Die Stadtwerke Flensburg gehören zu 100 % der Stadt und stoßen jedes Jahr mehr als eine halbe Million Tonnen Kohlendioxid (CO2) aus. Dazu kommen noch weit über 100.000 kg Schwefeldioxid (SO2) sowie weitere gesundheits- und klimaschädliche Stoffe. Das ist der größte Verschmutzer der Region. Die Stadtwerke geben jährlich über 30 Millionen Euro für Verschmutzungsrechte aus, das Geld wird von den Bürger*innen der Stadt über die Heizkostenrechnung eingetrieben, also jede*r mit Fernwärmeanschluss zahlt über 300 Euro allein dafür.
Flensburger Bürger*innen haben sich zu einem Klimabegehren Flensburg zusammengeschlossen und gemäß § 16 g der Gemeindeordnung ein Bürger*innenbegehren formuliert:
Klimabegehren Flensburg: Unsere Energie ist erneuerbar!
Die Unterzeichnenden beantragen, dass folgende Angelegenheit der Stadt Flensburg zum Bürgerentscheid gestellt wird:
„Sind Sie dafür, dass die Stadt Flensburg die Geschäftsführung der Stadtwerke Flensburg GmbH anweist, dass diese in den von ihr betriebenen Heizkraftwerken fossile Brennstoffe zur Produktion von Wärme und Strom derart reduziert, dass ab 2028 nur noch max. 50 %, ab 2032 noch max. 25 % und ab 2035 0 % der CO²-Mengen von 2019 ausgestoßen werden, wobei die Stadtwerke Flensburg GmbH die dadurch wegfallenden Leistungen durch CO²-freie erneuerbare Energien ersetzen?“
Da die Stadtwerke sich im Besitz der Stadt befindet, kann die Stadt so eine Weisung geben. Wäre es Besitz eines profitorientierten privaten Investors, wäre es dessen „unternehmerische Freiheit“, das Klima weiter zu schädigen. Es zahlt sich nun aus, daß wir seit 2003 die Pläne geldgieriger Stadtvertreter, die Stadtwerke an ausländische Investoren zu verkaufen und zu Lasten der Energieverbraucher mit cross-border-leasing zurückzumieten, verhindern konnten. Aber dafür ist es nötig, daß die Bürger der Stadt Flensburg quasi als Eigentümer der Stadtwerke ihre Rechte wahrnehmen und es ihnen nicht egal ist, dass ihre Stadtwerke weiter die Umwelt schädigen. Bislang hat die Geschäftsführung nichts Gutes für die Umwelt gemacht: es wurden Millionen Euro für einen Gasbrenner verschwendet. Das russische Erdgas hat wegen des Methanausstoßes eine ebenso schlechte Klimabilanz wie die schmutzigste Kohle. Wenn denn nun künftig wegen der Russlandsanktionen vermehrt USamerikanisches durch Fracking gewonnenes Flüssiggas verbrannt würde, wird die klimaschädliche Wirkung noch weiter gesteigert. Wir hatten dazu berichtet: https://dkpflensburg.wordpress.com/2019/12/03/zur-angeblichen-klimafreundlichkeit-des-gasbrenners-der-flensburger-stadtwerke/
Die Deutsche Kommunistische Partei unterstützt das Klimabegehren Flensburg.
Flensburger Kommunisten unterschreiben das Klimabegehren und sammeln Unterschriften.
Wer bezahlt für die Energiewende und den Klimaschutz?
Kleinverbraucher subventionieren mit ihren Grundgebühren den Mehrverbrauch der Energieverschwender. Kleinverbraucher sparen Energie und arme Menschen frieren.
Eisbären haben es zu warm und die Menschen im Winter zu kalt
Obwohl im neuen Koalitionsvertrag eine tatsächliche Energie- oder Verkehrswende noch nicht einmal angedacht ist, steht die Strompreiserhöhung der Stadtwerke Flensburg bereits fest. Die Geringverbraucher bezahlen die steigenden Grundgebühren und zusätzlich die ebenfalls steigenden Verbrauchskosten. Bezahlen sollen vor Allem die Werktätigen.
Die Unternehmen als Großverbraucher bekommen weiterhin den Strom zum günstigeren Rabattpreis. Sie verbrauchen viel und bezahlen deutlich weniger. Die Masse der Kleinverbraucher bezahlen über die vieln Grundgebühren für die Bereitstellung des Stromanschlusses, auch wenn ihre Verbrauchskosten kaum über der Grundgebühr liegen.
