Karfreitag, 7.4.2023: Ostermarsch nach Jagel

Wir rufen auf, am Karfreitag 7.4.2023 am Ostermarsch von Schleswig nach Jagel teilzunehmen. Treffpunkt und Beginn ist am Bahnhof Schleswig um 12.00 Uhr.

Jagel ist der Standort für die Drohnen und Tornado-Kriegsflugzeuge der Bundeswehr. Bildauswerter der Bundeswehr bereiten die von Drohnen gelieferten Daten auf, daß daraus Lagebilder entstehen, die an die Kriegspartei in der Ukraine weitergegeben werden. Jagel ist damit „indirekt“ am Krieg in der Ukraine beteiligt. Deutschland beteiligt sich am Krieg in der Ukraine durch Bereitstellung von kriegswichtigen Hilfestellungen:

Durch einen ukrainischen Raketenschlag sind 89 russische Soldaten tot. „Erhöhte Handynutzung soll die Ukraine auf das Ziel aufmerksam gemacht haben.“, hieß es auf www.merkur.de . Nun ist die ukrainische Armee in der elektronischen Kampfführung eher nicht so gut ausgestattet, daß sie das elektromagnetische Spektrum vollständig auswerten und daraus Zieldaten errechnen könnte. Aber die Bundeswehr und der Bundesnachrichtendienst können das mit ihren Wullenweverantennenanlagen in Bramstedtlund und Gablingen weltweit. Hintergrundinformationen dazu sind jetzt noch zu finden auf http://pdf.bundeswehrabschaffen.de/broschueren/Geheime_Kriege.pdf

Schon als die Bundeswehr sich offiziell nicht am Libyenkrieg beteiligt hatte, hatte die Elektronische Kampfführung Daten an andere NATO-Staaten weitergegeben, Die Auswerter des. Elektromagnetischen Spektrums sitzen an den Bundeswehrstandorten in Bramstedtlund und Stadum und beim BND in Gablingen, Bildauswerter in Jagel und Kalkar, die Auswerter der Daten des Spionagesatelliten SAR-Lupe in Gehlsdorf. Daß Daten, die mit der Anlage in Gablingen an die Ukraine weitergegeben werden, berichtete der Spiegel am 28.9.2022. Und laut mdr-Meldung war die Bundeswehr von Beginn an im Februar 2022 aktiv dabei:

Aufklärungsflugzeuge und Drohnen sind eine Möglichkeit, die Lage in der Ukraine zu überblicken. Aus Sicherheitsgründen können diese jedoch nur in den polnischen Luftraum vordringen.“ Klar, wenn sie in die Ukraine fliegen würden, könnten sie vom russischen Militär abgeschossen und der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Die deutsche Bundeswehr hilft dabei, die dabei gesammelten Daten auszuwerten. Um über potentielle nächste Schritte Russlands informiert zu sein, kann der BND den taktischen Funk abhören und die Informationen an die Ukraine weitergeben.“ Nicht nur der BND, die Bundeswehr kann das von Bramstedtlund aus genauso gut. Die Genauigkeit der Bilder des Spionagesatelliten liegt laut mdr bei 25 cm.

Die Bundeswehr trainiert ukrainische Soldaten in der Bedienung von z. B. Panzerhaubitzen, Schützenpanzer Gepard, hat dafür 6-Wochen-Kurse eingerichtet.

Neben der Bundeswehr bilden auch US-Amerikaner die Ukrainer in Deutschland aus. Die Ausbildung findet in Grafenwöhr in Bayern statt, dort ist das größte US-amerikanische Militärübungsgelände in Europa.

Auch private Rüstungsfirmen trainieren ukrainische Soldaten, so Rheinmetall-Defence in Flensburg. Dies flog auf, weil sich die ukrainischen Soldaten auf einem Flensburger Hafenfest auffällig benommen hatten und eine kluge Redakteurin der Flensborg Avis daraufhin nachfragte.

Bei der Ausbildung ukrainischer Soldaten sei die rechtliche Bewertung schwieriger, weil man damit „den gesicherten Bereich der Nichtkriegsführung verlassen“ würde, so war in der Neuen Zürcher Zeitung zu lesen. Regierungssprecher Steffen Hebestreit dazu: „Unsere Überzeugung ist, dass auch die Ausbildung von ukrainischen Soldaten in Deutschland an Waffensystemen keinen direkten Kriegseintritt bedeutet.“ Deutschland ist damit also „indirekt“ in den Ukraine-Krieg eingetreten.

Der Aufruf zum Ostermarsch mit den Forderungen der Aktiven, die an den Mahnwachen gegen den Krieg regelmäßig teilnehmen, ist im folgenden Beitrag nachzulesen. Neu ist bei diesem Ostermarsch, daß wir dieses Mal auf das Zeigen von Parteifahnen verzichten werden. Denn das Zeigen von Parteifahnen ist bei diesem Ostermarsch unerwünscht.

Es wäre widersinnig, wenn Angehörige der „Ampelparteien“ mit ihren Fahnen am Ostermarsch teilnehmen,. Wir wissen, daß es auch in diesen Parteien Mitglieder gibt, die den Kriegskurs ihrer Parteivorstände und der Bundesregierung nicht unterstützen oder sogar aktiv bekämpfen. Diese sind als Individuen beim Ostermarsch willkommen, aber sie repräsentieren leider nicht die Parteilinie. Das rechte Parteien nicht erwünscht sind versteht sich von selbst, wie bereits Sahra Wagenknecht auf der Kundgebung in Berlin sagte und was von vielen Medien rausgeschnitten wurde, um der Friedensbewegung Rechtsoffenheit unterstellen zu können:

„Selbstverständlich haben Neonazis und Reichsbürger (…) auf unserer Friedenskundgebung nichts zu suchen. Das versteht sich aber wohl von selbst, dachte ich“ (Zitat Sahra Wagenknecht, nachzuhören auf https://www.youtube.com/watch?v=1B2ASUCS2AI )

Auch die Linkspartei ist leider nicht einheitlich gegen den Ukrainekrieg, einige ihrer Repräsentanten widersprechen den Waffenlieferungen in den Krieg nicht! (Unter anderem auch ein Linksparteigenosse, der in Flensburg als Kandidat aufgestellt worden ist!)

Übrig blieben also unsere Partei, die Deutsche Kommunistische Partei und noch die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands, die beide eine klare Position gegen den Krieg in der Ukraine haben, für einen Waffenstillstand und eine Verhandlungslösung eintreten. Aber einen Ostermarsch nur mit DKP- und MLPD-Fahnen durchzuführen, das muß nicht sein.

Das mit den unerwünschten Parteifahnen gilt auch für den Ostermarsch in Flensburg, der am Ostersonnabend, 8.4.2023 ab 11.00 Uhr ab Nordertorplatz stattfindet. Auch dazu rufen wir auf, teilzunehmen.

Bundeswehr will neue Drohnen in Jagel bei Schleswig stationieren

Antikriegsmahnwachen finden auch bei Schnee statt, für Heißgetränke ist gesorgt. Bild vom 6.2.2021

Die 67. Mahnwache am Drohnen- und Tornadostandort Jagel findet am Sonnabend, 17.12 2022 ab 11.58 Uhr statt. Thema der Mahnwache in Jagel ist die Stationierung der bewaffneten Drohne Heron TP IN JAGEL, die Ausbildung der Soldat*innen an der Drohne und die damit verbundene Lärmbelästigung durch den Betrieb des Standortes.

Wir rufen dazu auf, sich an der 67. Mahnwache zu beteiligen.

Der Treffpunkt ist in der Karte rechts angegeben.

Der folgende Text zusammengestellt aus Textbausteinen von NDR, SHZ, KN und der Schweizer Seite wirtschaft.com

Neue Drohnen in Jagel

Die Bundeswehr will Drohnen am Militärflugplatz Jagel bei Schleswig erproben. Damit sollen offenbar Grundlagen geschaffen werden, diese Drohnen künftig auch für Aufgaben in der Landes- und Bündnisverteidigung nutzen zu können.

Die neuen Bundeswehr-Drohnen vom Typ Heron TP sollen im kommenden Jahr zum ersten Mal in Norddeutschland erprobt werden. Es sei ein Demonstrationsbetrieb am Standort Jagel (Kreis Schleswig-Flensburg) geplant, wie eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums am Dienstagabend bestätigte – und zwar in der zweiten Jahreshälfte 2023.

Ursprünglich nur für Auslandseinsatz vorgesehen

Demnach will die Bundeswehr damit die Grundlagen schaffen, diese Drohnen künftig auch für Aufgaben in der Landes- und Bündnisverteidigung nutzen zu können. Die Sprecherin betonte, dass es sich hierbei um einen ersten Schritt handeln würde. Ursprünglich wären die Drohnen nur für den Auslandseinsatz vorgesehen und hätten in Deutschland gar nicht fliegen sollen, so der frühere Wehrbeauftragte des Bundestages, Hans-Peter Bartels, in der Süddeutschen Zeitung. In bis zu 20 Kilometern Höhe hatte der bisher einzige offizielle Versuchsflug der Eurohawk-Drohne über Deutschland 2013 stattgefunden – weit oberhalb der Linienmaschinen, erinnert sich Bartels. Konflikte mit der zivilen Luftfahrt galten bisher als Haupthindernis für einen Einsatz der Drohnen über Deutschland.

