Am 1. Dezember gingen Antimilitarist*innen und Umweltaktivist*innen in die Sitzung des Städtischen Umwelt- und Planungsausschuß (SUPA) im Bürgersaal des Flensburger Rathauses und machten mit Transparenten, Spruchbändern und ausgestreutem Laub unter dem Motto „Bäume statt Panzer!“ klar, dass sie den Panzerbau der FFG und die geplante Waldvernichtung ablehnen Ausschussvorsitzender Axel Kohrt (SPD) und seine Kolleg*innen waren überrascht über den lautstarken und wütenden Protest.
Dann beschloss der SUPA die Vorlage für die Ratsversammlung am folgenden Donnerstag. Darin stand der für die Flensburger Bürger fataler und unerträglicher Satz „Flensburg bleibt führender Wirtschaftsstandort in der Region. Flensburg macht Wirtschaft zum kommunalen Handlungsschwerpunkt“.
Wir fordern statt dessen: „Flensburg soll ein Ort mit guter Lebensqualität bleiben. Flensburg macht Umwelt- und Klimaschutz und den Erhalt der Lebensqualität in Flensburg zum kommunalen Handlungsschwerpunkt und setzt sich für Frieden und Abrüstung ein anstatt ein Waldstück dem Panzerbau zu opfern“
Zur Ratsversammlung am 3.12.20 hatte die DFG-VK zu einer Mahnwache aufgerufen.
Die Mitglieder der Ratsversammlung mußten symbolisch über Leichen gehen um zu ihrer Sitzung zu kommen. Vor dem Deutschen Haus gab es Protest.
Dieses Bild veröffentlichte der SHZ-VerlagDieses Bild ist aus der Flensborg Avis
Wer den Klueser Wald opfern will, das auch noch ohne Bebauungsplan und Umweltverträglichkeitsprüfung, unterläuft damit den Minimalstandard kommunaler Demokratie.
In der Sitzung hatte Ratsfrau Gabriele Ritter (Linke) nämlich versucht, die Pläne der FFG in das Bebauungsplan-Verfahren mit aufzunehmen. Eine solche Verhinderungsplanung sei jedoch rechtlich anfechtbar, drohte Stefan Thomsen, planungspolitischer Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen: „Das wird Kosten für die Stadt verursachen“. Er appellierte an Gabriele Ritter, den Antrag zurückzuziehen. Dieser wurde schließlich mehrheitlich abgelehnt.
„Aktuell ist keine Vertrauensgrundlage gegenüber der FFG vorhanden. Wer ohne Erlaubnis einen Haufen Bäume fällt, legt die Axt an die Zukunft der Jugend,“so Kianusch Stender, Vorsitzender der Jusos Flensburg laut Flensburger Tageblatt.
Mahnwache am 4.12.2020 vor Rheinmatall-Defence und FFGAbrüstung statt Sozialabbau
Die Mahnwache am 4.12. um 13.00 Uhr war von den Teilnehmern der vorherigen Mahnwache bereits am 6.11. festgelegt worden. Diese fand statt vor dem Betriebsgelände von FFG und Rheinmetall-Defence an der Werftstraße-Schiffbrücke. Das Tor war bereits geschlossen und die Belegschaft schon vor 13.00 Uhr ins Wochenende geschickt worden.
Abrüsten statt AbholzenMenschenbreiProfit mit KriegRheinmetall KleinkalibermunitiomFlensburger Friedens Gesellschaft statt FFG PanzerbauProtest in Bewegung
Am Ende der Mahnwache einigten sich die Teilnehmenden, daß die nächste Mahnwache am Freitag den 18.12. 2020 wieder um 13.00 Uhr am selben Ort stattfindet.
Plenum zur Planung weiterer Aktivitäten im „Coronaabstand“
Nach der Veröffentlichung des „Holzweg“-Beitrages erhielten wir eine Mail, die hier auszugsweise wiedergegeben wird, denn es geht uns nicht darum, Panik zu machen. Ob es ein „Rückrudern“ nach der Veröffentlichung ist oder von vorneherein nur eine Pappel fallen sollte, bleibt offen.
