Nun sind Hotelbetten vernichtet worden. Es ist in fußläufiger Entfernung ein Hotel abgerissen worden (Dittmers), in dem jahrzehntelang in Bahnhofs- und Innenstadtnähe Gäste beherbergt wurden. Während der Zeit des Corona-Lockdowns war das Hotel dunkel und jetzt ist es weg. Die Vernichtung von Hotelkapazitäten ist offensichtlich durch die Stadt Flensburg gebilligt worden, denn die muß für den Abriß eine Genehmigung erteilt haben. So bleibt eine häßliche Baulücke übrig:
Viele Tonnen Bauschutt durch den Abriß und viele Tonnen CO2 durch den Neubau
Es handelte sich um ein altes, schönes Gebäude. Es war wahrscheinlich wirtschaftlich abgeschrieben und wäre mit günstigen Übernachtungspreisen zu bewirtschaften. Aber mit Abreißen und Neubauen können Bauunternehmen höhere Profite generieren. Hotelübernachtungen in Neubauten werden wohl deutlich teurer sein, denn der Neubau muss refinanziert werden. Die Profite gehen zu Lasten der Umwelt. Nachdem die CO2 Senke Bahnhofswald vernichtet wurde, wird durch einen Neubau anstelle des alten Hotels massiv CO2 in die Atmosphäre abgegeben:
Denn zum Wiederaufbau braucht man Zement. Und Zement ist ein Klimakiller, denn bei der Herstellung wird CO2 freigesetzt. Heidelberg Zement steht an zweiter Stelle der klimaschädlichen Betriebe zwischen den größten Energiekonzernen EON und RWE.
Bei der Zementproduktion wird Calciumcarbonat CaCO3 bei 1450 °C zu gebranntem Kalk, Calciumoxid CaO und CO2 wird freigesetzt.
Da Zement nur zu etwa 3/5 bis 2/3 aus CaO besteht, setzt es nur etwa die Hälfte seines Gewichtes an CO2 frei. Aber diese Masse musste auf über 1450 °C erhitzt werden und dafür braucht man auch Energie. Durch die Verbrennung fossiler Energieträger noch einmal fast so viel CO2 wie durch die Freisetzung aus dem Calciumcarbonat. Masse und Gewicht des freigesetzten CO2 entspricht in etwa der Masse und Gewicht von Zement. Wenn Zement unter Wasserzusatz im Beton abbindet, entsteht gelöschter Kalk, Calciumhydroxid Ca(OH)2. An der Oberfläche verwittert Beton: Ca(OH)2 + CO2 => CaCO3 + H2O. Dieser kohlendioxidbindende Effekt tritt jedoch nur an der Oberfläche auf, wo der Beton mit dem Kohlendioxid aus der Atmosphäre in Kontakt kommt, nicht im Inneren eines Betonkörpers, außerdem ist dieses ein sehr langsamer Effekt. Der Temperaturanstieg auf unserer Erde ist schneller.
Das tonnenschwere Gewicht des Neubaus an Stelle des alten Hotels wird etwa dem Gewicht des freigesetzten CO2 in die Atmosphäre entsprechen. Und diese zusätzliche Umweltbelastung ist völlig überflüssig. Denn ein Eigentümer hätte das alte Hotel einfach neu eröffnen und weiterbetreiben können. Gegebenenfalls hätten Renovierungsarbeiten stattfinden müssen. Diese sind jedoch längst nicht so umweltschädlich wie das Abreißen und Neubauen.
Aus Gründen des Umweltschutzes darf das Bauamt für die Stadt Flensburg grundsätzlich keine Abrißgenehmigungen von Gebäuden mehr erteilen. Statt dessen müssen die Eigentümer verpflichtet werden, ihre Gebäude zu erhalten, gegebenenfalls energetisch zu sanieren und zu renovieren. Wenn mit Abreißen und Neubauen höhere Profite zu erreichen als mit dem Erhalt alter Gebäude, dann geschieht dies zu Lasten der Umwelt, dann zeigt dies die Verkommenheit des Kapitalismus.
