Nein zum imperialistischen Krieg in der Ukraine!

Im vorherigen Beitrag berichteten wir über die erste Aktion in Flensburg gegen den Krieg in der Ukraine. Wir stehen damit nicht alleine. Es folgt eine Auswahl von Stellungnahmen kommunistischer und Arbeiterparteien, die die Diskussion und den Widerstand gegen den Krieg in der Ukraine widergibt.

Erklärung von Kommunistischen und Arbeiterparteien

1. Die kommunistischen und Arbeiterparteien, die dieses gemeinsame Statement unterzeichnen, stellen sich gegen den imperialistischen Konflikt in der Ukraine, der  eine der Folgen der tragischen Situation ist, in der die Völker seit dem Sturz des Sozialismus und der Auflösung der Sowjetunion leben. Sowohl die Bourgeoisie als auch die opportunistischen Kräfte, die über Jahre gegen die UdSSR gekämpft haben und kürzlich erst den 30. Jahrestag ihrer Auflösung feierten, verschweigen die Tatsache, dass die Restauration des Kapitalismus die Aufhebung der historischen Errungenschaften der Arbeiter und Völker bedeutete und die Völker der UdSSR zurück in die Ära der Klassenausbeutung und imperialistischen Kriege brachte.

2. Die Entwicklungen in der Ukraine, die sich im Rahmen des Monopolkapitalismus vollziehen, stehen im Zusammenhang mit den Plänen der USA, der NATO und der EU und ihrer Intervention in der Region im Zusammenhang mit ihrem erbitterten Wettbewerb mit dem kapitalistischen Russland um die Kontrolle der Märkte, Rohstoffe und Transportnetze des Landes. Diese Bestrebungen werden von den imperialistischen Mächten verschleiert, die ihre eigenen Vorwände wie die „Verteidigung der Demokratie“, die „Selbstverteidigung“ und das Recht auf „freie Wahl der Bündnisse“, die Einhaltung der UN- oder OSZE-Prinzipien oder den angeblichen „Faschismus“ propagieren, während sie den Faschismus bewusst von dem kapitalistischen System trennen, das ihn hervorbringt und nutzt.

3. Wir verurteilen die Aktivitäten faschistischer und nationalistischer Kräfte in der Ukraine, den Antikommunismus und die Verfolgung von Kommunisten, die Diskriminierung der russischsprachigen Bevölkerung, die bewaffneten Angriffe der ukrainischen Regierung auf die Menschen im Donbass. Wir verurteilen die Nutzung reaktionärer politischer Kräfte der Ukraine, einschließlich faschistischer Gruppen, durch die euro-atlantischen Mächte für die Umsetzung ihrer Pläne. Darüber hinaus ist die antikommunistische Rhetorik gegen Lenin, die Bolschewiki und die Sowjetunion inakzeptabel, auf die die russische Führung zurückgreift, um ihre eigenen strategischen Pläne in der Region zu rechtfertigen. Nichts kann jedoch den enormen Beitrag des Sozialismus in der Sowjetunion schmälern, die ein multinationaler Zusammenschluss gleichberechtigter sozialistischer Republiken war.

4. Die Entscheidung der Russischen Föderation, zunächst die „Unabhängigkeit“ der sogenannten „Volksrepubliken“ im Donbass anzuerkennen und dann unter dem Vorwand der „Selbstverteidigung“ Russlands, der „Entmilitarisierung“ und „Entnazifizierung“ der Ukraine zu einer russischen Militärintervention überzugehen, diente nicht dem Schutz der Menschen in der Region oder dem Frieden, sondern den Interessen der russischen Monopole auf ukrainischem Gebiet und ihrem erbitterten Wettbewerb mit den westlichen Monopolen. Wir bringen unsere Solidarität mit den Kommunisten und den Völkern Russlands und der Ukraine zum Ausdruck und stehen an ihrer Seite, um den Kampf gegen den Nationalismus zu verstärken, der von jeder Bourgeoisie gefördert wird. Die Völker beider Länder, die im Rahmen der UdSSR in Frieden lebten und gemeinsam gediehen, wie auch alle anderen Völker, haben kein Interesse daran, sich auf die Seite des einen oder anderen Imperialisten oder Bündnisses zu stellen, das den Interessen der Monopole dient.