„Es wird nur eine Pappel gefällt werden müssen, da diese von einem Pilz befallen ist und von Innen heraus fault. Bei den restlichen Bäumen finden entsprechende Baumpflegearbeiten statt. Eigentlich wollte man so lange warten, bis Baurecht herrscht, damit die Stadt die Kosten der Fällung hätte sparen können. Aber der Fortgang der Erkrankung ließ dies nicht mehr zu.“
Im Avis-Beitrag, die den Anstoß zu diesem Beitrag gegeben hatte, war von „Pappeln“ die Rede, also grammatische Form Mehrzahl. Jetzt soll es nur noch eine (1) Pappel sein. Dann bleiben die Mehrzahl der Pappeln zunächst stehen. Denn es gibt keine verbindliche Aussage, die Bäume bleiben solange stehen, wie sie gesund sind. Interessant ist die Aussage, daß sich die Stadt die Kosten der Fällung sparen wollte, deshalb abwarten wollte, „bis Baurecht herrscht“. Im Rahmen einer Bebauung würden die Pappeln dann später doch noch gefällt werden.
Welche Art der Bebauung vorgesehen wird, darüber erhielten wir Informationen, aber nicht aus Primärquellen. Eine davon ist aber gar nicht so weit von dem von uns vorgeschlagenen „Honnefer Modell“ der öffentlichen Nutzung entfernt (siehe https://dkpflensburg.wordpress.com/2020/10/07/stadt-flensburg-weiter-auf-dem-holzweg/), erscheint aber zur Zeit als das weniger wahrscheinlichere.
Weitere Pappeln sollen am Tegelbarg fallen. Wir haben dort keine kranken Pappeln gefunden. Diese imposanten Exemplare hier sehen ganz gesund aus, sind im Vergleich zur Fußgängerin wohl über zwanzig Meter hoch gewachsen. Die unteren Äste bis in Höhe der Straßenlaterne sind entfernt, damit können sowohl Naturschützer und auch Autofahrer gut leben.
Für diesen alten Baum am Tegelbarg ist es zu spät, der ist bereits abgeholzt worden. An der Baumscheibe ist jedoch auch lange Zeit nach der Fällung noch zu erkennen, daß dieser Baum keinesfalls Stammfäule hatte oder hohl war. Das war ein alter großer standfester Baum gewesen
Zu gefällten Bäumen am Tegelbarg erhielten wir den Hinweis, daß sie deswegen fallen mußten, weil durch die Bäume Fassaden von außen schwarz würden. Nun ist es richtig, daß bei erhöhter Luftfeuchtigkeit Fassaden von außen Kondenswasser annehmen. Dann nämlich, wenn die Temperatur der Außenfläche eines Gebäudes niedriger ist als die der Umgebungsluft. Dieses ist bei Styropordämmung und wasserundurchlässigem Plastikputz oft der Fall, da schimmelt ein Haus von Außen wie von Innen gleichermaßen, weil es keine Diffusion der Feuchtigkeit durch die Mauer mehr gibt. Die Lösung wäre diffusionsoffenes Mauerwerk und nicht Baumfällung, denn am schwarzen Schimmel ist nicht der Baum schuld, sondern die dumm durchgeführte Fassadendämmung mit Plastik und Styropor. Der hier abgebildete Baumstumpf stand übrigens mehr als 30 m von der nächsten Fassade entfernt.
Am Bahnhofswald wird das Baumfällen wie folgt kommentiert:
Infotafel, gesehen bei der Mahnwache am Bahnhofswald
Auch die Pappeln Am Industriehafen sollen abgeholzt weden
Unter der Überschrift „Fake News“ erfährt der Leser aus der Flensborg Avis vom 05. Oktober 2020, dass eine Rodung des Bahnhofswaldes nicht vorgesehen sei. Niemand hat die Absicht ein Hotel zu bauen. Und niemand hat die Absicht, dafür den Bahnhofswald zu roden, Und die Bürgerinitiative, die noch versucht, den Abholzungswahnsinn auf dem Rechtswege zu stoppen, und die Besetzer, die die Baumfällungen seit dem 1. Oktober verhindern, seien „Fake News“ aufgesessen, wenn man dem Pressesprecher der Stadt Flensburg Glauben schenkt. Der Beitrag bestreitet gar nicht, dass Baumfällungen stattgefunden hätten. Nur seien sie nicht für den Hotelbau, sondern für „Probebohrungen“.