Wir müssen den Kapitalismus abreißen, dann können wir den Sozialismus neu bauen. Dabei bleibt alte Bausubstanz erhalten und dient den Menschen und nicht dem Profit.
Rettet den Bahnhofswald, die restlichen Kleingärten und alle noch vorhandenen Grünflächen auf dem Stadtgebiet!
gesehen im Volkspark
und gegen den Umweltfrevel der Flensburger Ratsversammlung
Der Bahnhofswald in Flensburg ist durch profitgierige Investoren und den Beschluss der Mehrheit der Ratsversammlung, dass diese Kapitalisten Bäume fällen und an der Stelle ein Hotel und ein Parkhaus bauen lassen dürfen, akut gefährdet. Trotz offenkundiger Folgeschäden für das Klima im Flensburger Innenstadtbereich hat die Kommunalpolitik beschlossen, dass das Projekt dennoch realisiert werden soll. Um den Wald zu retten, bleibt nur der Weg, eine sogenannte Normenkontrollklage durchzuführen. Die Bürgerinitiative Bahnhofsviertel Flensburg hat bereits rechtliche Beratung in Anspruch genommen. Weil diese positive Aussichten bescheinigt, hat die Bürgerinitiative entschieden, die Klage auf den Weg zu bringen.
Wir haben in unserer DKP-Parteigruppe beschlossen, die Klage zur Rettung des Flensburger Bahnhofswaldes zu unterstützen, mit zunächst 200 Euro. Das Geld überweist unsere Kassiererin direkt an die Bürgerinitiative. Sollten bei der DKP weitere zweckgebundene Spenden eingehen unser Konto eingehen: DKP BV S-H IBAN DE32 2105 0170 1002 7353 38 Foerde-Sparkasse, wichtig ist das Stichwort: Bahnhofswald,
erhalten die Spendenden steuerabzugsfähige Spendenbescheinigungen und das Geld wird dann selbstverständlich nur zur Unterstützung der politischen Arbeit der Bürgerinitiative verwendet. Wir nutzen dafür unser „Parteienprivileg“ und können nur hoffen, daß andere umweltbewußte Parteien es dann ebenso machen werden, wenn auch vielleicht nicht gerade die, die in der Ratsversammlung für die Abholzung und den unsinnigen Hotelbau stimmten. Die Ziele der Bürgerinitiative Bahnhofswald stimmen mit der Umweltprogrammatik unserer Partei überein, deshalb wollen wir sie unterstützen.
Wir haben schon früher zu der Problematik berichtet:
Es ist sinnvoll, alle juristischen Möglichkeiten zu nutzen, den Bahnhofswald zu retten und allein schon durch längere Verfahrensdauer den profitgierigen Investoren ihre umweltschädlichen Projekte zu verteuern. Wenn wir uns konsequent wehren, dann werden sich die Profitgeier andere Opfer suchen und um Flensburg einen Bogen machen. Bei der „Wandermülldeponie“ ist es uns ja auch gelungen: Die kam nicht nach Sünderup, dort steht jetzt Wohnbebauung. Die Menschen in Kragstedt und Langballig haben sich ebenso gewehrt und haben die Mülldeponie ebenfalls nicht bekommen.
Kleingartengelände am Südrand des Volksparks, dieses Foto wurde 2017 veröffentlichtebenfalls vom Wasserturm aus aufgenommen, jedoch 2020, mit weniger Grün
Der Bahnhofswald steht nicht allein. Es wurden in den letzten Jahren systematisch innerstädtische Grünflächen und CO2-Senken zerstört. Von ehemals 10 000 Kleingartenparzellen vor fünfzig Jahren sind nur noch 2000 übrig. Viele davon fielen dem Bau der Osttangente zum Opfer, andere ( z.B. an der Kanzleistraße und am Volkspark) wurden den Bauspekulanten überlassen, die die Flächen dann zugebaut haben.
