplanung sei jedoch rechtlich anfechtbar, drohte Stefan Thomsen, planungspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen: „Das wird Kosten für die Stadt verursachen“. Er appellierte an Gabriele Ritter, den Antrag zurückzuziehen. Dieser wurde schließlich mehrheitlich abgelehnt.
„Aktuell ist keine Vertrauensgrundlage gegenüber der FFG vorhanden. Wer ohne Erlaubnis einen Haufen Bäume fällt, legt die Axt an die Zukunft der Jugend,“so Kianusch Stender, Vorsitzender der Jusos Flensburg laut Flensburger Tageblatt.
Mahnwache am 4.12.2020 vor Rheinmatall-Defence und FFGAbrüstung statt Sozialabbau
Die Mahnwache am 4.12. um 13.00 Uhr war von den Teilnehmern der vorherigen Mahnwache bereits am 6.11. festgelegt worden. Diese fand statt vor dem Betriebsgelände von FFG und Rheinmetall-Defence an der Werftstraße-Schiffbrücke. Das Tor war bereits geschlossen und die Belegschaft schon vor 13.00 Uhr ins Wochenende geschickt worden.
Abrüsten statt AbholzenMenschenbreiProfit mit KriegRheinmetall KleinkalibermunitiomFlensburger Friedens Gesellschaft statt FFG PanzerbauProtest in Bewegung
Am Ende der Mahnwache einigten sich die Teilnehmenden, daß die nächste Mahnwache am Freitag den 18.12. 2020 wieder um 13.00 Uhr am selben Ort stattfindet.
Plenum zur Planung weiterer Aktivitäten im „Coronaabstand“
Mahnwache am Freitag, 4.12.2020 um 13.00 Uhr vor FFG/Rheinmetall Defence,
Parkplatz Schiffbrücke gegenüber Volksbad
Am 6. November fand vor dem FFG-Gelände in der Mads Clausen Straße eine Mahnwache statt, um gegen die Abholzung des Klueser Waldes zum Zwecke des Baus einer Panzerhalle zu protestieren. Die Teilnehmer*innen einigten sich, die Protestaktionen fortzusetzen, weil es nicht nur um den Umweltschutz geht, sondern generell gegen kapitalistische Profitinteressen, Aufrüstung und Krieg.
Rüstungsproduktion hat in Flensburg leider Tradition. Aber ist das ein Argument, weiter in Flensburg Kriegswaffen zu produzieren? In Flensburg gab es über Jahrhunderte die Tradition des Sklavenhandels. Alteingesessene Flensburger Familien haben darauf ihr Vermögen gegründet, Sklaven in die Karibik zu verschiffen und von dort Rum nach Flensburg. Ebenso, wie in Flensburg der Sklavenhandel abgeschafft worden ist, muss in Flensburg auch der Kriegswaffenhandel und die Kriegswaffenproduktion abgeschafft werden.
Flensburg braucht gute Industriearbeitsplätze.
Aber was dazu von Justus Klebe kommt, ist pervers: Kriegswaffenproduktion soll guter Industriearbeitsplatz sein? Hat er keine Vorstellung davon, wie sehr ein Mensch mit Gewissen leiden kann, wenn durch seine Taten Menschen ums Leben kommen. Es gibt auch Tätertraumatisierung, die Tätertraumatisierung kann durch noch so gute Bezahlung nicht entschädigt werden.
Der sogenannten Hybridpanzer ist etwas, das die bisher schon vorhandene Unmoral der Waffenindustrie noch übertrifft. FFG wirbt damit, dass dieser elektrisch angetriebene und elektronisch gesteuerte Panzer besonders umweltfreundlich ist und bezeichnet ihn als einen „grünen Panzer“. Der Panzer mit Elektromotor ist leiser als ein dieselbetriebener. Er ist eine Waffe für den Angriffskrieg, denn das leise Anschleichen ist nur für heimtückische überraschende Angriffe nötig, in einer Verteidigungsstellung überflüssig. Der Panzer mit Elektromotor benötigt keinen Sauerstoff für einen Verbrennungsmotor und kann deshalb auch unter Wasser fahren, kann überraschend auftauchen und ist bis dahin unsichtbar. Es wird damit eine neue Runde eines qualitativen Rüstungswettlaufes begonnen, denn bisher hat kein anderes Land eine solche Angriffswaffe.