5. Wir betonen, dass die von den bürgerlichen Kräften genährten Illusionen, dass es eine „bessere Sicherheitsarchitektur“ in Europa durch eine EU-Intervention, eine NATO „ohne militärische Pläne und aggressive Waffensysteme auf ihrem Territorium“, eine „friedensfreundliche EU“ oder eine „friedliche multipolare Welt“ usw. geben könnte, höchst gefährlich sind. All diese Annahmen haben nichts mit der Realität zu tun und sind irreführend für den antikapitalistischen und antiimperialistischen Kampf, da sie den Eindruck erwecken sollen, dass es einen „friedlichen Imperialismus“ geben könnte. Die Wahrheit ist jedoch, dass die NATO und die EU, wie jede kapitalistische transnationale Union, räuberische Bündnisse mit einem zutiefst reaktionären Charakter sind, die sich nicht für die Menschen einsetzen können und weiterhin gegen die Rechte der Arbeiter, der Menschen und der Völker vorgehen werden; dass der Kapitalismus Hand in Hand mit imperialistischen Kriegen geht.

6. Wir rufen die Völker der Länder, deren Regierungen insbesondere durch die NATO und die EU aber auch durch Russland an den Entwicklungen beteiligt sind dazu auf, gegen die Propaganda der bürgerlichen Kräfte zu kämpfen, die die Völker unter verschiedenen fadenscheinigen Vorwänden in den Fleischwolf des imperialistischen Krieges locken. Die Schließung von Militärbasen, die Rückkehr von Truppen aus Auslandseinsätzen, die Stärkung des Kampfes für die Loslösung der Länder von imperialistischen Plänen und Bündnissen wie der NATO und der EU zu fordern.

7. Das Interesse der Arbeiterklasse und der Volksschichten verlangt von uns, den Klassenstandpunkt für die Analyse der Entwicklungen zu stärken, unseren eigenen unabhängigen Weg gegen die Monopole und die bürgerlichen Klassen zu gehen, für den Sturz des Kapitalismus, für die Stärkung des Klassenkampfes gegen den imperialistischen Krieg, für den Sozialismus, der so aktuell und notwendig bleibt wie eh und je.

http://www.tkp.org.tr/en/agenda/urgent-joint-statement-of-communist-and-workers-parties-no-to-the-imperialist-war-in-ukraine/, https://www.redglobe.de/2022/02/kommunistische-und-arbeiterparteien-nein-zum-imperialistischen-krieg-in-der-ukraine/

  • Kommunistische Partei von Aserbaidschan
  • Partei der Arbeit Österreichs
  • Kommunistische Partei von Bangladesch
  • Kommunistische Partei Belgiens
  • Kommunistische Partei El Salvadors
  • Kommunistische Partei Griechenlands
  • Kommunistische Partei Kurdistans-Irak
  • Arbeiterpartei Irlands
  • Sozialistische Bewegung von Kasachstan
  • Sozialistische Partei Lettlands
  • Kommunistische Partei Mexikos
  • Neue Kommunistische Partei der Niederlande
  • Kommunistische Partei Pakistans
  • Peruanische Kommunistische Partei
  • Kommunistische Partei der Philippinen (PKP 1930)
  • Rumänische Sozialistische Partei
  • Kommunistische Partei der Arbeiter Spaniens
  • Sudanesische Kommunistische Partei
  • Kommunistische Partei von Swasiland
  • Kommunistische Partei Schwedens
  • Kommunistische Partei der Türkei
  • Union der Kommunisten der Ukraine
  • Bewegung „Che Guevara“ (Union der Kommunisten in Bulgarien)
  • Kommunistische Front, Italien
  • Revolutionäre Kommunistische Partei Frankreichs (PCRF)

Letztes Glied im Hegemonialkampf

»(…) Was in der Ukraine passiert, ist nicht nur eine Spannung zwischen zwei Nachbarländern, sondern auch das letzte Glied im Hegemonialkampf zwischen der NATO und Russland. Wir lehnen die von Russland eingeleitete völkerrechtswidrige Militärintervention entschieden ab. Wir fordern die russische Regierung auf, die Militäroperationen einzustellen und die Verhandlungskanäle wieder zu öffnen und sich an das Minsker Abkommen zu halten. Wir fordern die ukrainische Regierung auf, die Haltung aufzugeben, die die Spannungen zwischen den beiden Blöcken verschärfen wird, und unterstützen ihren Versuch, einen Dialog mit Russland aufzunehmen. Außerdem fordern wir die AKP-Regierung auf, all ihre Befugnisse und Verantwortlichkeiten, die sich aus der Meerengen-Konvention von Montreux ergeben, zu erfüllen, ohne sie in irgendeiner Weise auszudehnen. (…)«