zwischen den neuen Häusern hier immerhin drei kleine neue Bäume
Noch mehr innerstädtische Kleingärten werden plattgemacht, sollte ein Krankenhaus am Peelwatt und eine Brauerei an der „Stillen Liebe“ gebaut werden. Diese Großbaustellen an den Stadtrand mit guter Verkehrsanbindung zu verlegen, etwa zum Flugplatz Schäferhaus, wäre die gute Alternative. Dort würden Landwirte Flächen gerne als Bauland verkaufen, die bebaut werden könnten, ohne dass Bäume abgeholzt werden. Aabenraa hat es richtig gemacht: das Krankenhaus liegt dicht an der Autobahnabfahrt, so daß Rettungswagen aus ganz Sønderjylland es erreichen können, ohne überlebenswichtige Zeit im Stadtverkehr zu verlieren. Die Betriebe mit starkem LKW-Verkehr liegen in Dänemark an der Autobahn zwischen Aabenraa und Rødekro sowie in Padborg. Keine Stadt in Sønderjylland ist so verdichtet wie Flensburg. Dort sind weniger Wohneinheiten pro Flächeneinheit, dazwischen mehr Grün. Die Menschen haben mehr Platz und Luft zum Atmen, denn der Verkehr wird über Umgehungsstraßen draußen gehalten. Nur Flensburg will die Blaulichtfahrzeuge und die tonnenschweren Bierlaster weiterhin durch die Stadt fahren lassen, anstatt die Chance zu nutzen, sie an den Stadtrand zu verbannen. Das trägt sicher nicht zur innerstädtischen Klimaverbesserung bei.
Bauer Knop hatte mit seiner Landwirtschaft ebenfalls eine CO2-Senke auf Flensburger Stadtgebiet erzeugt, er wurde enteignet für eine Baulandspekulantenerschließungsstraße!
Auch der Wald in Klues ist eine CO2-Senke auf Flensburger Stadtgebiet. Ein Teil dieses Waldes ist bereits abgeholzt worden, damit der Rüstungskonzern eine Panzerhalle bauen konnte, wir berichteten:
Jetzt will der Rüstungskonzern noch eine weitere Panzerhalle bauen und dafür die übriggebliebenen Bäume auf dem alten Danfossgelände bis hin zur Westtangente B200 abholzen. Wir brauchen keine Rüstungsproduktion, wir brauchen keinen Krieg. Aber wir brauchen Sauerstoff und den liefern uns – Bäume.
Alle diese Projekte, die mit Abholzung auf Flensburger Stadtgebiet verbunden sind, wären undurchführbar, gäbe es verpflichtend eine Klimaverträglichkeitsprüfung vor allen Entscheidungen der Ratsversammlung.
Klimastreiktag 25. September, auch dort war die Abholzung Thema: Bahnhofswald, Kleingärten und der Wald in Klues auf dem ehemaligen Danfossgelände, der der Rüstungsproduktion weichen soll.
Alle Flensburger Hotels sind zu keinem Zeitpunkt voll ausgelastet. Weitere neue Hotels brauchen wir nicht.
Aber wir brauchen doch Wohnraum!
Ja, aber auch dafür müssen wir keine innerstädtischen Grünflächen als CO2-Senken vernichten. Flensburg hat noch genügend Altbaubestand. Diese vorhandenen, teilweise sogar leerstehenden Bauten müssen nur ausgebaut oder saniert werden. Auch wenn Immobilienspekulanten mit Neubauten größeren Profit zu erzielen hoffen: Renovierung vorhandener Gebäude ist immer umweltschonender und klimafreundlicher. Wir brauchen vor allem keinen neuen Wohnraum, der zu überteuerten Preisen an die sogenannten Besserverdienenden angeboten wird. In diesem Preissegment gibt es sogar Leerstand. Die oben abgebildeten Häuser am Wasserturm sind keine Sozialwohnungen. Wir brauchen Wohnraum, der für die Mehrheit der Flensburger bezahlbar ist. Den schaffen wir nicht durch Luxusneubauten, sondern durch Erhalt und Sanierung einer wirtschaftlich abgeschriebenen alten Bausubstanz.
Klimakiller Zement
Zum Aufbau braucht man große Mengen Zement. Und Zement ist ein Klimakiller, denn bei der Herstellung wird CO2 freigesetzt.