Mit der erneuten Strompreiserhöhung der Stadtwerke Flensburg muss eine Durchschnittsfamilie bis zu 100 Euro im Jahr mehr für Strom ausgeben.
Die Unternehmen bekommen weiterhin ihren subventionerten Strom über großzügigen Mengenrabatt.
Der Verbrauch einer Kilowattstunde ist eine Kilowattstunde egal wer sie verbraucht.
Deshalb soll jede Kilowattstunde den gleichen Preis haben.
Deswegen fordern wir:
Die Abschaffung der Grundgebühr am Anteil der Stromkosten
Die Kosten für Bereitstellung und Wartung und Verwaltung der Stromleitungen werden vollständig auf den Verbrauch umgelegt. Wer viel verbraucht, nutzt das Stromnetz vermehrt und zahlt damit auch mehr für die Bereitstellung.
Großverbraucher solen keine Rabatte auf den Strompreis mehrbekommen und bezahlen genau so viel für jede Kilowattstunde wie andere Stromkunden. Damit werden auch diejenigen zum Energisparen angeregt, die den größten Verbrauch haben.
Als DKP treten wir für eine soziale und gerechte Gesellschaft ein, in der nicht die Kapitalisten gehätschelt und gefördert werden.
In diesem Sinne wünschen wir trotz der politischen Lage erholsame Feiertage und würden uns freuen, Sie bei einer unserer nächsten Aktionen begrüßen zu dürfen.
Kommunisten beteiligen sich regelmäßig an den Aktionen gegen den Drohnen- und Tornadostandort Jagel, das nächste Mal am 22.1.2022, dem Jahrestag des Inkrafttretens des Atomwaffenverbotsvertrages. Der Verbrauch eines Tornados ist für eine Flugstunde derart hoch, daß ein Werktätiger damit sein Haus etwa fünf Jahre lang heizen kann ,
Am 18.Juni 2021 fand in Flensburg eine Demonstration der Arbeitsgruppe Klima Flensburg statt, an der wir uns mit vielen anderen Flensburger*innen beteiligten.
Andreas vom Bündnis Solidarische Stadt am Mikrofon
Auf der Kundgebung vor dem Rathaus argumentierte Andreas vom Bündnis Solidarisches Flensburg gegen die Stadtwerke mit ihrer Erdgasverbrennung. Er sieht dieses als sinnlose Geldverschwendung.
Wir hatten hier auf dieser Seite auf die Klimaschädlichkeit der Erdgasverbrennung aufgrund des Entweichens von Methan in die Atmosphäre bereits hingewiesen
Auf der Kundgebung am Südermarkt stellte Philipp die Zusammensetzung des Strommix der Stadtwerke dar: Mehrheitlich Verbrennung fossiler Energien (rot, grau, schwarz). Gelb ist der Anteil von Atomstrom, Grün der aus regenerativen Energien. Bei der Fermwärme gibt es keine regenerativen Energien sondern nur Verbrennung fossiler Energien und sogenannter Ersatzbrennstoffe, das ist die Müllverbrennung.
Wir brauchen Stadtwerke, die sich nicht am Profitinteresse orientieren, sondern an den in Flensburg wohnenden Menschen und an den Erfordernissen unserer natürlichen Umwelt. Viele Flensburger*innen haben zum Ausdruck gebracht, daß sie Umweltschutz und Klimaschutz im Kapitalismus nicht durchsetzen lassen.
„Rendite und Dividende sind des Klimas frühes Ende“
„Pflegen, Lernen, Wohnen, Trinken darf nicht im Profit versinken“
Einrichtungen der Daseinsvorsorge wie Altersheime, Krankenhäuser, Schulen und Universitäten, Wohnungen und Wasserwerke müssen öffentliches Eigentum sein. Solange es Privateigentum gibt, werden die Privateigentümer*innen dieses für ihren Profit nutzen und nicht zum Wohle aller Menschen. Vergesellschaftung des Eigentums durch die Enteignung klimaschädlicher Privateigentümer*innen ist Voraussetzung für wirksamen Umweltschutz.