Demokratische Partei der Völker (HDP) Türkei

Nicht mit einem Lager verbünden

»(…) Ungeachtet der Vorwände auf beiden Seiten ist der militärische Konflikt in der Ukraine das Ergebnis einer Verschärfung des Konkurrenzkampfes zwischen den beiden verfeindeten Lagern, der sich vor allem um Einflusssphären, Marktanteile, Rohstoffe, Energiepläne und Transportwege dreht; ein Konkurrenzkampf, der mit diplomatisch-politischen Mitteln und fragilen Kompromissen nicht mehr zu lösen ist. (…) Sich mit dem einen oder anderen imperialistischen Lager zu verbünden, kann keine Antwort für die Interessen unseres Volkes sein. Das Dilemma besteht nicht zwischen den USA und Russland oder der NATO und Russland. Der Kampf der Arbeiter und des Volkes muss seine eigene unabhängige Linie abseits aller bürgerlichen und imperialistischen Pläne verfolgen. Angesichts des neuen Verbrechens kann unsere Antwort nur die eine sein: Nieder mit dem imperialistischen Krieg! (…)«

Kommunistische Partei Griechenlands (KKE)

Haltet ein!

»Die Spannungen zwischen der Ukraine und Russland sind explodiert, der Krieg im Herzen Europas mit seinem Potential an Zerstörung und Tod ist Realität geworden. Er muss gestoppt werden; er liegt niemals im Interesse der Völker, die ihn bekämpfen sollen. Wir brauchen einen sofortigen Waffenstillstand, eine Rückkehr zur Diplomatie und zum Dialog zwischen den Parteien. Es ist eine Tatsache, dass die USA und ihre Verbündeten seit dem Zusammenbruch der UdSSR eine aggressive Politik gegenüber Russland verfolgt haben, die darauf abzielt, das Land durch die Erweiterung der NATO nach Osten einzukreisen und die Ukraine zu kooptieren. (…) Wir, die Kommunisten, bestehen auf Deeskalation, damit die Suche nach Dialog und Verhandlung die Oberhand gewinnt, damit sich ausgehend von einer erneuerten Rolle der UNO eine friedliche Lösung durchsetzt. Zu diesem Zweck halten wir es für notwendig, dass die Ukraine ein neutrales Land wird, das Demokratie und Antifaschismus im eigenen Land und eine Politik der Zusammenarbeit zwischen den europäischen Ländern und Russland garantiert.«

Kommunistische Partei Italiens (PCI)

Gegen die Logik des Kalten Krieges

»(…) Die Kommunistische Partei Spaniens fordert angesichts dieser Aggression die sofortige Einstellung aller von Russland eingeleiteten militärischen Operationen in der Ukraine und wird alle Initiativen unterstützen, die eine friedliche und endgültige Lösung für die gemeinsame Sicherheit der Ukraine und Russlands außerhalb militärischer Logiken und Reaktionen fördern. (…) Europa muss ein gemeinsames Sicherheitssystem etablieren, das die Logik des Kalten Krieges hinter sich lässt, überprüfbare Abrüstungsprozesse in Gang setzt und eine Zone frei von Massenvernichtungswaffen schafft. Spanien darf sich nicht an diesem Konflikt beteiligen und muss intensive diplomatische Initiativen unterstützen, um der russischen Aggression ein Ende zu setzen und zum Aufbau eines gemeinsamen kontinentalen Sicherheitssystems beizutragen. (…) Nein zum Krieg!«

Kommunistische Partei Spaniens (PCE)