Welchen Sinn machen „Probebohrungen“ im Bahnhofswald, wenn sie nicht der Vorbereitung des Hotelbaus und des Parkhauses dienen?
Ein Statiker bräuchte sicher Informationen darüber, wie tief unter dem Humus des Waldes und dem durch die Quelle nassen weichen Boden ein festes Gestein zu finden wäre, auf dem die Fundamente eines monströsen Bauwerkes am Hang angebracht werden können. Wenn das Gelände nicht bebaut werden soll, braucht niemand „Probebohrungen“. Ölvorkommen, die mitten in Flensburg gefördert werden sollen, sind dort wohl kaum zu erwarten.
Bereits die Fällung der „untermaßigen“ Bäume und die „Probebohrungen“ müssen verhindert werden. Deshalb ist die Besetzung des Bahnhofswaldes wichtig und richtig. Wir haben bereits für die Finanzierung der Normenkontrollklage der Bürgerinitiative gespendet und hoffen, das tun auch noch viele andere Flensburger*innen. Mit der DKP geht das sogar steuerabzugsfähig, siehe unten. https://dkpflensburg.wordpress.com/2020/10/03/bahnhofswald-baumbesetzung-und-mahnwache-unterstuetzen/
Bahnhofswaldmahnwache nachtaktiv
Dann erfahren wir dank des „Fake News“ Beitrag aber auch, wo die Stadt Flensburg sonst noch abzuholzen gedenkt. Unter anderem sind die Pappeln auf der Halbinsel Am Industriehafen von Abholzung bedroht. Die Stadt Flensburg gibt zwar vor, es würden diese Bäume im Stadtgebiet gefällt „um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten“ und „Bei allen betroffenen Bäumen ist die Standsicherheit gefährdet und eine Fällung aus Gründen der Verkehrssicherheit unumgänglich.“
Die Pappeln bieten Windschutz, wenn Besucher auf den Bierbänken des „Piraten-Nest“ sitzen
Wie aber jeder interessierte Mensch, der sich auf den Weg macht, mit eigenen Augen sehen kann, liegen ein krankhafter Pilz- und Bakterienbefall oder Fäule im Stammfuß bei den Pappeln Am Industriehafen nicht vor. Diese Pappeln leben seit Jahrzehnten in Flensburg, haben schon vielen Stürmen getrotzt. Die Stürme „Christian“ und „Kyrill“, die in Schleswig-Holstein und Sønderjylland viele Hektar Wald vernichtet haben, konnten diesen Pappeln nichts anhaben. Verkehrssicherheit ist an diesem Standort ein schlechter Witz.
Parkplatz vor den Pappeln
Dort gibt es nur eine Stichstraße zu einem kleinen Parkplatz für weniger als zehn Autos. Für ganz Vorsichtige reicht ein Verkehrsschild, daß bei Windstärken mit Orkenböen aus Südwest der Parkplatz nur auf Eigene Gefahr benutzt werden sollte. Dieser zentral gelegene ruhige Ort wird auch an einem feuchten Herbstabend von Ruhe und Erholung suchenden Menschen aufgesucht. Bänke und Steine an der Uferböschung waren besetzt, nur die Gastronomie des „Piraten-Nest“ hatte geschlossen.