Ralph Müller hielt diese Rede während der Klima-Demo auf der Bahnhofsstraße vor dem abgeholzten Bahnhofswald:
„Liebe Mitstreiter, 4 Monate ist es nun her, dass hier an diesem Ort unter mehr als fragwürdigen Umständen die sogenannten Investoren Hansen und Duschkewitz mit gütiger Hilfe der Stadt Flensburg einen Teil des Flensburger Bahnhofswaldes abholzten – einen kleinen, aber ökologisch so wichtigen Wald, für den viele Menschen, insbesondere die Baumbesetzer und die Bürgerinitiative Bahnhofsviertel monatelang gekämpft haben. Was wir jetzt hier sehen, ist grauenvoll, insbesondere wenn wir uns erinnern, wie es hier noch im letzten Sommer ausgesehen hat. Was wir sehen, ist die Rücksichtslosigkeit, mit der die Natur aus dem Weg geräumt wird, wenn es ans Geld verdienen geht; mal trifft es Bäume und Tiere, anderswo Flüsse und Dörfer, in vielen Ländern dieser Welt auch Menschen und deren Kultur. Was wir nicht unmittelbar sehen, sind die zusätzlich entstandenen Schäden, z.B. die schon jetzt nachweisbare Verminderung der Fledermauspopulation. Was wir gar nicht sehen, hier am schwer beschädigten Bahnhofswald, sind Kommunalpolitiker, die sich das Ergebnis ihrer Beschlüsse einmal ansehen und über das Geschehene nachdenken. Nach-denken ist nicht vorgesehen, Politiker handeln. Die Leitlinie ihres Handelns ist Wachstum – Flensburg, die wachsende Stadt, ein Freibrief für Investoren und zukünftige Bausünden. Wir alle wissen, dass es stetiges Wachstum ohne schwerwiegende negative Folgen nicht gibt. Und dabei sind die seit Jahren überall spürbaren Klimaveränderungen weiß Gott nicht das einzige Problem. Wer sich das Drama um den Flensburger Bahnhofswald vergegenwärtigt und hier umschaut, der weiß, dass wir den meisten Flensburger Kommunalpolitikern nicht trauen können, sie reden von Nachhaltigkeit und Flensburger Klimapakt, in Wahrheit haben sie keinen Respekt vor der Natur. Und genau deshalb müssen wir alle weiter aktiv und offensiv bleiben, hier im Bahnhofsviertel und auch bei anderen geplanten Projekten, um die Natur in Flensburg so weit es irgend geht, zu erhalten. Die Banner, die Ihr im verbliebenen Teil des Waldes seht, sind der sichtbare Ausdruck dafür, dass wir nicht aufgeben werden. In Zusammenarbeit mit dem BUND klagen wir gegen die Waldumwandlung und kämpfen weiter gegen den geplanten Bau von Hotel und Parkhaus. Spenden zur Unterstützung bzw. Finanzierung der Klage sind sehr willkommen und leider auch nötig. Jeden Donnerstag Nachmittag halten wir wieder eine Mahnwache in der Bahnhofstraße und sind auch sonst jederzeit erreichbar ( Kontaktmöglichkeiten siehe z.B. Flyer ). Ein großer Teil des Bahnhofswaldes steht noch. ES GEHT UM MEHR ALS DU DENKST sagt dieser Wald und genau deshalb ist Aufgeben keine Option.“
Nur in Flensburg wird der CO2 Ausstoß gemindert, wenn „schmutzige“ Braunkohle durch Erdgas ersetzt wird.
Hier die gesamte Klimabilanz:
Bei der Förderung von Braunkohle entstehen zusätzliche CO2 Emissionen durch die mit fossiler Energie betriebenen Bagger der Tagebaue, dann wird die Kohle mit Küsten-/Binnenschiffen von der Lausitz oderabwärts und über die Ostsee transportiert, noch mal CO2 durch die Schiffsdiesel für die Fahrt Oder-Ostsee.
Bei der Erdgasförderung entstehen CO2 Emissionen weniger durch die Bohrer und Pumpen, viel mehr durch das dauerhafte Abfackeln des Nebenstromgases, nur entstehen diese nicht hierzulande, sondern in den Erdgasfördergebieten z. B. im sibirischen Urengoi. Für das Klima ist es aber völlig egal, wo auf der Nordhalbkugel das CO2 ausgestoßen wird, ob hier in Flensburg, ein paar hundert (Oder-Lausitz) oder ein paar tausend (Urengoi) Kilometer weiter östlich. Die CO2-Belastung durch die Erdgasförderung kommt nämlich in der Klimadiskussion nicht vor, weil die entsteht ja nicht hierzulande, sondern weit weg.
