Am 18.Juni 2021 fand in Flensburg eine Demonstration der Arbeitsgruppe Klima Flensburg statt, an der wir uns mit vielen anderen Flensburger*innen beteiligten.


Auf der Kundgebung vor dem Rathaus argumentierte Andreas vom Bündnis Solidarisches Flensburg gegen die Stadtwerke mit ihrer Erdgasverbrennung. Er sieht dieses als sinnlose Geldverschwendung.
Wir hatten hier auf dieser Seite auf die Klimaschädlichkeit der Erdgasverbrennung aufgrund des Entweichens von Methan in die Atmosphäre bereits hingewiesen


Auf der Kundgebung am Südermarkt stellte Philipp die Zusammensetzung des Strommix der Stadtwerke dar: Mehrheitlich Verbrennung fossiler Energien (rot, grau, schwarz). Gelb ist der Anteil von Atomstrom, Grün der aus regenerativen Energien. Bei der Fermwärme gibt es keine regenerativen Energien sondern nur Verbrennung fossiler Energien und sogenannter Ersatzbrennstoffe, das ist die Müllverbrennung.
Wir brauchen Stadtwerke, die sich nicht am Profitinteresse orientieren, sondern an den in Flensburg wohnenden Menschen und an den Erfordernissen unserer natürlichen Umwelt. Viele Flensburger*innen haben zum Ausdruck gebracht, daß sie Umweltschutz und Klimaschutz im Kapitalismus nicht durchsetzen lassen.
„Rendite und Dividende sind des Klimas frühes Ende“
„Pflegen, Lernen, Wohnen, Trinken darf nicht im Profit versinken“
Einrichtungen der Daseinsvorsorge wie Altersheime, Krankenhäuser, Schulen und Universitäten, Wohnungen und Wasserwerke müssen öffentliches Eigentum sein. Solange es Privateigentum gibt, werden die Privateigentümer*innen dieses für ihren Profit nutzen und nicht zum Wohle aller Menschen. Vergesellschaftung des Eigentums durch die Enteignung klimaschädlicher Privateigentümer*innen ist Voraussetzung für wirksamen Umweltschutz.
Ralph Müller hielt diese Rede während der Klima-Demo auf der Bahnhofsstraße vor dem abgeholzten Bahnhofswald:
„Liebe Mitstreiter,
4 Monate ist es nun her, dass hier an diesem Ort unter mehr als fragwürdigen Umständen die sogenannten Investoren Hansen und Duschkewitz mit gütiger Hilfe der Stadt Flensburg einen Teil des Flensburger Bahnhofswaldes abholzten – einen kleinen, aber ökologisch so wichtigen Wald, für den viele Menschen, insbesondere die Baumbesetzer und die Bürgerinitiative Bahnhofsviertel monatelang gekämpft haben.
Was wir jetzt hier sehen, ist grauenvoll, insbesondere wenn wir uns erinnern, wie es hier noch im letzten Sommer ausgesehen hat.
Was wir sehen, ist die Rücksichtslosigkeit, mit der die Natur aus dem Weg geräumt wird, wenn es ans Geld verdienen geht; mal trifft es Bäume und Tiere, anderswo Flüsse und Dörfer, in vielen Ländern dieser Welt auch Menschen und deren Kultur.
Was wir nicht unmittelbar sehen, sind die zusätzlich entstandenen Schäden, z.B. die schon jetzt nachweisbare Verminderung der Fledermauspopulation.
Was wir gar nicht sehen, hier am schwer beschädigten Bahnhofswald, sind Kommunalpolitiker, die sich das Ergebnis ihrer Beschlüsse einmal ansehen und über das Geschehene nachdenken.
Nach-denken ist nicht vorgesehen, Politiker handeln. Die Leitlinie ihres Handelns ist Wachstum – Flensburg, die wachsende Stadt, ein Freibrief für Investoren und zukünftige Bausünden.
Wir alle wissen, dass es stetiges Wachstum ohne schwerwiegende negative Folgen nicht gibt. Und dabei sind die seit Jahren überall spürbaren Klimaveränderungen weiß Gott nicht das einzige Problem.
Wer sich das Drama um den Flensburger Bahnhofswald vergegenwärtigt und hier umschaut, der weiß, dass wir den meisten Flensburger Kommunalpolitikern nicht trauen können, sie reden von Nachhaltigkeit und Flensburger Klimapakt, in Wahrheit haben sie keinen Respekt vor der Natur.
Und genau deshalb müssen wir alle weiter aktiv und offensiv bleiben, hier im Bahnhofsviertel und auch bei anderen geplanten Projekten, um die Natur in Flensburg so weit es irgend geht, zu erhalten.
Die Banner, die Ihr im verbliebenen Teil des Waldes seht, sind der sichtbare Ausdruck dafür, dass wir nicht aufgeben werden.
In Zusammenarbeit mit dem BUND klagen wir gegen die Waldumwandlung und kämpfen weiter gegen den geplanten Bau von Hotel und Parkhaus.
Spenden zur Unterstützung bzw. Finanzierung der Klage sind sehr willkommen und leider auch nötig.
Jeden Donnerstag Nachmittag halten wir wieder eine Mahnwache in der Bahnhofstraße und sind auch sonst jederzeit erreichbar ( Kontaktmöglichkeiten siehe z.B. Flyer ).
Ein großer Teil des Bahnhofswaldes steht noch. ES GEHT UM MEHR ALS DU DENKST sagt dieser Wald und genau deshalb ist Aufgeben keine Option.“