Separater Luftraum geplant

Derzeit least die Bundeswehr Drohnen des israelischen Typs Heron und nutzt diese im afrikanischen Mali, zuvor in Afghanistan. Für den Demonstrationsbetrieb in Jagel soll ein separater Luftraum eingerichtet werden. Das neuere Modell Heron TP, von dem fünf Stück seit dem Frühjahr bereitstehen, ist fast so groß wie ein Kampfflugzeug. Die Drohnen haben eine Spannweite von 26 Metern, ein Triebwerk mit 1.200 PS, ein Gewicht von fünf Tonnen und hochauflösende Kameras an Bord. Die Drohnen können bewaffnet werden.

Technische Details

Die Heron TP ist für mittlere Flughöhen und lange Flugzeiten (Medium Altitude – Long Endurance, MALEMedium Altitude Long Endurance) ausgelegt. Das allwetterfähige Fluggerät wird vorrangig zur Aufklärung eingesetzt. Die Übertragung der gewonnenen Bilddaten erfolgt in Echtzeit. Das System kann jedoch auch mit Luft-Boden-Raketen ausgerüstet werden. Die Drohne wird über eine Satellitenverbindung gesteuert und vom israelischen Hersteller Israel Aerospace Industries (IAI) gebaut.

tödliche Drohne Heron TP im harmlos aussehenden Werbebild

Technische Daten

Länge: 14 Meter,

Spannweite: 26 Meter,

Antrieb: Turboprop-Triebwerk 1.200 PS. Im Namen „Heron TP“ steht das TP für Turboprop,

Nutzlast: max. 1 Tonne, Waffen und Munition bis zu einem Gewicht von 1 Tonne können von der Heron TP transportiert werden.

tödliche Drohne Heron TP im harmlos aussehenden Werbebild

Maximales Abfluggewicht: 4,65 t

Flugzeit: max. 36 Stunden,

Flughöhe: max. 13.700 m

Bundeswehr probt Einsatz bewaffneter Drohnen im Inland

Im nächsten Jahr sollen unbemannte Flugzeuge vom Typ Heron TP, die Deutschland im Zuge einer Rüstungskooperation von Israel geleast hat, erstmals in Norddeutschland erprobt werden. „Für die zweite Jahreshälfte 2023 ist ein Demonstrationsbetrieb auf dem Standort Jagel geplant“, bestätigte das Verteidigungsministerium, wie die „Süddeutsche Zeitung“ in ihrer Mittwochausgabe schreibt. Die Bundeswehr will damit die Grundlagen schaffen, diese Drohnen künftig auch für Aufgaben in der Landes- und Bündnisverteidigung nutzen zu können.

Dies ist eine Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine, in dessen Folge die Landes- und Bündnisverteidigung für die Bundeswehr wieder Priorität erlangt hat. „Ursprünglich waren die Drohnen nur für den Auslandseinsatz vorgesehen und hätten in Deutschland gar nicht fliegen sollen“, sagte der frühere Wehrbeauftragte des Bundestages und Sicherheitsexperte Hans-Peter Bartels. Zusätzlich soll die Heron TP für Hilfe im Katastrophenfall eingesetzt werden und mit ihren Kameras und Sensoren helfen, Lagebilder zu erstellen.

Als Beispiele nennt das Verteidigungsministerium Einsätze bei Flutkatastrophen und Waldbränden. Die Heron TP kann auch bei äußerst schlechten Wetterbedingungen starten und bis zu 36 Stunden in der Luft bleiben. Ziel des Erprobungsbetriebes sei es, nachzuweisen, dass die Heron TP „grundsätzlich in Deutschland verwendbar ist“, teilte das Ministerium mit.

Eine Sprecherin des Wehrressorts machte aber auch Einschränkungen: Demnach werde die Heron TP nur in einem „spezifischen, separierten Luftraum“ eingesetzt werden können, um nicht in Kontakt mit dem zivilen Luftverkehr zu kommen. Dies könnten zeitlich für andere Flugzeuge gesperrte Areale sein. Die Heron TP, die auch technisch für den Einsatz in Deutschland modifiziert wurde, werde „nicht vollständig in den deutschen Luftraum integriert beziehungsweise für einen uneingeschränkten Betrieb zugelassen“, sagte das Ministerium.

Im Jahr 2018 hatte die Bundesregierung entschieden, die modernen Drohnen aus Israel anzuschaffen, allerdings zunächst ohne Bewaffnung. Die Heron TP kann mit Raketen bestückt werden und gilt als eines der effektivsten Waffensysteme dieser Art auf dem Markt. Nach jahrelanger, teils heftiger Debatte hat die Ampel-Koalition im Frühjahr die Anschaffung der entsprechenden Bewaffnung eingeleitet.

Was da „Separater Luftraum“ genannt ist heißt:

Der Luftraum über und um Jagel herum wird für zivile Zwecke g e s p e r r t .

In http://pdf.bundeswehrabschaffen.de/broschueren/Geheime_Kriege.pdf wurde bereits 2016 darauf hingewiesen, daß Drohnen ohne Kollisionsschutz im deutschen Luftraum gar nicht zugelassen werden können. Dort war es damals am Beispiel der Triton ausgeführt, aber das gilt jetzt genauso für die Heron TP:

„Die Zulassung will die Bundeswehr gar nicht mehr haben, es reicht ihr eine sogenannte „Ausnahmegenehmigung“. Dafür werden die Kriterien so weit gesenkt, daß es reicht, wenn der zivile Luftraum einfach weiträumig zum Sperrgebiet erklärt wird. Der zivile Flugverkehr muß weichen, denn die Drohnen haben Vorfahrt. Und dafür ist Jagel der ideale Standort: Die Gegend um Jagel ist strukturschwach und relativ dünn besiedelt. Zivile Großflughäfen wie Billund oder Fuhlsbüttel sind je über 100 km entfernt. Regionale Flughäfen gibt es in Kiel-Holtenau, Flensburg-Schäferhaus und Sønderborg, die sind wohl zu unbedeutend und deren Flugzeuge werden zu Umwegen genötigt.“

Positive Bilanz der Ostermärsche 2022

Ostermarsch am Karfreitag nach Jagel

Das Netzwerk Friedenskooperative zieht eine positive Bilanz der Ostermärsche 2022. In über 120 Städten fanden über Ostern Aktionen für Frieden und Abrüstung statt. Zentrale Forderungen bei den Ostermärschen waren ein Waffenstillstand und Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine und die Ablehnung gegenüber den Aufrüstungsplänen der Bundesregierung.

Ostermarsch am Sonnabend in Flensburg „Frieden und Freiheit“ in ukrainischer Sprache, dahinter auf dem Herzen in ukrainischen und russischen Farben und Sprache „Worte statt Blut“

Insgesamt stieg die Zahl der Teilnehmenden 2022 im Vergleich zu den Vorjahren moderat an. Auch in diesem Jahr kamen weitere Städte mit Ostermärschen hinzu, wie etwa in Weimar, Nordenham und Neuruppin.

Hier gab es die Ostermärsche von Schleswig nach Jagel und in Flensburg. Diesmal waren im Gegensatz zu den vorherigen Ostermärschen keine DKP-Fahnen dabei. Es sollte vermieden werden, daß die Ostermärsche zur Selbstdarstellung von Parteien im Landtagswahlkampf benutzt werden, deshalb wurde vorab vereinbart: Keine Fahnen und Transparente von Parteien. Daran haben wir uns gehalten. Aber wir Kommunisten waren selbstverständlich dabei.

Ostermarsch am Karfreitag nach Jagel

Karfreitag in Jagel waren über 100 Teilnehmer, die Beteiligung war etwa so stark wir „vor Corona“. Die inhaltlichen Beiträgen sind auf https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2022/reden nachzulesen. Dazu Musikbeiträge und Gesang, „Sag mir, wo die Blumen sind … “ und nach der Melodie von Hawa Nagila: „Frieden, wir wollen Frieden, wir wollen Frieden, wir wollen kein Militär.“

Bläser Jan und Schorsch in Jagel
Interkulturelles Musikprojekt in Schleswig

Der Flensburger Ostermarsch wurde NICHT abgesagt, er konnte stattfinden.

Angeführt wurde der Flensburger Ostermarsch ab dem Nordertorplatz von der Vereinigten der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschisten mit ihrem Transparent: „Für eine Welt ohne Faschismus und Krieg“

Auf dem Weg zum Denkmal für die Opfer faschistischer Gewaltherrschaft wurden von Ralf Strobach von der Klimagruppe Flensburg Friedenslieder gesungen.

Am Denkmal für die Opfer faschistischer Gewaltherrschaft wurde eine Schweigeminute für die Opfer des russischen Angriffskrieges in der Ukraine, aber auch der Opfer der Kriege im Jemen, in Mali, Afghanistan und Syrien gedacht.

Ludwig Hecker von der VVN-BDA erklärte die Bedeutung des Denkmals . In seinem Redebeitrag erinnerte er an alle Opfergruppen der faschistischen Gewaltherrschaft, die von den Nazis verfolgt und getötet wurden. Er erinnerte auch an die von der Wehrmacht und der Waffen-SS ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen.

Ekkehartd Krüger am Deserteursdenkmal in Schleswig

Zum Abschluß des Ostermarsches sprach Ekkehard Krüger am Deserteursdenkmal über die Entstehungsgeschichte dieses Flensburger Deserteurdenkmals und die politische Auseinandersetzung um die Aufstellung.