Strategie der Spannung

»(…) Die PCP betont, dass die Verschärfung der Situation untrennbar mit der gefährlichen Strategie der Spannung und Konfrontation verbunden ist, die von den USA, der NATO und der EU gegen Russland gefördert wird. Dazu gehört die kontinuierliche Erweiterung der NATO und die Verstärkung ihres offensiven Militärapparats in der Nähe der Grenzen Russlands und die Instrumentalisierung der Ukraine seit dem Staatsstreich von 2014 unter Rückgriff auf faschistische Gruppen (…). Die PCP betont, dass Russland ein kapitalistisches Land ist, dessen Lage im wesentlichen von den Interessen seiner Eliten und Inhaber seiner Wirtschaftsgruppen bestimmt wird (…) Gleichzeitig muss betont werden, dass es für Russland, dessen Bevölkerung in der Vergangenheit kolossalen Aggressionen ausgesetzt war, nicht akzeptabel sein kann, dass die militärische Belagerung seiner Grenzen durch eine weitere Erweiterung der NATO verstärkt wird.“

Kommunistische Partei Portugals (PCP)

Niederlage für alle

»Der russische Präsident Wladimir Putin hat in der Nacht den Beginn einer russischen ›Militäroperation‹ in der Ukraine angekündigt. (…) Die Ukraine hat soeben das Kriegsrecht verhängt. Dies ist eine Niederlage für alle, da die Sicherheit Europas, der Ukraine und Russlands untrennbar miteinander verbunden sind.

Fabien Roussel

Der russische Präsident versinkt in Ultranationalismus und trägt mit seiner Regierung und ihren Unterstützern die militärische Verantwortung – unter absoluter Missachtung der multilateralen Instanzen und des Völkerrechts – für diesen Krieg.

Die kollektive Verantwortung liegt auch bei all jenen, die das Feuer der Konfrontation vor den Toren Russlands geschürt haben, indem sie andeuteten, dass die Ukraine der NATO beitreten könnte. Diese Katastrophe hätte vermieden werden können. Die Geschichte wird urteilen; in der unmittelbaren Zukunft ist es unerlässlich, die Zivilbevölkerung auf beiden Seiten der Frontlinie zu schützen. (…)«

Fabien Roussel, Kandidat für die Präsidentschaftswahlen, KP Frankreichs (PCF)

Krieg darf nie eine Option sein

Elke Kahr, Kommunistin, Bürgermeisterin von Graz

»(…) Mit dieser Aggression hat Putin schweres Unrecht begangen und Fakten geschaffen, die nicht mehr umkehrbar sind. Alle Beteuerungen haben sich als leere Worte erwiesen. Leidtragende sind die Menschen in der Ukraine, die in diesem Krieg ihr Hab und Gut, ihre Heimat und ihr Leben verlieren. DieserKrieg wird Auswirkungen weit über die Ukraine hinaus haben. Die Drohungen und Einschüchterungsversuche Putins gegenüber anderen Staaten sind inakzeptabel und durch nichts zu rechtfertigen. Krieg darf nie eine Option sein. Das sollten die Machthaber aufgrund der Erfahrungen aus der Geschichte gelernt haben.«

Elke Kahr, Bürgermeisterin der Stadt Graz, Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ)

Verhandeln jetzt, den Krieg stoppen!

Am frühen Morgen des 24. Februar hat der Präsident der Russischen Föderation, Wladimir Putin, den Beginn einer „militärischen Spezialoperation der Streitkräfte der RF zur Unterstützung des Donbass und zur Entmilitarisierung der Ukraine“ angekündigt. Am Abend zuvor hatten die am 21. Februar von Russland anerkannten Republiken des Donbass, die Donezker und die Lugansker Volksrepublik, im Rahmen der bestehenden Freundschaftsverträge angesichts der stärker werdenden Angriffe und Terroranschläge der ukrainischen Armee vor allem auf die Zivilbevölkerung und Infrastruktur um militärische Unterstützung gebeten. Ab dem frühen Morgen wurden, auch mit Bodentruppen, militärische Einrichtungen der Ukraine angegriffen, während gleichzeitig die Armeen der Volksrepubliken des Donbass gegen die ukrainische Präsenz auf ihrem Staatsgebiet vorgehen.

Die Entwicklung der letzten Tage ist Teil einer Eskalation, die seit Jahren vom Westen und der NATO vorangetrieben wurde. Sie birgt die Gefahr eines Flächenbrands. Diese Eskalation muss beendet werden.

