Insolventes Krankenhaus: Es reicht,

die Geschäftsführung und die Kirche als Krankenhausträger zu entlassen, dann können 110 Arbeitsplätze erhalten werden.

Tag der Pflege am Geburtstag von Florence Nightingale in Flensburg (Archivbild). Eine Krankenschwester aus dem Flensburger Krankenhaus berichtete über ihre Arbeitsbedingungen dort.

Während der NDR berichtete, dass das Flensburger DIAKO Krankenhaus für den Januar die Entlassung von 110 Mitarbeitenden plant, stellte die Geschäftsführung in einer Pressemitteilung von heute (21.12.2022) die Pläne für die Sanierung des Krankenhauses und die Weiterführung des Betriebs der Öffentlichkeit vor. Diese ist an Dreistigkeit kaum zu überbieten. Wird da nämlich behauptet:

DIAKO Krankenhaus Flensburg auf gutem Weg in eine stabile Zukunft und es wird weiter gelogen: „das Krankenhaus beschäftige zu viel Personal.Die Geschäftsführung teilt mit: „Im Medizinisch-Technischen Dienst, im Funktionsdienst, bei den Ärzten, in der Verwaltung und beim Wirtschafts- und Versorgungsdienst plane man 75 Vollkräfte abzubauen. Das entspreche ungefähr 110 Personen.“ Wahr ist hingegen, das Krankenhaus hat zu wenig Personal, insbesondere im Pflegedienst, um qualitiativ gute Arbeit zu gewährleisten. Aufgrund der schlechteren Bezahlung bei den Kirchen wandern qualifizierte Mitarbeiter*innen ab, etwa nach Hamburg oder Dänemark. Die Geschäftsführung tut nichts, diese zu halten, etwa durch bessere Arbeitsbedingungen, weniger Arbeitshetze und bessere Bezahlung. Es ist falsch, das Krankenhaus weiter kaputtzusparen und noch mehr Planstellen zu streichen. Vielmehr muß in Personal und Qualität investtiert werden. Dann gibt es bessere Patientenversorgung und darüber auch mehr Einnahmen.

Die Geschäftsführung faselt von „durch die Pandemie zurückgegangene Leistung.“ Nicht die Pandemie ist schuld an der immer schlechter werdenden Leistung dieses Krankenhauses, sondern Personalmangel, Arbeitshetze, Auslagerung von Arbeitskräften in schlechter bezahlende Subunternehmen, schlechte Qualität und schlechte Geschäftsführung. Viele Kranke aus Flensburg ziehen es vor, planbare Behandlungen in Krankenhäusern außerhalb Flensburgs vornehmen zu lassen. Es ist verantwortungslos, die jetzige kirchliche Trägerschaft in ihrem Amt und ihrer Funktion zu belassen.

Wie es bei den insolventen Energieversorgern vorgemacht wurde, muss die öffentliche Hand jetzt den kirchlichen Krankenhausträger enteignen und selbst die Kontrolle und die Verantwortung für die stationäre Patientenversorgung in Flensburg übernehmen, schrieben wir schon vor vier Wochen. (siehe unten: https://dkpflensburg.wordpress.com/2022/11/26/diakonissenanstalt-ist-insolvent-jetzt-den-kirchlichen-krankenhaustrager-enteignen/)