Asyl für Deserteure und Kriegsdienstverweigerer – Ostermarsch am Karfreitag in Schleswig

Ralf Cüppers von der Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegner*innen wies in seinem Beitrag auf die Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aus der Ukraine und Russlands hin und dass sie unsere Unterstützung benötigen, ebenso wie die Reservisten der Bundeswehr, die jetzt verweigern. Er verwies auf die italienischen und griechischen Gewerkschafter, die gestreikt und damit verhindert hatten, dass über die Häfen von Genua, Livorno und Thessaloniki Waffenlieferungen in den Ukraine-Krieg verschifft werden. Dies wird von den Medien verschwiegen, aber das sollte Schule machen, wenn es darum geht, deutsche Panzer Leopard 1 fit zu machen für den Export in den Ukraine-Krieg.

Zur Verabschiedung von den Teilnehmer*innen des Ostermarsches sang Ralf Strobach mit klangvoller Stimme einen Choral für den Frieden.

Dieser Ostermarsch wird nicht für sich alleine stehen. Es wird weitere Mahnwachen und Demonstrationen geben. Die nächste, das wurde gerade am Rande des Flensburger Ostermarsches besprochen, wird für den nächsten Freitag, 22.4.2022 ab 11.00 Uhr vor FFG-Rheinmetall-Defence, Schiffbrücke gegenüber vom Volksbad angemeldet.

Gerade jetzt! Ostermarsch

von Schleswig nach Jagel, Karfreitag, 15.4.2022, 11.58 ab Bahnhof Schleswig

Krieg ist ein Verbrechen an den Menschen und kein Mittel der Politik

Deshalb verurteilen wir den Angriffskrieg der russischen Regierung auf die Ukraine. Wir brauchen eine demokratische und diplomatische Lösung des Konfliktes durch Verhandlungen und nicht das Recht des Stärkeren.

UN-Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen, Keine Atombomber für die Bundeswehr

Wir müssen unsere Regierung dazu bringen, endlich den UN-Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen und zu ratifizieren. Wir müssen auf nukleare Teilhabe und neue Atombomber für die Bundeswehr verzichten. Sie erhöhen die Gefahr eines Atomkrieges.

Keine Waffenexporte, erst recht nicht in Krisen- und Kriegsgebiete, Verzicht auf die Produktion von Rüstungsgütern

Wir müssen verhindern, dass Waffen exportiert werden. Waffenexporte sind Kriegs-vorbereitung. Wenn sie in Krisen- oder Kriegsgebiete exportiert werden verlängern sie das leid und die Not der Menschen, verletzen und töten.

Keine 100 Milliarden extra für die Bundeswehr, Keine Erhöhung des Verteidigungsetats

Wir brauchen die Menschen und das Geld, das für Rüstung verschwendet wird, für Gesundheit, Pflege, bezahlbaren Wohnraum, Bildung, Klimaschutz, Bekämpfung des Hungers, Wohlstand und Frieden.

Keine Aufrüstung mit Drohnen, Kampfflugzeugen, Kriegsschiffen und autonomen Waffensystemen

Mit der Aufrüstung der Bundeswehr für Cyberkrieg, Drohnen und Elektronischer Kampfführung treibt Deutschland die qualitative Aufrüstung voran. Die Bundesrepublik Deutschland will weiterhin Kriege zur Rekolonisierung mit technischer Überlegenheit führen. Autonome Waffensysteme müssen geächtet werden.

Offene Grenzen und Asyl für Kriegsdienstverweigerer und Deserteure

Wir müssen Kriegsdienstverweigerer und Deserteure aller Armeen und Kampfverbände unterstützen und ihnen ein sicheres und dauerhaftes Bleiberecht und eine berufliche Perspektive bieten.

Auflösung des Militärbündnis NATO

Wir brauchen Entspannungspolitik jetzt. Vor 40 Jahren mitten im Kalten Krieg wurde u. a. von Olof Palme ein Konzept der gemeinsamen Sicherheit in Europa entwickelt, in das alle Staaten in Europa, auch Russland als gleichberechtigte Partner einbezogen sind. Das Konzept sah vor: Der Frieden in der Welt muss sich auf ein Engagement für das gemeinsame Überleben statt auf die Drohung durch gegenseitige Auslöschung gründen. Angesichts des Krieges in der Ukraine ist diese Kernbotschaft besonders aktuell. Wir sind in der Verantwortung, uns darauf zu besinnen und die Kriegspolitik zu beenden.

Die Bundeswehr muss abgeschafft werden

Militärische Verteidigung eines Hochtechnologielandes mit Atomkraftwerken, Chemie-fabriken, zentralisierter Energie- und Trinkwasserversorgung führt zur völligen Selbst-zerstörung. Militärische Landesverteidigung ist nicht möglich. Dafür müssen wir auf die Straße

Nach der langen Pause durch die Corona-Pandemie wird es in diesem Jahr wieder einen Ostermarsch geben. Der Zug bewegt sich ab 10 Uhr vom Nordertor durch die Innenstadt über das Hebroni Denkmal, bis hin zum Deserteursdenkmal in der Roten Straße.

Die Bilder aus der Ukraine machen uns alle sprachlos und das Leiden der Menschen wird dort immer dramatischer. Wir stehen an ihrer Seite und halten unsere Türen offen für alle die aus Kriegen entkommen wollen – unabhängig von Hautfarbe, Staatsangehörigkeit und Identität. Solidarität mit den Opfern von Kriegen ist das Gebot der Stunde – und diese wollen wir über Ostern auf die Straße tragen.

Unsere Solidarität gilt auch allen Menschen, die in Russland und Belarus und in so vielen anderen Städten weltweit gegen den russischen Angriffskrieg auf die Straße gehen. Wir sind tief beeindruckt von ihrer Kraft und ihrem Mut. Gemeinsam mit den mutigen Demonstrierenden streiten wir dafür, dass die russische Führung sofort alle Angriffe einstellt, sich aus der Ukraine zurückzieht und deren territoriale Integrität wieder herstellt. Unser Ziel sind Friedensverhandlungen, die in einem atomwaffenfreien Europa gemeinsamer Sicherheit, des Friedens und der Abrüstung unter Einschluss von Ukraine und Russland münden.

*) Zum Start gibt es eine Auftaktansprache von Stadtpastor Johannes Ahrens; am Hebronidenkmal eine Schweigeminute im Gedenken an die Opfer von Krieg und am Schluß in der Roten Strasse spricht am Deserteursdenkmal die neue Pröpstin Rebecca Lenz.

Für die Durchführung haben die Aufrufenden gemeinsam vereinbart:

Keine Parteifahnen. Aber Friedensfahnen und Regenbogen und dergl. gerne erwünscht. Respekt gegenüber den Teilnehmenden.

Militärischer Treibstoff J8 verseucht Jagel

Giftige Substanzen aus der Gruppe der perflourierten Kohlenwasserstoffe PFC im Boden des Fliegerhorst Jagel drohen ins Grundwasser zu gelangen, siehe https://dkpflensburg.wordpress.com/2022/01/30/jagel-verseucht/

PFC, international PFAS, ist der Sammelbegriff für die Substanzen PFOS (Perfluoroctansulfonsäure) und PFOA (Perfluoroctansäure).Beide sind besonders giftig. PFOS gehört zu den langlebigen organischen Schadstoffen. PFOA wird als „Ewigkeitsschadstoff“ bezeichnet, weil er sich in der Umwelt nie abbaut.

Wenn diese Schadstoffe über den Boden, das Grundwasser oder die Luft, in den menschlichen Körper gelangen, werden sie langsamer ausgeschieden, als sie durch die verseuchte Umwelt aufgenommen werden. Das nennt man  Bioakkumulation. Dadurch nimmt im Laufe der Zeit, die Menge der giftigen Substanzen im Körper stetig zu Zu den gesundheitlichen Schäden durch PFOS wurde in Februar-Gegenwind bereits ausführlich berichtet. Hinzuzufügen wäre eine Untersuchung des Umweltmediziners Rainer Pless in Sulzheim. Dort hatten seine schwerkranken MCS-Patienten Patienten ausnahmslos PFOS und PFOA in ihrem Blut. In Franken liegt Sulzheim nördlich von Katterbach, das ist ein Standort der US-amerikanischen Streitkräfte. (Siehe unten).

Wie kommen PFC in den Boden des Fliegerhorst Jagel?

Ursache sei PFOS-haltiger Löschschaum, der bis 2015 auf dem Fliegerhorst Jagel zur Brandbekämpfung verwendet wurde, obwohl diese Substanz da schon lange verboten war. Inzwischen ist eine weitere, mengenmäßig bedeutsamere Quelle ermittelt. PFOS ist Bestandteil des militärischen Treibstoffes JP8.

