Mahnwache am Freitag, 10. Juni 2022 ab 11.00 Uhr auf dem Südermarkt in Flensburg
Frieden schaffen geht nur ohne Waffen.
Wir sind nicht bereit, uns mit dem verbrecherischen Krieg in der Ukraine abzufinden. Eine Lösung des Konfliktes kann es nur auf dem Verhandlungswege geben. Militärische Verteidigung ist Selbstzerstörung. Dieses wird an jedem Tag, um den der Krieg verlängert wird, immer aufs Neue bestätigt. Mit der Zustimmung des Bundestages zur Lieferung schwerer Waffen in das Kriegsgebiet läßt sich Deutschland in den Krieg noch weiter hineinziehen. Deutschland macht sich mitschuldig an noch mehr Kriegstoten.
Mit der Ausbildung von Soldaten beider Kriegsparteien machen deutsche Rüstungskonzerne Gewinne:
Ukrainer bei der FFG in Flensburg, siehe https://www.shz.de/lokales/flensburg/artikel/soldaten-aus-der-ukraine-in-flensburg-gesichtet-42055438,
Russen im Rheinmetall-Gefechtsübungszentrum in Mulino, das von einer „Rheinmetall Ltd.“ betrieben wird, die nicht deutschem Recht unterworfen ist. siehe https://correctiv.org/aktuelles/korruption/2022/05/10/rheinmetall-auslandsgeschaeft-bestechung/Im correctiv-Bericht stehen viele Detailinformationen über Rheinmetall-Aktivitäten in Russland, jedoch nichts über eine Beendigung der Kooperation oder gar Schließung des Rheinmetall-Gefechtsübungszentrum in Mulino nach dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
Wir bitten um rege Teilnahme.
Krieg zerstört unsere Umwelt und Klima

CO2-Bilanz von Explosivstoffen
Militärischer Sprengstoff ist zum Beispiel Trinitrotoluol TNT mit der Summenformel C7 H5 N3 O6 und demnach ein Molgewicht von 227. Nun werden bei der Sprengung nicht alle C-Atome zu CO2. Eines davon verbindet sich mit H4 zu Methan CH4, ein weiteres mit H und N zu Cyanwasserstoff HCN, die übrigen fünf oxidieren zu CO und letztlich zu CO2. Fünfmal 44 sind 220, damit ist das Gewicht von CO2 und TNT etwa gleich hoch.
Auch die anderen militärischen hochbrisanten Sprengstoffe enthalten Kohlenstoff und Nitrogruppen in stöchiometrisch passender Menge. Auch dort kann man das Gewicht des eingesetzten Sprengstoffes und das des entstehenden CO2 in etwa gleichsetzen. Militärische Sprengstoffe haben eine Dichte von im Mittel etwa 1,7 g/cm3 (je nach Stoff 1,49 bis 1,98). Über die Verbrauchszahlen militärischen Sprengstoffes in der Bundeswehr gibt es keine vollständigen und zugänglichen Informationen.
Rheinmetall-Defence belieferte die Bundeswehr mit insgesamt 43 438 Geschossen des Typs „DM 121“. Sie kosten 146 Millionen Euro, also etwa 3360 Euro pro Stück. Von 2009 bis 2019 wurden 30 000 Geschosse verbraucht, deshalb die Neubeschaffung. Ein Geschoß DM 121 hat ein Kaliber = Durchmesser von 155 mm und aus dem Durchmesser und der Höhe kann ein Volumen von etwa 10 Liter errechnet werden (ohne die gehärtete Spitze und den Metallmantel, siehe Foto) also etwa 17 kg Sprengstoff. Die 30 000 Geschosse dieser einen Munitionsart verursachten 500 000 kg CO2, die 43000 neu bestellten werden dann weitere 730 000 kg CO2 erzeugen. Wikipedia veröffentlicht eine Liste mit 190 unterschiedlichen Munitionstypen die von der Bundeswehr verwendet werden, die DM 121 ist nur eine davon.
Aber ein einziger Fehlschuss im Emsland verursachte einen Moorbrand. Durch diesen Moorbrand wurde mehr CO2 frei gesetzt als durch alle steuerfinanzierte CO2-Einsparmaßnahmen im selben Jahr vermieden werden konnten
CO2-Bilanz kriegsbedingter Zerstörungen
Wie beim Moorbrand im Emsland verursacht der Einsatz militärischer Sprengstoffe ebenfalls Brände. Häuser gehen in Flammen auf, auch Erdölförderanlagen und –Raffinerien, Warenlager, chemische Fabriken u. s. w. Dadurch wird auch CO2 freigesetzt.
Größeres Gewicht als die militärischen Sprengungen hat aber der Wiederaufbau.
Zum Wiederaufbau braucht man Zement. Und Zement ist ein Klimakiller, denn bei der Herstellung wird CO2 freigesetzt. Heidelberg Zement steht an zweiter Stelle der klimaschädlichen Betriebe zwischen den größten Energiekonzernen EON und RWE.
Bei der Zementproduktion wird Calciumcarbonat CaCO3 bei 1450 °C zu gebranntem Kalk, Calciumoxid CaO und CO2 wird freigesetzt. Da Zement nur zu etwa 3/5 bis 2/3 aus CaO besteht, setzt es nur etwa die Hälfte seines Gewichtes an CO2 frei. Aber diese Masse musste auf über 1450 °C erhitzt werden und dafür braucht man auch Energie. Durch die Verbrennung fossiler Energieträger noch einmal fast so viel CO2 wie durch die Freisetzung aus dem Calciumcarbonat. Masse und Gewicht des freigesetzten CO2 entspricht in etwa der Masse und Gewicht von Zement. Wenn Zement unter Wasserzusatz im Beton abbindet, entsteht gelöschter Kalk, Calciumhydroxid Ca(OH)2. An der Oberfläche verwittert Beton: Ca(OH)2 + CO2 => CaCO3 + H2O. Dieser kohlendioxidbindende Effekt tritt jedoch nur an der Oberfläche auf, wo der Beton mit dem Kohlendioxid aus der Atmosphäre in Kontakt kommt, nicht im Inneren eines Betonkörpers, außerdem ist dieses ein sehr langsamer Effekt. Der Temperaturanstieg auf unserer Erde ist schneller.