Und nun der „Hammer“, der den angenommen Vorteil des Erdgases vollends zerschlägt.
Der heißt Methan, CH4
Methan ist als Treibhausgas etwa um den Faktor 25 schädlicher als CO2. Eine Tonne freigesetzten Methan hat die Wirkung von 25 Tonnen CO2 und wenn die Molgewichte 16:44 mitgerechnet werden, ist das Ergebnis:
Ein Kubikmeter Methan hat die Wirkung von 68 Kubikmetern Kohlenstoffdioxid.
Methan wird nur bei der Erdgasförderung freigesetzt, dann noch bei den zahlreichen Leckagen in den Pipelines, nicht aber bei der Förderung der „schmutzigen“ Braunkohle.
Von Philipp Austermann kam der wichtige Hinweis: „Bei Abbau, Lagerung und Transport entweichen zwischen 1.8% und 5.8% des geförderten Erdgases. Der Treibhauseffekt über 100 Jahre ist zwischen 21x und 33x stärker als der von CO₂ – schlimmer noch: über 20 Jahre betrachtet ist es über 80x stärker. Dabei sind gerade die nächsten 20 Jahre extrem entscheidend für die Klimawende! Die Brücke, die diese „Brückentechnologie“ beschreitet, könnte uns also geradewegs in die Klimakatastrophe führen.“
Quelle: wissenschaftlicher Dienst des Bundestages
Der wissenschaftliche Dienst des Bundestages zeigt auf https://www.bundestag.de/resource/blob/406432/70f77c4c170d9048d88dcc3071b7721c/wd-8-056-07-pdf-data.pdf , dass Erdgas in einem Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) mit höherem Wirkungsgrad nur etwa zwei Drittel des CO2 erzeugt wie ein Kohlekraftwerk. Rechnen wir aber nur 2 % Methanverlust mit einer nur 25fachen Treibhauseffektwirkung hinzu, dann beträgt die Summe bereits 116%. Rechnen wir 5 % Methanverlust mit 60facher Treibhauseffektwirkung, dann sind wir bei 366% im Vergleich zur Kohle. Irgendwo dazwischen liegt die Klimaschädlichkeit unseres mit Steuergeldern subventionierten Gasbrenners der Stadtwerke, das ist somit sicher höher als wenn es bei der Kohleverfeuerung geblieben wäre.
Dabei wurde zugunsten der Erdgasförderung angenommen, daß es sich um russisches Erdgas aus Urengoi handelt, das „nur“ abgepumpt wird.
Wenn nun die USA die „North Stream 2“ verhindern wollen, um uns dazu zu erpressen, daß wir US-amerikanisches Frackinggas mit gekühlten Flüssiggastankschiffen quer über den ganzen Atlantik und die Nordsee geliefert bekommen müssen, dann wird die Klimabilanz von Erdgas ganz gruselig. Die Kühlung des Flüssiggases geschieht natürlich durch fossile Energie, und wenn die Kühlanlage ausfällt, gibt es für den Kapitän nur die Wahl, das gesamte Erdgasmethan in die Atmosphäre abzulassen oder die Explosion des Tankers in Kauf zu nehmen. Schon bei der Förderung gilt: „3,6 bis 7,9 Prozent des geförderten Erdgases gehen bei der Schiefergasförderung mittels Fracking insgesamt verloren. Das sei ein Drittel bis zum Doppelten mehr als bei der Förderung von konventionellem Gas“, so der wissenschaftliche Dienst des Bundestages, siehe https://www.bundestag.de/resource/blob/416930/808896c1723c80eba8d9621ad2a7e49a/wd-8-095-14-pdf-data.pdf Die 3,6% bis 7,9%, die „verloren gehen“, entweichen natürlich in die Atmosphäre mit und steigern den Treibhauseffekt.
Die Investition von Steuergeldern in den Gasbrenner der Stadtwerke ist jedenfalls klimapolitisch kein Gewinn.
Das ist Steuergeldverschwendung aus reiner Dummheit.