Start eines Tornado-Kriegsflugzeuges in Jagel (die Größe der Abgaswolke ist farblich hervorgehoben)

Seit 2010 verwendet die Bundeswehr wie alle anderen NATO-Staaten den Treibstoff JP8. Er gilt als „Traumtreibstoff der Militärs“. JP-8 ist für alle militärischen Motoren geeignet, d.h. vom Feldkocher über Panzer bis hin zum Kampf- und Transportflugzeug. Sinn der Sache ist, dass das Militär, wenn es fernab jeglicher westlicher Infrastruktur als Eingreiftruppe landet, all seine Gerätschaften problemlos aus einem einzigen Tank versorgen kann. PFOS sorgt dafür, dass die anderen Zusätze wie z.B. Kühlmittel, sofort im JP8 vermischt werden und sich dauerhaft miteinander verbinden. PFOS ermöglicht die lange Lagerfähigkeit des Treibstoffes. JP-8 ist jederzeit unter allen klimatischen Bedingungen einsatzbereit. Theoretisch kann das Militär seinen Einsatz in einem tropischen Land unterbrechen, um umgehend in der Arktis einzugreifen. Der Treibstoff flockt bei -143 °C  Kälte nicht aus und bei + 300 °C Hitze geliert er nicht. Er verhindert Überhitzen und Vereisen der Motoren. Das ist notwendig um in großer Höhe (Kälte) fliegen zu können und auch Militäreinsätze bei extremer Hitze über lange Zeit durchführen zu können. JP-8 wurde auch aus Sicherheitsgründen entwickelt und ist explosionsgehemmt: Der Treibstoff ist schwer entflammbar, verhindert, dass der militärische  Fuhrpark nicht explodiert und sichert die Überlebensfähigkeit der Truppe im Einsatz und erhöht somit die Sicherheit für Piloten und Soldaten. JP8 ist der Treibstoff für die militärische Überlegenheit der Bundeswehr und NATO.

In der Betriebsstoffliste der Bundeswehr (BstfLBw 2021) vom Dezember 2021 ist der Treibstoff unter dem NATO-Kode F-34 aufgeführt, Zusammensetzung: Kohlenwasserstoffgemisch mit Additiven, Eisbildungsinhihbitor S-1745, Korrosionsinhibitor/Schmierfähigkeitsverbesserer S-1747, entspricht JP8. Weiter unten erfährt man dann, bei S-1745 handelt es sich um Dieethylenglykolmonomethyleester (2-(2-Methoxyethoxy)ethanol). Bei S-1747 ist hingegen die Zeile Zusammensetzung leer, aber ein Entsorgungshinweis angeführt: „Über das BwDLZ als besonders überwachungsbedürftiger Abfall beseitigen/verwerfen. S-1747 ist also „besonders überwachungsbedürftiger Abfall, F-34 = JP8, das nach Liste S-1747 enthält, ist nicht besonders überwachungsbedürftig. Über den Umweg der Beimischung in das Kohlenwasserstoffgemisch kann der Stoff ohne Überwachung in die Umwelt gelangen.

JP8 wird auch in Jagel als Treibstoff verwendet.

Für die Bodenverseuchung in Jagel kann dieser Treibstoff verantwortlich sein.

Mengen von PFOS als Bestandteil des Treibstoffes JP8 gelangen in den Boden:

  • durch die Verbrennung des Treibstoffes am Boden und in der Luft,
  • über die Belüftungsanlagen der Treibstoffleitungen,
  • über die Abgase der Flugzeuge,
  • über das Ablassen von Treibstoffen vor der Landung,
  • beim Betanken von Flugzeugen am Boden und besonders in der Luft,
  • bei Undichtigkeiten der NATO-Pipeline NEPS, die von der Raffinerie Heide an den Bundeswehrstandorten Standorten Hohn und Jagel vorbei zum dänischen Militärflughafen Skrydstrup führt.
NEPS-Pipeline Heide-Hohn-Jagel-Skrydstrup

PFOS im Boden von anderen Militärstandorten

Auffällige Mengen von PFOS wurden auf dem Militärgelände in Geilenkirchen (Stationierung der AWACS) und in der Umgebung bis Aachen gefunden.

Auch im Boden des Militärstandortes Spangdahlem wurde eine hohe Konzentration von PFOS gefunden.

Auf der US-Militärbasis Katterbach bei Ansbach sind Kampfhubschrauber der US-Army stationiert, dort wurde eine hohe Konzentration von PFOS gefunden.

Bisher werden nur die Militärstandorte auf Bodenverseuchung durch PFOS im JP8 untersucht, die von den USA in der Bundesrepublik Deutschland benutzt werden. Die Bundeswehrstandorte blieben bisher außen vor, obwohl die Bundeswehr auch den Treibstoff JP8 verwendet. Es muss doch davon ausgegangen werden, dass der Treibstoff den selben Schaden anrichtet, wenn er von der Bundeswehr verwendet wird und auch an den Standorten der Bundeswehr auffällige Mengen von PFOS zu finden sind. Etwa 20 km vom Fliegerhorst Jagel entfernt befindet sich der Militärflughafen Hohn und auch dort wird der Treibstoff JP8 ebenfalls verwendet.

Laut bundeswehr.de wurden 2019 durch das Pipelinesystem fünf Millionen Kubikmeter = 4 Milliarden Kilogramm Treibstoff gepumpt, die bei der Verbrennung 12,5 Millionen Tonnen CO2 freisetzen. Auch ein nur geringer PFOS-Anteil in Millionen Kubikmetern JP8 hat wohl größeres Gewicht als das PFOS im Löschschaum. Zur Abschätzung der Frage, wie groß denn nun der FPOS-Anteil in JP8 ist, gibt es Angaben auf https://www.wissenschaft-und-frieden.de/seite.php?artikelID=0300. Marion Hahn nennt dort, es sei gängige Praxis im Golfkrieg gewesen, pro Tankfüllung eines Kriegsflugzeuges von 400 bis 1200 Litern 25 kg Halon zuzusetzen. Halon ist eine englische Kurzbezeichnung für „halogenated  hydroxycarbon“. PFOS und alle übrigen PFC, auch 1,2-Dibromethan und die FCKW sind Halone,

Zivile Luftfahrtgesellschaften nutzen den Treibstoff JetA1, der sei bis auf die Additive 0,02 Volumenprozent mit JP8 identisch. Demnach wäre der PFOS-Anteil höchstens 2 bis 6 Schnapsgläser pro Tankfüllung. Die JP8-Proben, die analysiert wurden, kamen immer aus dem Tanklager oder aus der frisch betankten Maschine. Nun kann die Additivierung auch noch nach dem Tankvorgang stattfindet. Die Frage ist nicht, „was ist im JP8 drin, sondern „was wird wo, wann und wie hinzugefügt Da wurden aus wenigen Schnapsgläsern schnell 25 Kilogramm pro Tankfüllung im Golfkrieg, statt 0,02% dann 5%.

Marion Hahn dazu: „Es ist schon unglaublich: Wir Zivilisten kaufen uns FCKW-freie Kühlschränke, haben unsere Halon haltigen Feuerlöscher fachgerecht entsorgen lassen und das Militär kippt diese Stoffe eimerweise in die Atmosphäre!

Nur 0,02 Volumen%  der von der Bundeswehr angegebenen fünf Millionen Kubikmeter sind 1000 Kubikmeter oder 1 Million Liter, bei 5% wären es davon sogar das 250fache. So viel giftigen Feuerlöschschaum zu versprühen, kann man der Bundesfeuerwehr nicht unterschieben.

dänischer Katastrophenschutz in Tinglev

In Dänemark wurde das Übungsgelände der Beredskabsstyrelse, dem dänischen Katastrophenschutz als Ursache benannt, wo durch die dort durchgeführten Brandschutzübungen mit Feuerlöschschaum PFOS in den Wasserlauf Uge Bæk gelangt sein sollen. Aber keine 5 km weiter kreuzt die  NATO-Pipeline NEPS den  Uge Bæk.

Sanierung von PFOS-verseuchtem Boden

Gegenüber den Schleswiger Nachrichten verspricht die Bundeswehr, die verursachte Bodenverseuchung wenn nötig zu beseitigen. Die Sanierung durch Abtragen des Bodens mit Hochtemperaturverbrennung oder Einlagerung in unterirdischen Salzstöcken kostete in Bayern 3 Millionen Euro pro Hektar und ist hier kaum günstiger zu haben. Der Fliegerhorst Jagel ist 650 Hektar groß. Die Sanierung würde dann 2 Milliarden Euro kosten. Das Gelände PFOS-verseucht zu belassen und auf die Bioakkumulation zu setzen, Pflanzen nehmen das Gift auf, hieße, alle darauf wachsenden Pflanzen müssten danach verbrannt werden. Das Jagel-Gelände als Brennholzplantage aufzuforsten, hätte einen Vorteil: 650 Hektar Wald binden pro Jahr über 3 Millionen Kilogramm CO2.

Anstelle der Anschaffung neuer Drohnen und F18-Atombombenträger ist es sinnvoll, Geld für die Sanierung auszugeben, den Bundeswehrstandort zu schließen und auf Kriegsführung zu verzichten. Wenn weiterhin Kampfflugzeuge, Kampfhubschrauber und künftig auch Großdrohnen von Jagel aus starten und landen, wird die Gesundheit und Lebensqualität der Anwohner*innen weiter Schaden nehmen.

Die 63. Mahnwache vor dem Tor des Drohnen- und Tornadostandort Jagel findet am Mittwoch, 2. März 2022  ab 14.00 Uhr statt.

Jagel verseucht

durch vollständig fluorierte Kohlenwasserstoffe

Die Schleswiger Nachrichten berichteten am 23.11.2021, der Boden um den Drohnen- und Tornadostandortes Jagel sei mit giftigen Substanzen aus der Gruppe der perfluorierten Kohlenwasserstoffe (PFC) belastet. PFC ist ein Sammelbegriff für die Sunstanzen Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) und Perfluoroctansäure (PFOA). Diese sind besonders giftig. PFOS und PFOA werden international als PFAS (per- and polyfluoroalkyl substances) bezeichnet und in Deutschland als PFC abgekürzt (per- and polyfluorierte Chemikalien).