Krieg bringt Elend, Blutvergießen und Tod über die Menschen. Im Donbass leiden die Menschen seit 8 Jahren unter so einem Krieg, unter dem Beschuss von Schulen, Kindergärten, Bushaltestellen, leiden infolge der Zerstörung der Infrastruktur. Die jetzige Situation erfordert sofortige Verhandlungen zwischen den beteiligten Parteien, also der Russischen Föderation, der Ukraine und der Lugansker und der Donezker Volksrepublik sowie den sofortigen Rückzug der ukrainischen Armee aus dem Donbass. Die Krieg in der Ukraine und im Donbass muss beendet werden.

Putin- Bashing und inhaltsleeres „Solidarität mit der Ukraine“ greift dabei zu kurz. Schlimmer noch: Es liefert die Vorlage für weitere Militarisierung. CDU Chef Merz fordert die sofortige Aufrüstung der Bundeswehr. Wir müssen  erkennen, dass diese Eskalation ihre Ursachen hat. Mit den NATO-Bomben auf Belgrad in den 1990er Jahren wurden zugleich die Prinzipien des Völkerrechts angegriffen. Sie wurden ersetzt durch das imperiale Faustrecht der USA und der NATO. Die Blutspur zieht sich bis heute: Der mittleren Osten, Syrien, Irak. Libyen und Afghanistan seien als Stichworte genannt.Die derzeitige Entwicklung hat acht wesentliche Ursachen:

Erstens, den Versuch, im Rahmen der wortbrüchigen und aggressiven NATO-Osterweiterung auch die Ukraine in die EU und die NATO zu integrieren.

Zweitens, den nationalistischen Putsch in der Ukraine im Jahr 2014. Dieser fand statt unter Einbeziehung faschistischer Kräfte und mit Duldung der NATO, der EU und Deutschlands, als der Kurs der Integration der Ukraine in die EU und die NATO zu scheitern drohte.

Drittens, den (Bürger-)krieg, den die Regierung der Ukraine seit acht Jahren gegen die Menschen im Donbass führt, die sich von NATO-Integration und nationalistischem Putsch losgesagt haben.

Viertens, den Boykott der Minsker Vereinbarungen durch die Ukraine seit nunmehr sieben Jahren. Diese sahen direkte Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien – der Ukraine und den Volksrepubliken des Donbass – vor. Die Ukraine von Anfang an diese direkten Verhandlungen offen verweigert.

Fünftens, die Unterstützung dieses Boykotts von Minsk-2 durch die Garantiemächte Deutschland und Frankreich, die NATO und die USA.

Sechstens, den Umgang mit den Vorschlägen, die die Regierung der Russischen Föderation vor einigen Wochen vorlegte, um in Richtung einer Friedensordnung zu gehen, die auch Sicherheitsgarantien für Russland umfasst. Diese wurden vom sogenannten Westen vom Tisch gewischt.

Siebtens, die seit Jahrzehnten von der NATO, der EU und den führenden Imperialisten betriebene Untergrabung und Zerstörung des Völkerrechts. wir verweisen nur auf die Beispiele Jugoslawien, Libyen, Syrien und Afghanistan.

Achtens, die vom ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenski bei der Münchner Sicherheitskonferenz angekündigte mögliche Aufhebung des Budapester Memorandums, das die Atomwaffenfreiheit der Ukraine festlegt.

Wir fordern sofortige Verhandlungen zwischen der Ukraine, den Volksrepubliken des Donbass und der Russischen Föderation als Bedingung für das Ende der kriegerischen Handlungen.
Von der Bundesregierung fordern wir:

Abzug der Bundeswehr aus allen Ländern östlich der Bundesrepublik

Stopp der Sanktionspolitik gegenüber Russland und den Volksrepubliken

Schluss mit der Unterstützung der aggressiven NATO-Politik – Deutschland raus aus der NATO

Keine politische, finanzielle und militärische Unterstützung des nationalistischen ukrainischen Regimes.

Keine Aufrüstung der Bundeswehr, Geld für Soziales, Bildung, Gesundheit

Wir fordern alle Genossinnen und Genossen sowie Freundinnen und Freunde der DKP auf, sich an Aktionen der Friedensbewegung zu beteiligen und deutlich zu machen, dass die Ursachen der jetzigen Eskalation in der aggressiven Politik der NATO zu suchen sind.