Wem stehen diese alten Pappeln im Weg? Den profigieriger Spekulanten. Zunächst müssen die Bäume entfernt werden, dann wäre die Halbinsel Am Industriehafen mit Häusern mit Fördeblick zu bebauen für wenige Menschen, die sich Neubaumieten leisten können und der Erholungsort für die Menschen ist unwiderbringlich verloren. Es geht auch anders, das kann man in der Stadt Bad Honnef sehen:
Gestaltungsvorschlag für die Nordspitze der Halbinsel am Industriehafen: Aufforsten statt Abholzen.
Da gibt es eine von Rhein und Ohrbach umgebene Halbinsel, die nördliche Hälfte der Insel „Grafenwerth“, die ist dicht aufgeforstet und dort gibt es einen Kinderspielplatz und einen Biergarten, Treffpunkt für Familien und Touristen. Die Halbinsel Am Industriehafen könnte ebenso aufgeforstet werden, das „Piraten-Nest“ könnte für die Versorgung mit Speisen und Getränken genutzt werden, dann bleibt das Gelände als Erholungsort erhalten.
„Piraten – Nest“ hatte leider geschlossen
Es könnten sich aber auch Menschen erholen, die weniger Geld haben und sich am Wasser selbst verköstigen und den Blick über die Förde beim Schnacken und sich erholen genießen. Die Stadt Flensburg muss allen Menschen Naherholung bieten und nicht nur einigen wenigen Reichen, die sich teures Eigentum und hohe Mieten leisten können. Die überparteiliche Bürgerinitiative IG Ostufer favorisiert ebenfalls die Nutzung des Geländes Am Industriehafen – Harniskaispitze als Naherholungsgebiet für die Bürger.
Das Gelände darf nicht durch Investoren zugebaut werden, die Gebäude nur als vermeintlich krisensicherere Geldanlage ansehen. Wenn sie dann leer stehen und nicht genutzt werden, sei es immer noch sicherer als wenn Geld auf den Konten der Banken liegt, wo es in einer Finanzmarktkrise, Überproduktions- und Absatzkrise zu erheblichen Verlusten kommt.
Ein Finanzkapitalist will die Bäume des Bahnhofswaldes fällen lassen, um auf diesem Grundstück ein Hotel bauen zu lassen. Die Flensburger Ratsversammlung hat dem mehrheitlich zugestimmt. Nachdem am 1. Oktober einige Lakaien des Finanzkapitalisten gesehen wurden, die im Bahnhofswald Bäume markierten, der Verdacht liegt nahe, daß diese Bäume damit zur Fällung ausgewählt wurden, haben einige Menschen den Bahnhofswald besetzt.
Baumhaus für die Besetzer
Auf dem Gehweg davor war eine Mahnwache angemeldet und auch genehmigt worden. Ziel ist es, zu verhindern, daß Fakten geschaffen werden, in dem der Baumbestand unwiederbringlich vernichtet wird, bevor über die Normenkontrollklage der Bürgerinitiative gerichtlich entschieden ist. Die Aktion ist zunächst bis zum Mittwoch geplant in der Hoffnung, bis dahin gibt es die einstweilige Verfügung, die das Bäume fällen untersagt, wenn nicht, dann wird die Aktion verlängert.
Mahnwache in der Bahnhofstraße
Wir rufen auf, die Besetzung des Bahnhofswaldes aktiv zu unterstützen.
Zur Finanzierung der Normenkontrollklage der Bürgerinitiative hat die DKP bereits 700 Euro an Spenden an die Bürgerinitiative überwiesen, aber es darf gerne noch mehr sein.
Nicht noch mehr Beton in Flensburg, sondern Natur schützen und die Bäume erhalten, den Bahnhofswald retten und die Bürgerinitiative politisch und finanziell unterstützen!
Mit steuerabzugsfähiger Spendenbescheinigung über das Konto der DKP Flensburg als Durchlaufspende:
wichtig ist der Verwendungszweck Bahnhofswald Wir benötigen dafür natürlich auch den Namen des Spenders und die Anschrift, an die die Spendenbescheinigung geschickt werden soll, am einfachsten: Mail senden an dkpflensburg@gmail.com.