Gute Industriearbeitsplätze sehen anders aus. Die Produktion umweltschonender klimaschützender Windenergieanlagen findet in Dänemark statt und in Husum, aber leider nicht in Flensburg. Dabei wäre das FFG-Gelände direkt an Hafen bestens dazu geeignet, die Anlagen dort herzustellen und gleich von dort zu verschiffen, daß sie „offshore“ aufgestellt werden an Orten, wo sie die Natur und den Schiffsverkehr wenig beeinträchtigen. Aber der FFG-Vorstand ist zu inkreativ für Umwelt- oder Klimaschutz, das sind Dinosaurier mit viel Panzer und wenig Hirn.
FFG muß als Waffenproduzeit aus Flensburg endlich verschwinden. Aus der Stadt Eckenförde ist SIG Sauer schon verschwunden, nachdem das Gericht in Kiel festgestellt hatte, deren Waffenexporte seien rechtswidrig gewesen. Vermutlich aus Angst vor einer Folgeklage wegen Beihilfe zum Mord machte SIG Sauer lieber gleich einen Rückzieher. Das ist nur gut für die Stadt. Einen Menschen, der sein Blutgeld mit Kriegswaffenproduktion verdient, will man doch nicht in seiner Familie haben, noch nicht einmal in seiner Nachbarschaft.
Von Wladimir Iljitsch Lenin gibt es die böse Aussage, Kapitalisten seien so gierig, daß sie den Revolutionären noch den Strick verkaufen würden, mit dem diese in der Revolution ihren Ausbeuter aufhängen können. Leider gilt seine Logik auch andersherum: Lumpenproletariat ist derart verkommen, daß sie für die Kapitalisten die Kriegswaffen herstellen, mit denen sie und ihresgleichen unterdrückt und ermordet werden. Ich habe für dieses Lumpenproletariat keinerlei Sympathie. Um deren Arbeitsplätze ist es nun wirklich nicht schade. Mit Lumpenproletariat ist nicht die Kleidung angesprochen, Lumpenproletarier können durchaus in Markenklamotten oder feinen Anzügen herumlaufen. Der historische Begriff bezieht sich auf die verlumpte Gesinnung solcher Individuen.
Welches Bild hat der SPD-Vorsitzende Justus Klebe von arbeitenden Menschen? Glaubt er wirklich, ein Industriearbeiter sei zu blöd, in seinem Leben etwas Vernünftiges zu machen? Ein Industriearbeiter ist eine hochqualifizierte Fachkraft, der kann nicht nur Panzer bauen. Der kann auch z. B. Windkraftanlagen, Beatmungsgeräte und andere Medizintechnik, Landmaschinen, öffentliche Verkehrssysteme herstellen, wenn man ihn denn endlich läßt.
Industrie und Handwerk beklagen den Fachkräftemangel. Werktätige mit Facharbeiterausbildung können überall in zivilen Bereichen arbeiten, wo Arbeit sinnvoll ist und es sich zu arbeiten lohnt.
Dass Justus Klebe die SPD hier als Friedenspartei bezeichnet hatte, ist noch nicht einmal mit schwarzem Humor gerechtfertigt. Seit 1914, als Karl Liebknecht als damals einziger sozialdemokratischer Abgeordneter gegen die Finanzierung des Ersten Weltkrieges stimmte und alle anderen SPD-Abgeordneten dafür, ist die SPD eine Kriegspartei. Friedensliebende Sozialdemokraten bildeten daraufhin die USPD und die kommunistische Partei. In der Bundesrepublik stellte die SPD mit Schröder den Kanzler, der Deutschland erstmals wieder in den Krieg führte, den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen Jugoslawien. Die SPD müsste sich entscheiden, ob sie wieder Friedenspartei werden will, wie sie es mit dem Baseler Programm „Krieg dem Kriege“ 1912 noch war. Ein solches Friedensprogramm müßte sie nur umsetzen. Dann müßte sie ihren Vorsitzenden Justus Klebe auf diese Inhalte festlegen oder ihn ausschließen. Mit einem Vorsitzenden, der die Förderung der Kriegswaffenproduktion vertritt und dafür den Klueser Wald opfern will, das auch noch ohne Bebauungsplan und Umweltverträglichkeitsprüfung als Minimalstandard kommunaler Demokratie, ist sie die Partei nur noch des Lumpenproletariats und wird weiter Stimmen verlieren.