Erklärung des Sekretariats des Parteivorstandes der DKP

Die Krise heißt Kapitalismus

wir laden ein zu einer Mahnwache

am Freitag, 3.9.2021 ab 12.00 Uhr auf dem Südermarkt

zum Thema: Die Krise heißt Kapitalismus

Auf der Mahnwache gibt es Beiträge und Diskussion zu den Themen:
Keine Profite mit der Gesundheit – Krankenhäuser in Öffentliche Hand
Pflegekräfte statt Soldat*innen – Keine Bundeswehr
Gute Bildung für Alle statt Geld für Rüstung
Privatisierungen stoppen – Keine Profite mit Wohnraum

Wir freuen uns über rege Beteiligung

Jeden Antisemitismus bekämpfen!

Eyad Hallaq – in Israel ermordet

Es ist keinesfalls so, daß sich die Menschen in Israel mit dem rassistischen Mord an Eyad Hallaq abfinden. Auch dort protestieren israelische Menschen gegen Rassismus. Der Protest gegen den Rassismus in Israel ist nicht antisemitisch.

Aus dem Parteiprogramm der Deutschen Kommunistischen Partei:

„Die DKP lässt sich von der Erfahrung leiten, dass die Stärkung der internationalen revolutionären Bewegung zugleich die Stärkung der revolutionären Bewegung in den einzelnen Ländern einschließt. Die DKP verbindet das konsequente Eintreten für die Sache der Werktätigen im eigenen Land mit der solidarischen Unterstützung des Kampfes der fortschrittlichen Kräfte in der ganzen Welt. Dabei geht die DKP von dem Grundsatz aus, dass jede kommunistische Partei ihre Politik selbstständig erarbeitet. Sie trägt hierfür die Verantwortung vor der eigenen Arbeiterklasse und Gesellschaft und zugleich vor den Werktätigen aller Länder.“ https://dkp.de/programmatik/parteiprogramm/

In Israel sind Kommunist*innen in der Chadasch organisiert. Sie sind klar antirassistisch und sie sind diejenige Partei, in der jüdische und arabische Kommunist*innen in einer Organisation zusammenarbeiten. Chadasch spricht sich für die Räumung aller jüdischen Siedlungen sowie den Rückzug aus den 1967 von Israel besetzten Gebieten aus. Chadasch unterstützt außerdem die Rechte von Arbeitern. Die Partei unterhielt trotz eines offiziellen Verbots vor 1993 enge Verbindungen zur PLO.

Es ist falsch, anzunehmen, dass der israelische Staat die Interessen jüdischer Menschen vertritt. Viele jüdische Menschen stehen dem Staat Israel und seiner Kriegspolitik kritisch und ablehnend gegenüber, so wie wir die rassistische Politik und die Kriegspolitik der Bundesrepublik Deutschland bekämpfen. Wer Kritik der gegenwärtigen Politik das Staates Israel als Antisemitismus verunglimpft, betreibt die Propaganda nationalistischer und militaristischer israelischer Kriegstreiber. Menschen in Israel demonstrieren gegen die rassistische Politik und die Kriegspolitik in Israel. Wir sind mit ihnen solidarisch.

Demonstration in Israel gegen den rassistischen Mord

Gideon Levi schrieb bereits am 2.6.2020 in der israelischen Zeitung Haaretz:

‚Being Black in America Shouldn’t Be a Death Sentence.‘ What About Being Palestinian?

https://www.haaretz.com/opinion/.premium-being-black-in-america-shouldn-t-be-a-death-sentence-what-about-being-palestinian-1.8883372

Cnaan Liphshitz berichtete am Freitag, 5.6.2020, daß dutzende Rabbis, orthodoxe und Reformer, zu einem Tag der Trauer und des Fastens aufgerufen haben “We mourn, bow our heads in reverence and shame at the killing of two innocent people, George Floyd and Eyad el-Hallaq.“

https://www.jewishexponent.com/2020/06/05/rabbis-in-israel-call-for-day-of-mourning-for-george-floyd-eyad-hallaq/