Erst dann, wenn dieser Brenner mit 100% Biogas betrieben wird, wäre die CO2 Bilanz neutral, aber selbst Naturstrom hat kein 100 % Biogas im Angebot, sondern nur einen Erdgas-Biogas-Mix. Wer kennt einen 100% Biogas-Lieferanten? Am besten einen, der es aus der Biomasse von Brachland erzeugt und nicht zur „Vermaisung“ des ländlichen Raumes beiträgt.
Richtig ist, daß die Stadtwerke klimaschädlichen Großverbrauch belohnt.
Über die Grundgebühr wird die Energieverschwendung an Strom für die Großverbraucher subventioniert.
Über die Grundgebühr wird die Energieverschwendung an Fernwärme für die Großverbraucher subventioniert.
Also die Grundgebühren abschaffen und auf den Verbrauch umlegen, keine Rabatte für Großkunden, eine Kliowattstunde ist eine Kilowattsunde und bleibt eine Kilowattstunde, die für alle gleich viel kostet.
Das belohnt den sparsamen Verbrauch und das ist Klimaschutz.
Die Fernwärme war nur so lange ein Vorteil, wie man den ansonsten in die Atmosphäre abgelassenen Wasserdampf, der bei der Stromerzeugung geradezu „umsonst“ nebenbei anfällt, in die Rohrleitungen presst = Kraft-Wärme-Kopplung.
Aber ab dem Zeitpunkt, wo für die Wärmeerzeugung extra Brennstoff von den Stadtwerken verbrannt wird, hebt der Wirkungsgradverlust durch die schlecht isolierten Rohrleitungen den Klimavorteil der Fernwärme mehr als auf: dann kann ich genausogut dezentral mit Braunkohlebriketts oder Heizöl heizen, der Wärmeverlust durch den Schornstein ist geringer.
Bei einer 50 Jahre alten Kohle- oder Ölheizung gehen etwa 85 % der Wärme ins Haus und 15 % als Verlust durch den Schornstein. Moderne „Brennwertkessel“ schaffen 100%.
Von der Fernwärme der Stadtwerke kommen etwa die Hälfte der Kilowattstunden ins Haus, der Rest wärmt das Erdreich um die Rohre herum. Dort, wo die Fernwärmeleitungen liegen, haben wir eine „Fußbodenheizung“ auf Straßen und Gehwegen, da brauchen wir im Winter schon jetzt keinen Schnee mehr zu fegen.
Und wenn wir es zulassen, daß unsere Politiker so weiter machen, hat es sich mit dem Schneefegen ohnehin bald dauerhaft erledigt.
Die Stadtwerke Flensburg haben eine Erhöhung des Wasserpreises angekündigt. Beim Wasser werden Arbeits- und Grundpreis um 1,6% teurer. Die Stadtwerke behaupten, das seien nur 3 Cent pro 1.000 Liter (m³) oder 0,003 Cent pro Liter.
Trinkwasser ist zum Trinken da
Die 0,003 Cent pro Liter sind irreführend, weil das nur dann zuträfe, wenn diese Preiserhöhung durch eine große Litermenge eines Wasserverschwenders geteilt wird. Für einen sparsamen Verbraucher, der Trinkwasser nur zum Trinken entnimmt, wäre die Preiserhöhung pro Liter sechzigmal so hoch. Das kommt daher, daß die umweltfreundlichen Geringverbraucher ebenso einen Grundpreis zahlen wie die Großverbraucher und Wasserverschwender. Je mehr Wasser verbraucht wird, desto geringer ist der Anteil des Grundpreises pro Liter und desto weniger wirkt sich die Preiserhöhung pro Liter Wasser aus.
Großverbraucher und Wasserverschwender werden mit einem niedrigeren Wasserpreis belohnt und die Umweltbewußten und Sparsamen zahlen für sie mit.
Ein Großverbraucher, der 1 Million Liter Trinkwasser im Jahr
verbraucht, wird sogar mit einer Verringerung der Preiserhöhung auf 0,00001
Cent pro Liter belohnt.
Der Grundpreis für den Wasserverbauch gehört abgeschafft.
Alle Kosten der Trinkwasserversorgung müssen ausschließlich auf den Literpreis umgelegt werden. Rabatte für die Großverbraucher müssen abgeschafft werden.
Nur so ist ein gerechter Trinkwasserpreis pro Liter möglich.
Für die Stadtwerke wäre dies kostenneutral.
Denn ein Liter Trinkwasser ist ein Liter Trinkwasser, egal wer ihn verbraucht.