Heidelberg Zement steht an zweiter Stelle der klimaschädlichen Betriebe zwischen den größten Energiekonzernen EON und RWE.
Bei der Zementproduktion wird Calciumcarbonat CaCO3 bei 1450 °C zu gebranntem Kalk, Calciumoxid CaO und CO2 wird freigesetzt.
CaCO3=> CaO + CO2.
In Molgewichten heißt dies: Calciumcarbonat 40+12+3*16 = 100
Calciumoxid 40 + 16 = 56
Kohlendioxid 21 + 2*16 =44
Auf 56 kg Zement kämen demnach 44 kg Kohlendioxid, aber das wäre falsch. Denn handelsüblicher Zement besteht nur zu etwa 60 bis 66% aus gebranntem Kalk, hinzu kommen Silizium-, Aluminium- und Eisenoxide, für wasserundurchlässige Betone noch Trass, Puzzolan oder Flugasche. Deswegen setzt die Herstellung von Zement nur etwa die Hälfte seines Gewichtes an CO2 frei.
Aber diese Masse muss auf über 1450 °C erhitzt werden und dafür braucht man auch wieder Energie. Und wenn denn nun diese Energie durch Verbrennung fossiler Energieträger erzeugt wird, dann entsteht durch die Verbrennung noch einmal fast so viel CO2 wie durch die Freisetzung aus dem Calciumcarbonat.
Gesamtbilanz der Zementproduktion:
Masse und Gewicht des freigesetzten CO2 entspricht in etwa der Masse und Gewicht von Zement.
Wenn Zement unter Wasserzusatz im Beton abbindet, entsteht gelöschter Kalk, Calciumhydroxid:
CaO + H2O => Ca(OH)2.
An der Oberfläche verwittert Beton: Ca(OH)2 + CO2 => CaCO3 + H2O. Dieser kohlendioxidbindende Effekt tritt jedoch nur an der Oberfläche auf, wo der Beton mit dem Kohlendioxid aus der Atmosphäre in Kontakt kommt, nicht im Inneren eines Betonkörpers, außerdem ist dieses ein sehr langsamer Effekt. Der Temperaturanstieg auf unserer Erde ist schneller.
Nicht noch mehr Beton in Flensburg, sondern Natur schützen und die Bäume erhalten, den Bahnhofswald retten und die Bürgerinitiative politisch und finanziell unterstützen!
Mit steuerabzugsfähiger Spendenbescheinigung über das Konto der DKP Flensburg als Durchlaufspende:
Wir benötigen dafür natürlich auch den Namen des Spenders und die Anschrift, an die die Spendenbescheinigung geschickt werden soll, am einfachsten: Mail senden an dkpflensburg@gmail.com.
Wer als Nichtkommunist Berührungsängste hat und zur Rettung des Bahnhofswaldes nicht über unsere Partei spenden möchte, kann es auch direkt auf das Konto der Kassiererin der Bürgerinitiative tun:
(von dort gibt es allerdings keine steuerabzugsfähige Spendenbescheinigung, sondern der „startnext“ Betreiber erwartett zusätzlich noch eine Spende an sich selbst)
Egal welchen Zahlungsweg Ihr wählt, Hauptsache es kommt Geld rein für eine erfolgreiche Normenkontrollklage zur Rettung des Flensburger Bahnhofswaldes.
Denn wenn der Bahnhofswald verloren ginge, hören die Profitgeier und Bauspekulanten ja nicht auf, die wollen dann den Wald in Klues für ihre Rüstungsproduktion, die Kleingartengelände Peelwatt und „Stille Liebe“ plattmachen, auch der Volkspark ist in Gefahr. Obwohl die restlichen Kleingärten dort alle genutzt werden, sind sie für Bauspekulanten ein Objekt der Begierde. Wir müssen sie verteidigen gegen die Dummheit der Entscheidungsträger in der Ratsversammlung.
Gartenlaube und Gewächshaus, Heimat für Erholung und ErnährungLebensraum auch für das Reh neben dem Gewächshauswie lange halten die innenstädtischen Kleingärten stand, wenn sie von Bebauung bedroht sind ?