Demonstration in Palästina gegen den rassistischen Mord

Es ist doch legitim, wenn Flensburger mit Verbindungen zu Palästina die rassistische Gewalt Israels anprangern. Die rassistische Gewalt in den USA wird ja auch angeprangert. Bei einem Vergleich der rassitischen Gesetzgebung in den USA und Israel, wird man zweifelsfrei feststellen, dass arabische Menschen in Israel noch nicht einmal die formale Gleichberechtigung beanspruchen können. Rassistisch ist, wenn Kritik an dieser Politik Israels nicht zulässig sein soll. Dem durch israelische Polizisten begangen rassistischen Mord, auf den auf der Demonstration hingewiesen werden sollte, fiel ein autistisch Behinderter zum Opfer. Auch Behinderte haben ein Lebensrecht. Ein ausführlicher Bericht von Emre Sahin darüber erschien auf deutsch in der Tageszeitung „Junge Welt“ erst am 8.6.2020.

https://www.jungewelt.de/artikel/379754.pal%C3%A4stina-israel-nicht-nur-eine-zahl.html?sstr=Israel

palästinensischer Demonstrant solidarisch mit Black Lives – umgekehrt gilt das etwa nicht?

Antisemitisch ist, wenn israelischen Bürger*innen oder insgesamt dem Staat Israel Verantwortlichkeit abgesprochen wird, indem begangenes Unrecht nachgesehen wird. Besonders perfide ist, diejenigen, die auf israelische Verbreechen hinweisen, als Antisemiten zu bezeichnen. Strafmündigkeit ist ein Gleichheitsgrundsatz und geht davon aus, dass alle erwachsenen Menschen grundsätzlich mündig sind, weil sie unabhängig von ihrer sozialen Herkunft, ihres kulturellen Hintergrundes und ihrer Religionszugehörigkeit beurteilen können, was recht ist und was unrecht ist. Auch wenn die Gewalt gegen arabische Menschen in Israel staatlich organisiert und angeordnet ist, kann einem israelischen Polizisten nicht unterstellt werden, dass er aufgrund eventuell eingeschränkter geistiger Fähigkeiten oder psychischer Beeinträchtigungen nicht beurteilen kann, wenn er Straftaten im Dienst begeht. Er ist ein erwachsener und mündiger Mensch, der genau weiß was er tut und deswegen auch strafmündig. Ihm einen „Freibrief“ auszustellen, dass er staatlich organisierte Straftaten begehen kann, nur weil er Jude ist, bedeutet, dass er aufgrund seiner Religionszugehörigkeit, seiner sozialen Herkunft (der herrschenden Klasse im Staat Israel anzugehören) oder wegen seines kulturellen Hintergrundes strafunmündig ist wie ein Kind. So ein Menschenbild von jüdischen Menschen zu haben ist antisemitisch.

Das Recht auf körperliche Unversehrtheit ist nicht nur ein Grundrecht in der BRD, es ist auch ein Menschenrecht. Wer meint, dass Menschenrechte teilbar sind und für Palästinenser*innen nicht gelten, der bringt seinen Rassismus deutlich zum Ausdruck.

Die Demonstration an der Hafenspitze erweckte den Eindruck, es gäbe eine Einigkeit darüber, dass Menschenrechte für alle Menschen gelten, ungeachtet der Hautfarbe, nationaler Herkunft, weltanschaulicher oder Religionszugeghörigkeit. Wer meint, dass sie nur für die black community, nicht aber für andere Opfer rassistischer Gewalt, gelten und nur ihnen und ihren Unterstützer*innen das Recht zugesteht, hier in Flensburg gegen Rassismus zu demonstrieren, denkt rassistisch.

Wer Menschenrechtsverletzungen gegenüber den USA oder der BRD anprangert, nicht jedoch gegenüber Israel, der ist ein Antisemit. Wir bekämpfen jeden Antisemitismus. Dazu gehört auch, jüdische Menschen als gleichberechtigt und verantwortlich und entscheidungsfähig anzusehen und für ihre Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen wie jeden anderen Menschen auch.