Rettet den Bahnhofswald, die restlichen Kleingärten und alle noch vorhandenen Grünflächen auf dem Stadtgebiet!
gesehen im Volkspark
und gegen den Umweltfrevel der Flensburger Ratsversammlung
Der Bahnhofswald in Flensburg ist durch profitgierige Investoren und den Beschluss der Mehrheit der Ratsversammlung, dass diese Kapitalisten Bäume fällen und an der Stelle ein Hotel und ein Parkhaus bauen lassen dürfen, akut gefährdet. Trotz offenkundiger Folgeschäden für das Klima im Flensburger Innenstadtbereich hat die Kommunalpolitik beschlossen, dass das Projekt dennoch realisiert werden soll. Um den Wald zu retten, bleibt nur der Weg, eine sogenannte Normenkontrollklage durchzuführen. Die Bürgerinitiative Bahnhofsviertel Flensburg hat bereits rechtliche Beratung in Anspruch genommen. Weil diese positive Aussichten bescheinigt, hat die Bürgerinitiative entschieden, die Klage auf den Weg zu bringen.
Wir haben in unserer DKP-Parteigruppe beschlossen, die Klage zur Rettung des Flensburger Bahnhofswaldes zu unterstützen, mit zunächst 200 Euro. Das Geld überweist unsere Kassiererin direkt an die Bürgerinitiative. Sollten bei der DKP weitere zweckgebundene Spenden eingehen unser Konto eingehen: DKP BV S-H IBAN DE32 2105 0170 1002 7353 38 Foerde-Sparkasse, wichtig ist das Stichwort: Bahnhofswald,
erhalten die Spendenden steuerabzugsfähige Spendenbescheinigungen und das Geld wird dann selbstverständlich nur zur Unterstützung der politischen Arbeit der Bürgerinitiative verwendet. Wir nutzen dafür unser „Parteienprivileg“ und können nur hoffen, daß andere umweltbewußte Parteien es dann ebenso machen werden, wenn auch vielleicht nicht gerade die, die in der Ratsversammlung für die Abholzung und den unsinnigen Hotelbau stimmten. Die Ziele der Bürgerinitiative Bahnhofswald stimmen mit der Umweltprogrammatik unserer Partei überein, deshalb wollen wir sie unterstützen.
Wir haben schon früher zu der Problematik berichtet:
Es ist sinnvoll, alle juristischen Möglichkeiten zu nutzen, den Bahnhofswald zu retten und allein schon durch längere Verfahrensdauer den profitgierigen Investoren ihre umweltschädlichen Projekte zu verteuern. Wenn wir uns konsequent wehren, dann werden sich die Profitgeier andere Opfer suchen und um Flensburg einen Bogen machen. Bei der „Wandermülldeponie“ ist es uns ja auch gelungen: Die kam nicht nach Sünderup, dort steht jetzt Wohnbebauung. Die Menschen in Kragstedt und Langballig haben sich ebenso gewehrt und haben die Mülldeponie ebenfalls nicht bekommen.
Kleingartengelände am Südrand des Volksparks, dieses Foto wurde 2017 veröffentlichtebenfalls vom Wasserturm aus aufgenommen, jedoch 2020, mit weniger Grün
Der Bahnhofswald steht nicht allein. Es wurden in den letzten Jahren systematisch innerstädtische Grünflächen und CO2-Senken zerstört. Von ehemals 10 000 Kleingartenparzellen vor fünfzig Jahren sind nur noch 2000 übrig. Viele davon fielen dem Bau der Osttangente zum Opfer, andere ( z.B. an der Kanzleistraße und am Volkspark) wurden den Bauspekulanten überlassen, die die Flächen dann zugebaut haben.