PFOS ist ein Schadstoff, der in der Umwelt kaum abgebaut wird. Langlebige organische Schadstoffe (POP persistent organic pollutants) sind diejenigen Kohlenwasserstoffe, bei denen möglichst viele Wasserstoffatome durch Halogene (Chlor oder Fluor) ersetzt sind. Je höher der Halogenanteil, desto besser ist die Widerstandsfähigkeit gegen biologischen Abbau und Photolyse. Weder biotische Prozesse (Bakterien) noch abiotische Prozesse (Wasser, Luft, Licht) können zum Abbau der PFC beitragen. PFOA wird als „Ewigkeits-Chemikalie“ bezeichnet, weil sie sich in der Umwelt praktisch nie abbaut.

PFOS und PFOA gehören chemisch zur Gruppe der Tenside und reichern sich primär im Fettgewebe von Tieren und Menschen an. Perfluoroktansäure bindet sich an Proteine in Blut, Leber und Niere. Besonders kritisch zu bewerten sind die Weitergabe der PFC von der Mutter zum Kind während der Schwangerschaft und Stillzeit und die langsame Ausscheidung langkettiger PFC aus dem menschlichen Körper. Die Halbwertszeit bei PFOS beträgt 8,7 Jahre, bei PFOA 4,4 Jahre. Da sie viel langsamer ausgeschieden werden, als wir sie über die Umweltbelastung und die Nahrungskette aufnehmen, nimmt der Schadstoff im Körper stetig zu. Das nennt man Bioakkumulation.

Kallottenmodell der Perfluoroctansulfonsäure

PFOS bringt unseren Hormonhaushalt durcheinander (endokriner Disruptor), ist für den Rückgang der weiblichen Fruchtbarkeit und Änderung des Monatszyklus verantwortlich, ist krebserregend. Es gibt Hinweise, dass PFOA zu Schwangerschaftsproblemen und Fettleibigkeit beim Menschen führt.

Die Gesundheitsschäden durch PFAS, (das ist der Sammelbegriff für PFOS, PFOA und ähnliche Chemikalien) zeigt folgendes Schaubild:

Verwendung von PFOS und PFOA zur Brandbekämpfung

Löschschaum ist nach Wasser das meistverwendete Mittel zur Brandbekämpfung. Dazu wurden früher fluortensidhaltige Löschschäume verwendet, laut Schleswiger Nachrichten auch in Jagel bis 2015.

Wegen der Giftigkeit bereits in kleinsten Mengen haben alle deutschen Chemieunternehmen die Produktion von PFOS im Jahr 2002 weltweit eingestellt. Das EU-weite Verbot ist am 27. Dezember 2006 durch Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union (2006 / L 372) in Kraft getreten. Gründe für das Verbot waren die ubiquitäre Verbreitung dieses Stoffes bis in die Arktis, die durch Nichtabbaubarkeit bedingte Anreicherung in der Umwelt und der Verdacht auf krebserregende oder zumindest krebsfördernde Wirkung. PFOS gilt seit 2009 als Schadstoff der Klasse B nach den Regeln des Stockholmer Übereinkommens. Dies beinhaltete kein totales Verbot, sondern erlaubte den Entwicklungsländern die Chemikalie nur noch in geschlossenen Systemen für z. B. Foto- und Halbleitertechnik, da dort Alternativen nicht zur Verfügung stünden. Seit 2010 darf Perfluoroktansulfonsäure in der EU weder als Stoff noch als Bestandteil von Gemischen in einer Konzentration von ≥ 10 mg/kg (0,001 Gew.-%) in Verkehr gebracht oder verwendet werden (Verordnung (EU) Nr. 757/2010)

Aber schon vor dem Verbot galten laut Umweltbundesamt die Regeln: Bei Übungen sollten grundsätzlich keine PFC-haltigen Schäume verwendet werden. Auf dem Markt gab es dafür spezielle PFC-freie Übungsschäume, um für den Ernstfall zu proben. Wenn es zu einem unvermeidlichen Einsatz von PFC-haltigen Löschmitteln gekommen war, hätte auf die sachgerechte Entsorgung geachtet werden müssen. In Werken und in stationären betrieblichen Anlagen sind dies geeignete Löschwasserrückhalteinrichtungen, z. B. eine Betonwanne, durch die der Boden vor dem Einsickern der PFC in den Boden geschützt wäre. Im mobilen Einsatz sind die Löschwässer einzudämmen, aufzunehmen und zu entsorgen. Notwendige Maßnahmen sind mit den zuständigen Umweltämtern abzustimmen. Das ist am Standort Jagel bisher nicht passiert.

Verantwortungsloser Umgang mit PFC in Jagel

Laut Schleswiger Nachrichten sei die Bodenkontamination mit PFC „bei ersten Untersuchungen“ auf dem Fliegerhorst 2019 und 2020 nachgewiesen worden. Obwohl die Giftigkeit solcher Substanzen bereits im Grundstudium Chemie an der Uni Kiel Ende der siebziger Jahre Erwähnung fand und diese Substanzen in Jagel verwendet wurden, haben „erste“ Untersuchungen“ vierzig Jahre später stattgefunden, vorher wurde offensichtlich weggeguckt.

PFC seien im Bereich des Feuerlöschübungsbeckens nachgewiesen worden. Nun sollten für Übungen auch schon vor dem Verbot  PFC-freie Übungsschäume verwendet worden sein. Das war der Bundeswehr offensichtlich gleichgültig, denn die „PFC sollen aus den bei früheren Übungen eingesetzten Löschschäumen der Flugplatzfeuerwehr stammen“. Das  Feuerlöschübungsbecken war dann wohl auch nicht eine „geeignete Löschwasserrückhalteinrichtung“, denn wie sonst hätte das Gift aus diesem Becken in den Boden und ins Grundwasser gelangen können?

Die Bundeswehr verzichte laut Schleswiger Nachrichten seit 2015 auf PFC-haltige Feuerlöschmittel. Das heißt aber, sie verwendeten diese noch fünf oder sechs Jahre über das im Stockholmer Übereinkommen und in der EU-Verordnung enthaltene Verbot hinaus. In wie weit es erlaubt sein könnte, Restbestände aufzubrauchen, wäre noch zu überprüfen. Aber eine solche Vorgehensweise, eventuelle Ausnahmeregelungen restlos auszunutzen zu Lasten der Umwelt und unserer Gesundheit, ist wohl kaum mit solchen Worten zu beschreiben, wie es in den Schleswiger Nachrichten wiedergegeben ist: „Die Bundeswehr nimmt den Gesundheits- und Umweltschutz sehr ernst“.

im Landesanflug auf Jagel fotografiert

Der für Kampfhubschrauber verwendet Spezialtreibstoff „JP-8+100“ enthält ebenfalls PFC.

https://www.wissenschaft-und-frieden.de/seite.php?artikelID=0300

Standort Jagel schließen

Mit der Verwendung giftiger Substanzen über die Reglementierung hinaus zeigt die Bundeswehr wieder einmal, dass ihr das Leben und die körperliche Unversehrtheit der Soldat*innen und in der Umgebung um Jagel lebenden Bevölkerung völlig egal ist.  Hier ist die Gesundheitsgefährdung völlig sinnlos, ergibt noch nicht einmal militärisch Sinn. Für Übungen gab es schon lange PFC-freie Übungsschäume und seit der PFC-Regulierung gibt es auch Flourfreie Schaumlöschmittel für den Einsatz.

Alternativen zu PFC gibt es schon lange

Die ersten Ersatzstoffe für PFOS enthielten andere fluorhaltige PFC und damit blieben auch die negativen Eigenschaften erhalten, insbesondere die Persistenz in der Umwelt. Zu vielen Ersatzstoffen lagen  keine ausreichenden ökotoxikologischen Daten vor. Aus Sicht des Umweltbundesamtes weisen auch kurzkettige PFC besorgniserregende Eigenschaften auf. Fluortelomeralkohole werden in der Umwelt ebenfalls zu stabilen kaum abbaubaren PFC umgewandelt. Deswegen bereitet das Umweltbundesamt auch für diese Stoffe EU-weite Regulierungen vor.

Es sind aber zunehmend mehr fluorfreie Schaummittel auf den Markt gekommen. Schaumlöschmittel ohne fluororganische Inhaltsstoffe erreichen ähnliche Löschleistungen wie die PFC-Löschschäume Die Norm sind die sogenannten F3-Schäume, ein. F3 steht für Fluorine Free Foam („fluorfreie Schaumlöschmittel“) Somit besteht kein Bedarf, auf fluorierte Schaumlöschmittel zurückgreifen zu müssen. Fluorfreie Schaumlöschmittel sind

P = Proteinschaummittel, P (AR)=-alkoholbeständig

S = Synthetische oder Mehrbereichschaummittel, S (AR) =  –alkoholbeständig

PFC-Sanierung aufwendig und teuer

Die Schleswiger Nachrichten melden: Sollte bei den Analysen eine akute Gefahr ermittelt werden, würde die für den Standort geeignete Sanierungsmethode ermittelt Nun sind PFC nicht akut toxisch, sondern langfristig durch Bioakkumulation. Die Sanierungsmethoden sind zumindest der Fachöffentlichkeit bekannt. Was gibt es da zu ermitteln?