Die Veranstalter haben die Flensburger Büger mit palästinensischen Wurzeln in Gefahr gebracht. Wenn Polizisten Personalien von Migrant*innen aufnehmen und darüber einen Bericht schreiben, weiß niemand, was damit passiert und an wen diese Berichte weiter gegeben werden. Darauf haben noch nicht einaml mehr die Polizisten, die den Bericht geschreiben haben, Einfluss. Da es hier kein uneingeschränktes Bleiberecht für Migrantinnen gibt, brauchen sie unsere Solidarität und Schutz vor staatlicher Verfolgung, besonders dann, wenn sie wie z.B. die Palästinenser*innen und Kurd*innen in ihren Herkunftsländern verfolgt und unterdrückt und ermordet werden.

Mit Rassisten gegen Rassismus demonstrieren?

Am 6.6.2020 fand an der Hafenspitze eine Demonstration gegen Rassismus Black Lives Matter statt. Viele Flensburger*innen folgten der Einladung „einer Gruppe Jugendlicher, um gemeinsam für Gerechtigkeit und gegen Rassismus zu demonstrieren.“ Wir Kommunist*innen waren selbstverständlich auch dabei. Ist die DKP-Fahne zu sehen?

vorne rot: DKP, und blauweiß gestreift: VVN-BdA, auf der Bühne wird der Redemption-Song gesungen

Links im Vordergrund, aber zusammengerollt. Denn die Veranstalter der Demonstration teilten uns mit, dass das Zeigen von Parteifahnen unerwünscht sei. Aber auch die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten wurde aufgefordert, die Fahne ihrer Organisation einzurollen.

Als Flensburger Bürger palästinensischer Herkunft ihre Palästinaflagge zeigten, wurden auch sie aufgefordet sie einzurollen. Dieser Aufforderung kamen sie auch nach. So weit so schlecht, es war aber eine gute Stimmung, als ein Lehrer den Redemption-Song von Bob Marley vortrug.

Während eine Rednerin dazu aufrief, aktiv einzugreifen, wenn es alltäglichen Rassismus gibt, hatten Polizeibeamte gezielt die Flensburger Bürger palästinensischer Herkunft aus der Demonstration herausgegriffen und deren Personalien notiert. Ein Kommunist hatte selbstverständlich eingegriffen und die Polizisten damit konfrontiert, daß es nicht in Ordnung sei, auf einer Demonstration, die sich unter anderem auch gegen racial profiling richtete, ausgerechnet diejenigen Demonstrationsteilnehmer mit offensichtlichem Migrationshintergrund herauszugreifen. Diese hatten sich nämlich völlig friedlich und gesetzeskonform bei der Demonstration verhalten und für einen Polizeieinsatz keinen Anlaß gegeben.

Personalienfeststellung und Platzverweis auf Betreiben der Veranstalter

Was so aussah, als wäre die Flensburger Polizei rassistisch, stellte sich dann ganz anders dar. Wir müssen uns bei der Polizei für den Vorwurf des racial profiling entschuldigen, wir haben ihr unrecht getan. Die Polizisten wollten zwar keine Stellung dazu nehmen, aber die Flensburger Antifaschisten palästinensischer Herkunft bestätigten, daß es sich nicht um racial profiling handelte. Vielmehr hätten die Veranstalter der Demonstration die Polizei aufgefordert, diesen Demonstrationsteilnehmern einen Platzverweis zu erteilen, den sie auch friedlich und widerstandslos akzeptiert hatten. Der Veranstalter hätte an den von den Demonstrationsteilnehmern gezeigten Bildern Anstoß genommen, die bei der Veranstaltung nicht gezeigt werden sollten.

Da diese Bilder nicht auf der Demonstration gezeigt werden durften, zeigen wir sie jetzt hier:

Dieses Bild war in der israelischen Zeitung Haaretz als „mural on the apartheid wall“ veröffentlicht. In Israel durfte es gezeigt werden, auf der Demonstration in Flensburg nicht,

Es macht doch keinen Unterschied, ob US-amerikanische, israelische, deutsche oder Polizisten anderer Länder aus rassistischen Motiven Gewalt gegen Menschen ausüben. Für uns ist der Tod von George Floyd ein Beispiel für alltägliche und weltweite rassistische Gewalt. Daß bei einer Demostration gegen Rassismus nicht auf die Opfer rassistischer Gewalt in Israel hingewiesen werden durfte, ist schwer nachzuvollziehen. Antimuslimischer Rassismus nicht nur in Israel, sondern auch bei den Veranstaltern der Antirassismusdemonstration in Flensburg?