zwischen den neuen Häusern hier immerhin drei kleine neue Bäume
Noch mehr innerstädtische Kleingärten werden plattgemacht, sollte ein Krankenhaus am Peelwatt und eine Brauerei an der „Stillen Liebe“ gebaut werden. Diese Großbaustellen an den Stadtrand mit guter Verkehrsanbindung zu verlegen, etwa zum Flugplatz Schäferhaus, wäre die gute Alternative. Dort würden Landwirte Flächen gerne als Bauland verkaufen, die bebaut werden könnten, ohne dass Bäume abgeholzt werden. Aabenraa hat es richtig gemacht: das Krankenhaus liegt dicht an der Autobahnabfahrt, so daß Rettungswagen aus ganz Sønderjylland es erreichen können, ohne überlebenswichtige Zeit im Stadtverkehr zu verlieren. Die Betriebe mit starkem LKW-Verkehr liegen in Dänemark an der Autobahn zwischen Aabenraa und Rødekro sowie in Padborg. Keine Stadt in Sønderjylland ist so verdichtet wie Flensburg. Dort sind weniger Wohneinheiten pro Flächeneinheit, dazwischen mehr Grün. Die Menschen haben mehr Platz und Luft zum Atmen, denn der Verkehr wird über Umgehungsstraßen draußen gehalten. Nur Flensburg will die Blaulichtfahrzeuge und die tonnenschweren Bierlaster weiterhin durch die Stadt fahren lassen, anstatt die Chance zu nutzen, sie an den Stadtrand zu verbannen. Das trägt sicher nicht zur innerstädtischen Klimaverbesserung bei.
Bauer Knop hatte mit seiner Landwirtschaft ebenfalls eine CO2-Senke auf Flensburger Stadtgebiet erzeugt, er wurde enteignet für eine Baulandspekulantenerschließungsstraße!
Auch der Wald in Klues ist eine CO2-Senke auf Flensburger Stadtgebiet. Ein Teil dieses Waldes ist bereits abgeholzt worden, damit der Rüstungskonzern eine Panzerhalle bauen konnte, wir berichteten:
Jetzt will der Rüstungskonzern noch eine weitere Panzerhalle bauen und dafür die übriggebliebenen Bäume auf dem alten Danfossgelände bis hin zur Westtangente B200 abholzen. Wir brauchen keine Rüstungsproduktion, wir brauchen keinen Krieg. Aber wir brauchen Sauerstoff und den liefern uns – Bäume.
Alle diese Projekte, die mit Abholzung auf Flensburger Stadtgebiet verbunden sind, wären undurchführbar, gäbe es verpflichtend eine Klimaverträglichkeitsprüfung vor allen Entscheidungen der Ratsversammlung.
Klimastreiktag 25. September, auch dort war die Abholzung Thema: Bahnhofswald, Kleingärten und der Wald in Klues auf dem ehemaligen Danfossgelände, der der Rüstungsproduktion weichen soll.
Alle Flensburger Hotels sind zu keinem Zeitpunkt voll ausgelastet. Weitere neue Hotels brauchen wir nicht.
Aber wir brauchen doch Wohnraum!
Ja, aber auch dafür müssen wir keine innerstädtischen Grünflächen als CO2-Senken vernichten. Flensburg hat noch genügend Altbaubestand. Diese vorhandenen, teilweise sogar leerstehenden Bauten müssen nur ausgebaut oder saniert werden. Auch wenn Immobilienspekulanten mit Neubauten größeren Profit zu erzielen hoffen: Renovierung vorhandener Gebäude ist immer umweltschonender und klimafreundlicher. Wir brauchen vor allem keinen neuen Wohnraum, der zu überteuerten Preisen an die sogenannten Besserverdienenden angeboten wird. In diesem Preissegment gibt es sogar Leerstand. Die oben abgebildeten Häuser am Wasserturm sind keine Sozialwohnungen. Wir brauchen Wohnraum, der für die Mehrheit der Flensburger bezahlbar ist. Den schaffen wir nicht durch Luxusneubauten, sondern durch Erhalt und Sanierung einer wirtschaftlich abgeschriebenen alten Bausubstanz.
Klimakiller Zement
Zum Aufbau braucht man große Mengen Zement. Und Zement ist ein Klimakiller, denn bei der Herstellung wird CO2 freigesetzt.
Heidelberg Zement steht an zweiter Stelle der klimaschädlichen Betriebe zwischen den größten Energiekonzernen EON und RWE.