Wenn PFC-Löschschäume als wasserfilmbildende Schaumlöschmittel im Boden versickern, wird der Boden mit PFC verunreinigt. Im Laufe der Zeit migrieren PFC in das darunter liegende Grundwasser. Es kann Wochen bis Jahrzehnte dauern, bis diese langlebigen Stoffe im Grundwasser messbar sind. Die Reinigung des Grundwassers und die Auskofferung des verunreinigten Bodens sind aufwendig und teuer. Böden aus der Sanierung von PFC-Verunreinigung sind für eine Verwertung nicht geeignet. Die Deponierung von PFC-belastetem Boden ist nur für geringe Mengen möglich. PFC können durch Aktivkohle absorbiert werden. Die Beladekapazität von PFC auf Aktivkohle ist gering . Es wird die zehntausendfache Menge von Aktivkohle benötigt, um PFC zu binden. Das PFC-Aktivkohle-Gemenge muss dann mit Hochtemperaturverbrennung (> 1.200 °C) chemisch inaktiviert werden. Grünschnitt aus mit PFC belasteten Flächen muss ebenfalls verbrannt werden. Für die Sanierung eines Bodens mit einer Belastung von 2 kg PFC bietet eine Schweizer Firma die Aktivkohleresorption für 119 000 Franken an. Die PFC-Sanierung von 3 Hektar Flughafengelände kostete für die Stadt Nürnberg 9,4 Millionen Euro, dort ist die PFC-Verwendung 2003 beendet worden. Verseuchter Boden wurde in einem Salzstock deponiert. Der Drohnen- und Tornadostandort Jagel ist 650 Hektar groß.

Die Pflanzen, die auf PFC-verseuchten Boden wachsen, sind für menschlichen Verzehr nicht geeignet, sollten keinesfalls in die Nahrungskette gelangen. Eine Möglichkeit wäre, nach Schließung des Standortes Jagel das Gelände einfach aufzuforsten. Ein Hektar bindet mehr als fünf Tonnen Kohlendioxid im Jahr. Das gesamte Flugplatzgelände könnte mehr als drei Kilotonnen CO2 pro Jahr speichern. Wenn das Holz dann verbrannt wird, wäre es klimaneutral, gibt nur so viel CO2 ab, wie es zuvor im Wachstumsprozeß gespeichert hat. Die Verbrennung bei hoher Temperatur wäre die Möglichkeit, dis PFC zu reduzieren.

Verunreinigungen mit PFC haben schon zur Sperrung von Trinkwasserbrunnen geführt. Auch einzelne Seen mussten bereits wegen erhöhter PFC-Werte gesperrt werden und der Verzehr von Fisch aus solchen Seen wurde bereits behördlich untersagt.

Bundeswehr abschaffen! Es ist zu befürchten, daß nicht nur in Jagel, sondern auch an anderen Bundeswehrstandorten mit PFOS und PFOA umgegangen wurde. Sie geht mit brandgefährlichen Stoffen um, und verwendet zur Brandbekämpfung Umweltgifte. Folglich wäre auch der Boden dort, z. B. in Hohn um den dortigen Flugplatz herum auf diese PFC hin zu untersuchen. Bei der Kaserne im fränkischen Kattenbach wurde die PFC-Verseuchung bereits im August 2019 offen gemacht. Es mit der Schließung des Standortes Jagel nicht getan, sondern die Bundeswehr ist insgesamt schädlich.

UN-Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen und ratifizieren! – Mahnwache am 6.8.2021 auf dem Südermarkt

Zum 76. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima gibt es von 12.00 bis 17.00 Uhr eine Mahnwache auf dem Flensburger Südermarkt, zu der wir herzlich einladen. Es werden Flugbläter verteilt und Unterschriften gesammelt für die Unterzeichnung des Atomwaffenverboitsverteages der Vereinten Nationen, der am 22. Januar d. J. in Kraft getreten ist und den Deutschland noch immer nicht unterschrieben und ratifiziert hat. Postkarten an die Abgeordneten des SH-Landtages liegen bereit, um diese massenhaft dazu aufzufordern, sich für sdie Unterzeichnung und Ratifizierung des UN-Atomwaffenverbotsvertrages einzusetzen.

Am 22. Januar 2021 ist der Atomwaffenverbotsvertrag der Vereinten Nationen in Kraft getreten. Damit sind neben den chemischen und biologischen Kampfstoffen auch Atomwaffen verboten.

Der Atomwaffenverbotsvertrag verbietet Entwicklung, Produktion, Test, Erwerb, Lagerung, Transport, Stationierung, Einsatz von und Drohung mit Atomwaffen. Alle Staaten sollen sich einer entsprechenden Überprüfung unterziehen. Der Vertrag wurde von einer großen Mehrheit der UNO-Mitgliedstaaten unterstützt – nicht aber von den bisherigen Atommächten und auch nicht von NATO-Staaten wie der Bundesrepublik Deutschland.

Teilhabe an Atomwaffen widerspricht dem Atomwaffenverbotsvertrag

Deutschland hat nie eigene Atomwaffen besessen. Deswegen ist es eigentlich nicht nachvollziehbar, wenn die Bundesregierung sich weiterhin weigert, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen und auch umzusetzen.

Die Bundesregierung weigert sich den Vertrag zu unterzeichnen, weil sie weiterhin an den US-amerikanischen Atomwaffen teilhaben will und darüber an der Strategie der atomaren Abschreckung festhält. Weil die Bundesregierung an der atomaren Abschreckung festhält, unterhält sie Kampfflugzeuge als Atomwaffenträger, (z.Z. IDS-Tornado, die Anschaffung von F18 ist beschlossen)  unterstützt sie die Modernisierung und Weiterentwicklung der US-amerikanischen Atomwaffen und gibt dafür Steuergelder aus. Wenn sie den Vertrag unterzeichnet und umsetzt, müssten US-amerikanischen Atomwaffen, die in Deutschland eingelagert sind, abgezogen werden.

Gegenüber den bis jetzt in Büchel gelagerten Atombomben ist die Sprengkraft der neuen B61-12-Bomben zwar geringer und auch variierbar. Dadurch wird ein Atomkrieg aber wahrscheinlicher. Atombomben, die variierbar und regional begrenzt eingesetzt werden können, setzen die Hemmschwelle herab sie einzusetzen.

Geringe Vorwarnzeiten erhöhen das Risiko eines Atomkrieges

Die Strategie der atomaren Abschreckung mit neuen Atomwaffen in der vernetzten Kriegsführung mit verringerten Vorwarnzeiten und verkürzter Einsatzentscheidung erhöht das Riskio für einen Atomkrieg. Es kann zu einem Einsatz mit Atomwaffen aus Versehen kommen. Bereits im Kalten Krieg gab es Situationen, in denen ein Atomkrieg aufgrund eines Informationsfehlers beinahe ausgelöst worden wäre. Zum Beispiel wurde am 2. Juni 1980 durch einen Fehler im US-Informationssystem beinahe ein Atomkrieg ausgelöst. Der Fehler konnte rechtzeitig erkannt werden. Am 26. September 1983 zeigte das Informationssystem der Sowjetunion den Abschuss von fünf US-amerikanischen Atombomben an. Der Diensthabende im Luftüberwachungszentrum Stanislaw Petrow meldete rechtzeig das Ereignis als Fehlalarm. Bei geringerer Vorwarnzeit und geringerer Entscheiungszeit wäre das so nicht mehr möglich.

Durch atomare Teilhabe wird Deutschland Ziel eines atomaren Gegenschlags

Im Falle eines begrenzten Atomkrieges wäre Deutschland militärisches Ziel. Nach der militärischen Logik sind die Teilhabe an den US-amerikanischen Atomwaffen und die dazu gehörenden militärischen Schaltzentralen Ziel eines Gegenschlages. Trotz dieser Gefahr halten Politiker*innen und Militärangehörige an der Strategie der atomaren Teilhabe und atomaren Abscheckung fest.

Anstatt sich für den Atomwaffenverbotsvertrag einzusetzen, versuchen sie über die  Militarisierung der EU-Außenpolitik auch die Teilhabe an den französischen Atomwaffen zu bekommen.

Die Option auf eingene Atomwaffen hat die Bundesrepublik nie aufgegben.

Für den Bau von Atomwaffen ist angereichertes Uran notwendig. Die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Fertigungsanlage für atomare Brennelemente in Lingen sind im Beschluss zum Aussieg aus der Kernenergie nicht miteinbezogen. Der deutsch-britisch-niederländische Urenco-Konzern, an dem auch RWE und Eon beteiligt sind, reichert Uran in Zentrifugen an und stellt Brennstoffe für Atomkraftwerke her. Er kann auch hochangereichertes Uran für Atomwaffen erzeugen. Im Forschungsreaktor FRM II in Garching bei München wird in signifikanten Mengen hochangereichertes, waffenfähiges Material hergestellt. Auch die Schliessung des Forschungsreaktors ist nicht Bestandteil des Atomausstiegs.