Bei der Zementproduktion wird Calciumcarbonat CaCO3 bei 1450 °C zu gebranntem Kalk, Calciumoxid CaO und CO2 wird freigesetzt.
CaCO3=> CaO + CO2.
In Molgewichten heißt dies: Calciumcarbonat 40+12+3*16 = 100
Calciumoxid 40 + 16 = 56
Kohlendioxid 21 + 2*16 =44
Auf 56 kg Zement kämen demnach 44 kg Kohlendioxid, aber das wäre falsch. Denn handelsüblicher Zement besteht nur zu etwa 60 bis 66% aus gebranntem Kalk, hinzu kommen Silizium-, Aluminium- und Eisenoxide, für wasserundurchlässige Betone noch Trass, Puzzolan oder Flugasche. Deswegen setzt die Herstellung von Zement nur etwa die Hälfte seines Gewichtes an CO2 frei.
Aber diese Masse muss auf über 1450 °C erhitzt werden und dafür braucht man auch wieder Energie. Und wenn denn nun diese Energie durch Verbrennung fossiler Energieträger erzeugt wird, dann entsteht durch die Verbrennung noch einmal fast so viel CO2 wie durch die Freisetzung aus dem Calciumcarbonat.
Gesamtbilanz der Zementproduktion:
Masse und Gewicht des freigesetzten CO2 entspricht in etwa der Masse und Gewicht von Zement.
Wenn Zement unter Wasserzusatz im Beton abbindet, entsteht gelöschter Kalk, Calciumhydroxid:
CaO + H2O => Ca(OH)2.
An der Oberfläche verwittert Beton: Ca(OH)2 + CO2 => CaCO3 + H2O. Dieser kohlendioxidbindende Effekt tritt jedoch nur an der Oberfläche auf, wo der Beton mit dem Kohlendioxid aus der Atmosphäre in Kontakt kommt, nicht im Inneren eines Betonkörpers, außerdem ist dieses ein sehr langsamer Effekt. Der Temperaturanstieg auf unserer Erde ist schneller.
Nicht noch mehr Beton in Flensburg, sondern Natur schützen und die Bäume erhalten, den Bahnhofswald retten und die Bürgerinitiative politisch und finanziell unterstützen!
Mit steuerabzugsfähiger Spendenbescheinigung über das Konto der DKP Flensburg als Durchlaufspende:
Wir benötigen dafür natürlich auch den Namen des Spenders und die Anschrift, an die die Spendenbescheinigung geschickt werden soll, am einfachsten: Mail senden an dkpflensburg@gmail.com.
Wer als Nichtkommunist Berührungsängste hat und zur Rettung des Bahnhofswaldes nicht über unsere Partei spenden möchte, kann es auch direkt auf das Konto der Kassiererin der Bürgerinitiative tun:
(von dort gibt es allerdings keine steuerabzugsfähige Spendenbescheinigung, sondern der „startnext“ Betreiber erwartett zusätzlich noch eine Spende an sich selbst)
Egal welchen Zahlungsweg Ihr wählt, Hauptsache es kommt Geld rein für eine erfolgreiche Normenkontrollklage zur Rettung des Flensburger Bahnhofswaldes.
Denn wenn der Bahnhofswald verloren ginge, hören die Profitgeier und Bauspekulanten ja nicht auf, die wollen dann den Wald in Klues für ihre Rüstungsproduktion, die Kleingartengelände Peelwatt und „Stille Liebe“ plattmachen, auch der Volkspark ist in Gefahr. Obwohl die restlichen Kleingärten dort alle genutzt werden, sind sie für Bauspekulanten ein Objekt der Begierde. Wir müssen sie verteidigen gegen die Dummheit der Entscheidungsträger in der Ratsversammlung.
Gartenlaube und Gewächshaus, Heimat für Erholung und ErnährungLebensraum auch für das Reh neben dem Gewächshauswie lange halten die innenstädtischen Kleingärten stand, wenn sie von Bebauung bedroht sind ?