Jos Deenen: Threnody to the victims of Hiroshima, DWV 1625, 36 x 51, 2017

Der Atomwaffenverbotsvertrag unterstützt den Atomwaffensperrvertrag

Der Atomwaffensperrvertrag (auch Nuklearer Nichtverbreitungsvertrag, NVV) von 1970 stellt grundsätzlich fest, dass Atomwaffen die Menschheit insgesamt gefährden.  Im Atomwaffensperrvertrag verpflichten sich die unterzeichnenden Atomstaaten, Atomwaffen nicht an andere Staaten weiterzugeben und Verhandlungen über wirksame Maßnahmen zur Beendigung des nuklearen Wettrüstens und zur nuklearen Abrüstung zu führen. Im Gegenzug verpflichteten sich die Nicht-Atomstaaten, auf Nuklearwaffen zu verzichten.

Mit der atomaren Teilhabe verstossen die USA und Deutschland gegen den Atomwaffensperrvertrag, indem die USA Deutschland über die atomare Teilhabe über Atomwaffen verfügen läßt.

Der Atomwaffensperrverrag enthält auch die Vereinbarung, Erforschung, Erzeugung und Verwendung der Kernenergie für friedliche Zwecke unter Wahrung der Gleichbehandlung weltweit zu fördern Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) kontrolliert, ob die Nicht-Atomwaffenstaaten das vereinbarte Verbot der Atomrüstung einhalten.

Wer die Fähigkeit und die Technik zur Erzeugung von Kernengerie hat, verfügt auch über die technischen und materiellen Voraussetzungen zum Bau von Atomwaffen. Auch aus diesem Grund werden immer noch Atomkkraftwerke zur Energieerzeugung eingesetzt, auch nach den  Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima und gegen jede Vernunft und mit wirtschaftlichem Schaden. Denn Atomkraft ist die teuerste Energieerzeugung.

Solange es Atomwaffen gibt, werden weitere Staaten Kernenergie erzeugen und ausbauen wollen, um sich die Option atomar aufzurüsten, offenzuhalten.

Atomkraft ist nicht klimafreundlich

Dazu stellt die Atomlobby die Gewinnung von Kernengerie als nachhaltig umweltfreundlich dar. Sie bietet an, Atomstrom zur Wasserstofferzeugung zu nutzen. Wasserstoff verbrennt zu Wasser und erzeugt kein CO2. Der sogenannte „gelbe“ Wasserstoff soll den Atomkraftwerksbetreibern Laufzeitverlängerungen und den Bau neuer Atomkraftwerke ermöglichen. Dadurch würden die Gefahren der Kernenergiegewinnung weiter bestehen.

Wasserstoff kann „grün“ durch Windkraft und Solarstrom erzeugt werden, immer dann, wenn diese Anlagen mehr Strom produzieren als aktuell verbraucht wird.

Atomwaffen abschaffen und Atomkraftwerke abbauen ist Klimaschutz. Der einzige Schutz vor weiterer nuklearer Verseuchung der Erde besteht in der Vernichtung aller Atomwaffen und dem Stilllegen der Atomkraftwerke

Wir fordern von der Bundesregierung:

Unterzeichnung und Ratifizierung des UN-Atomwaffenverbotsvertrags und damit Verzicht auf die atomare Teilhabe an Atomwaffen

Keine atomwaffenfähigen Trägerflugzeuge für die Bundeswehr

Keine atomare Abschreckung gemäß der atomaren Erstschlagdoktrin der NATO

Schließung der Gronauer Urananreicherungsanlage, der Brennelementefabrik in Lingen und des Forschungsreaktors FRM II in Garching

Schließung aller Atomkraftwerke in Deutschland

Verbot des Handels mit Kernbrennstoffen und kerntechnischen Anlagen

Verbot der Erzeugung und des Imports von „gelbem“ Wasserstoff“ Förderung von „grünem“ Wasserstoff aus regenerativen Energien.

Wir sollen doch nicht die letzten sein!

Es gibt bereits 86 Unterzeichnerastaaten des UN-Atomwaffenverbotsvertrages und diese 55 Staaten haben den Vertrag ratifiziert:

Guyana (20.09.17), Heiliger Stuhl (20.09.17), Thailand (20.09.17), Mexiko (16.01.18), Kuba (30.01.18), Palästina (22.03.18), Venezuela (27.03.18), Palau (03.05.18), Österreich (08.05.18), Vietnam (17.05.18), Costa Rica (05.07.18), Nicaragua (19.07.18), Uruguay (25.07.18), Neuseeland (31.07.18), Cookinseln (04.09.18), Gambia (26.09.18), San Marino (26.09.18), Vanuatu (26.09.18), St. Lucia (23.01.19), El Salvador (30.01.2019), Südafrika (22.02.19), Panama (11.04.19), St. Vincent und die Grenadinen (31.07.19), Bolivien (06.08.19),, Kasachstan (29.08.19), Ecuador (25.09.19), Bangladesch (26.09.19), Kiribati (26.09.19), Laos (26.09.19), Malediven (26.09.19), Samoa (26.09.18), Trinidad und Tobago (26.09.19), Dominika (18.10.19), Antigua und Barbuda (25.11.19), Paraguay (23.01.2020), Namibia (02.04.20), Belize (19.05.20), Lesotho (08.06.20), Fidschi (07.07.2020), Botswana (15.07.2020), Irland (06.08.2020), Nigeria (06.08.2020), Niue (06.08.2020), St. Kitts und Nevis (09.08.2020), Malta (21.09.20), Malaysia (30.09.20), ), Tuvalu (13.10.20), Jamaica (23.10.20), Nauru (23.10.20), Honduras (24.10.20), Benin (11.12.20), Kambodscha (22.01.2021), Philippinen (18.2.2021), Komoren (19.2.2021),  Seychellen (09.07.21)

und die nächste Mahnwache am Drohnen-und Tornadostandort Jagel:

Sonnabend, 18. September 2021, „Zwei vor Zwölf“ 11.58 Uhr

Hauptzufahrt zum Fliegerhorst

Ostermarsch nach Jagel: Karfreitag, 2. April 2021, 11.58 Uhr ab Bahnhof Schleswig nach Jagel

Ostermarscheinladungsplakat

Ostermarsch nach Jagel:

Karfreitag, 2. April 2021, 11.58 Uhr ab Bahnhof Schleswig nach Jagel

Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen Ostermarsch zum Drohnen- und Tornadostandort Jagel. Die Bundeswehr will weiter aufrüsten. Die„Eurodrohne“ wird in Jagel stationiert.

Wir laden herzlich dazu ein, am diesjährigen Ostermarsch teilzunehmen. Unter „Coronabedingungen“ werden wir in hinreichendem Abstand zueinander nach Jagel demonstrieren, das Hygienekonzept stellt sicher, dass es hier nicht zu Übertragungen kommen kann.

Gute Gründe für die Teilnahme am Ostermarsch 2021 von Schleswig nach Jagel

122 Länder haben 2017 bei den UN mit ihrer Unterschrift für den UN-Atomwaffenverbotsvertrag gestimmt. Nachdem 50 Staaten den Vertrag ratifiziert haben, ist er ein Teil des Völkerrechtes geworden. Atomwaffen werden damit rechtlich genauso geächtet wie chemische und biologische Waffen. Deutschland hat den Vertrag noch nicht unterzeichnet

Wir wollen, dass der Schleswig-Hosteinische Landtag den Antrag zur Unterstützung des Atomwaffenverbotsvertrages beschließt, wonach die Bundesregierung den AVV unterschreibt und der Bundestag ihn ratifiziert. Alle Atomwaffen müssen abgeschafft werden.

Die Rüstungsausgaben betrugen 2019: weltweit 1.917.000.000.000 US-$ .

Die USA halten mit 732 Milliarden US-$ von den weltweiten Milit舐ausgaben, 38%. Insgesamt lagen die Milit舐ausgaben der 29 NATO-Mitgliedsstaaten bei etwa 1.035 Milliarden US-Dollar, davon in Deutschland 45 Milliarden € = 54 Milliarden US-$. Zum Vergleich: Russlands Ausgaben lagen im selben Jahr bei 65,1 Milliarden US-$. Die Rüstungsausgaben für die Bundeswehr steigen stetig an. An Bildung, Gesundheit und allen anderen zivilen Bereichen wird gespart.

Armut, Klimawandel und Pandemie-Viren können nicht mit Kriegswaffen und Soldat*innen bekämpft werden. Wir brauchen den Rüstungsetat für ein funktionierendes Gesundheitswesen, Bildung und wirksamen Umwelt- und Klimaschutzschutz und für eine Sozialpolitik, die Armut wirksam verhindert.

Mit der Aufrüstung der Bundeswehr für Cyberkrieg, Drohnen und Elektronischer Kampfführung treibt Deutschland die qualitative Aufrüstung voran. Die Bundesrepublik Deutschland will weiterhin Kriege zur Rekolonisierung mit technischer Überlegenheit führen und hat die  Einsätze gegen Afghanistan,  Mali, Irak und Syrien verlängert.

Wir fordern die Beendigung aller Auslandseinsätze der Bundeswehr. Die Bundeswehr darf keine Kampfdrohnen haben. Autonome Waffensysteme müssen geächtet werden.

Krieg, wirtschaftlich Ausbeutung, Klimawandel und Armut zwingen Mensch zu Flucht und Migration. Deutschland hat auch mit Kriegsführung.eine Mitschuld daran.

Wir müssen MigrantInnen aufnehmen, Offene Grenzen und Bleiberecht für alle!

Deutschland ist viertgrößter Rüstungsexporteur weltweit. Empfänger sind Länder wie Ägypten und Saudi-Arabien, die damit Krieg gegen den Jemen führen.

Wir wollen ein Verbot aller Rüstungsexporte und Umstellung der Rüstungsproduktion auf zivile Produkte.

Die Bundesregierung will Reservisten und Einjährig-Freiwillige („Dein Jahr für Deutschland“) für die Bundeswehr zur Landesverteidigung rekrutieren.

Militärische Verteidigung eines Hochtechnologielandes mit  Atomkraftwerken, Chemiefabriken, zentralisierter Energie- und Trinkwasserversorgung führt zur völligen Selbstzerstörung, Militärische Landesverteidigung ist nicht möglich. Die Bundeswehr muss abgeschafft werden.

Marineaufrüstung zur vernetzten Operationsführung : Mahnwache in Jagel am 20. März 2021

Die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen lädt ein zur 57. Mahnwache vor dem Tor zum Drohnen- und Tornadostandort Jagel

am Sonnabend, 20.März 2021,

um 11.58 Uhr.

Vernetzte Kriegsführung
am Beispiel der Marine:

Die Marine teilt in ihrem Jahresbericht 2020 mit, dass mit 46 Schiffen und Booten sowie rund 30 Hubschraubern und Seefernaufklärern die Deutsche Marine so klein sei, wie noch nie in ihrer Geschichte. Diese fast zu Tränen rührende Selbstdarstellung lässt völlig außer acht, dass in dem kommenden Krieg gegen Russland und China keineswegs die Anzahl der Fahrzeuge entscheidend ist, sondern die leistungsfähigen und vernetzten Systeme der Spionage, der Aufklärung und Informationsübermittlung, umfassende und detaillierte Lagebilder in Echtzeit zu erstellen. Dazu gehören dann zwingend aufwendige Technologien, um die störungsfreie Übermittlung an die Kommandostellen und die KämpferInnen zu gewährleisten. Der Kern der jetzigen Aufrüstung und Kriegsvorbereitung spielt sich in der Entwicklung von aggressiven elektronischen und kommunikativen Mitteln ab, die militärisch nutzbare Vorteile für die eigene militärische Planung ergeben sollen.

Die kleinen, nicht so finanzstarken EU- und NATO-Staaten im Ostseeraum können einen solchen Aufwand nicht treiben. So sichert sich Deutschland über Integration, Vernetzung und Bereitstellung von Führungsstrukturen die dominierende Position in den Kriegsvorbereitungen z.B. im Ostseeraum gegen Russland. In den engen und teilweise flachen Ostsee-Gewässern ist nicht die Zahl der Schiffe entscheidend, sondern die Qualität der Waffen auf, unter und über dem Wasser, aber besonders die Fähigkeiten im „IT- und Cyberraum“.

Erster Mai im Zeichen der Abrüstung

Unter dem Motto“Abrüstung statt Sozialabbau“ fand am 1. Mai ab dem Bahnhof in Schleswig eine Demonstration zum Fliegrhorst Jagel statt. Es war eine Teilstrecke, die ursprünglich für die Aktion „Frieden in Bewegung“ für Anfang Mai eingeplant war. Die Wanderung mit den Naturfreunden „Frieden in Bewegung“ von der dänischne Grenze bis zur österreichischen und schweizerischen Grenze am Bodensee konnte wegen Corona nicht stattfinden. Sie wird nächstes Jahr nachgeholt.

Die Auflangen des Ordnungsamtes erfüllend, machten sich 25 Menschen mit Transparenten auf den Weg nach Jagel. Die Transparente waren an drei Meter langen Holzlatten befestigt, um auch bei einer sich bewegenden Demonstration den Abstand auf jeden Fall zu gewährleisten. Lange Holzlatten bei Demonstrationen zu tragen, wurde woanders schon kriminalisiert, hier war es jedoch die Voraussetzung, daß die Demonstration nicht verboten werden konnte. Transparente an langen Stangen seitlich unten zu tragen, war ungewohnt, bei Windwiderstand aber auch viel leichter.

Bereits bei dem Auftakt in Schleswig hat Nils darüber berichtet, daß er mit Hochschulausbildung nach 37 Beitragsjahren eine Rente auf Grundsicherungsniveau erwartet. Da die Bundesregierung Geld für die Kapitalisten bereitstellt, wird die Grundrente wieder in Frage gestellt und deren Einführung soll verschoben werden. Die Steigerung der Rüstungsausgaben wird nicht in Frage gestellt.

Wir hatten viel Spaß unterwegs, besonders wenn die Transparente wegen der Sichtbarkeit gedreht werden mussten. Auf der B77 waren erstaunlich viele Autos unterwegs, die wegen der im Wind wehenden Transparente langsamer gefahren sind und es gab freundliche Hupkonzerte.

Bei der „Bohnenstangendemonstration“ läuft man nicht im Gleichschritt, aber alle mit gleicher Geschwindigkeit.

Vor dem „Tor zum Tod“ in Jagel wurden die Demonstrant*innen mit Jazz-Musik von Iver und Schorsch begrüßt.

Detlef erklärte die Besonderheiten des Standortes und die Aufrüstung an diesem Standort mit bewaffneten Großdrohnen Heron TP, und dem Bombardier Global 6000 der anstelle der gescheiterten Großdrohnen Euro-Hawk und Triton künftig die Elektronik zur Militärspionage in die Kriegsgebiete transportieren soll.

Georg berichtete über das neue Konsortium der bundesdeutschen Großwerften, das vom Bundesverteidigungsministerium auf den Weg gebracht worden ist und mit dem die Rüstungspläne der Marine effektiver und schneller umgesetzt werden können. Georg wies darauf hin, dass die Abschaffung der Bundeswehr notwendig ist, wenn wir eine sozial gerechte Zivilgesellschaft wollen.

Gewerkschaftskolleg*innen berichteten über ihre Situation in ihren Bildungs-und  Gesundheitsberufen, alle stellten fest, dass es in diesen Bereichen befristete oder prekäre Arbeitsverhältnisse gibt und das Einkommen gerade noch für die Finanzierung des Lebensunterhaltes reicht. Bei Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit kommt die Armut.

Jörg wies darauf hin, dass für die konventionelle und atomare Aufrüstung Geld keine Rolle spielt. Für die etwa 350.000 Menschen, die in der Erwachsenenbildung arbeiten gibt es überwiegend prekäre Beschäftigungsverhältnisse in Teilzeit oder als Honorarkräfte. Der Mindesttariflohn liegt hier noch 300 Euro unter dem der Sozialarbeiter*innen. Er wies darauf hin, dass wegen Corona es in diesem Bereich derzeit keine Beschäftigung gibt, weil es an Volkshochschulen, in Bildungsmassnahmen der Rentenversicherungen und Arbeitsagenturen und auch im Hochschulbereich und an den Universitäten keine Angebote gibt. Jörg fordert, dass der gesamte Bereich der Erwachsenenbildung in die öffentliche Hand gehört mit unbefristet festen Arbeitsverträgen und tariflichen Vereinbarungen im öffentlichen Dienst.

Christian schilderte die Situation in Pflegeheimen, wenn 90 Bewohner*innen von vier ausgebildeten Altenpfleger*innen in der Tagschicht versorgt werden müssen. Wenn es in der Nachtschicht nur zwei Pflegekräfte gibt, können die Bewohner*innen nicht ausreichend versorgt werden. Wenn sich die Pfleger*innen über die unmenschlichen Arbeitsbedingungen und die unmenschliche Versorgung beklagen, wird den Altenpfleger*innen vorgeworfen, dass sie ihre Arbeitsabläufe nicht ausreichend strukturieren. Zur Arbeitsüberlastungen kommt die psychische Belastung, die anvrtrauten, hilflosen Menschen im Stich zu lassen, sie unzureichend zu versorgen. Er forderte, dass Geld in die Pflege und zu den Menschen muss, wo es sinnvoll eingesetzt wird, anstatt in die Rüstung, die nur zur Zerstörung führt.

Carsten berichtete über die beiden Gesundheitsreformen im Jahr 1994 und 2004, die dazu geführt haben, Krankenhäuser zu schließen um Geld zu sparen. Er wies darauf hin dass diese „Reformen“ die Grundlage für die Privatisierung des Geundheitswesens gewesen sind, die es ermöglicht haben, mit der Krankenversorgung Profite zu machen. Die Einführung der Fallpauschalen habe dafür gesorgt, dass durch die Profitorientierung der Mensch nur noch als medizinscher Fall mit Diagnose angesehen worden ist und nicht mehr als ganzheitliches Wesen.

Barbara schilderte ihe Situation als Lehrerin, die auf Honorarbasis  an vier Grundschulen tätig ist. Sie bekommt einen Stundenlohn von 15 Euro und derzeit verient sie nichts, weil ihr Unterricht nicht stattfindet. Sie weist darauf hin, dass für die Beschaffung des neuen Atombombers für die Bundeswehr 15 Millionen Kinder umfassend unterrichtet weden könnten, mit Unterrichtsmaterialien ausgestattet werden könnten und ein umfassendes individuelles Bildungsangebot bekommen könnten. Damit könnte die Bildungsschere in dieser Gesellschaft verhindert werden.

Am internationalen Tag der Kriegsdienstverweigerer, 15. Mai 2020, wieder um „Zwei vor Zwölf“ findet die 49. Mahnwache am Drohnen- und Tornadostandort statt:

Jede(r) Soldat(in) kann den Kriegsdienst verweigern.